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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Argentinische Wirtschaft

(Vom 9.8. bis 16.8.)

Der Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 62,80, gegen $ 46,80 eine Woche zuvor. Eine Abwertung von 34% in einer Woche, auf einem stark kontrollierten Devisenmarkt, bei dem die ZB den Rückhalt des IWF hat, ist etwas, das völlig aus der Reihe fällt. Die ZB konnte den Kurssprung nicht verhindern, obwohl sie am Montag und Dienstag u$s 255 Mio. verkaufte, und am Mittwoch weitere u$s 248 Mio., plus die täglichen u$s 60 Mio. Der Kurs liegt jetzt weit über der oberen Grenze der Bandbreite, so dass die ZB mehr Dollar verkaufen kann, ohne das Abkommen mit dem IWF zu verletzen. Außerdem wurde der Zinssatz für Leliq auf bis zu 75% angehoben, um eine noch größere Dollarnachfrage zu bremsen. Die ZB-Reserven lagen am Mittwoch bei u$s 64,23, gegen u$s 66,40 Mrd. Die ZB hat über u$s 2 Mrd. geopfert, ohne sichbaren Erfolg. Der Rofex-Terminkurs lag zum 31.7.20 bei $ 102, was einen Zinssatz von 77% zum Ausdruck bringt.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires weist in einer Woche zum Mittwoch einen Rückgang von 26,93% aus, und liegt somit um 1,23% unter Ende 2018. Wenn man die Rechnung in Dollar macht, dann hat sich der Aktienwert etwa halbiert.

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Die argentinischen Staatstitel, die auch an der Börse von New York gehandelt werden, verzeichnen in einer Woche zum Mittwoch eine katastrophalen Rückgang. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Argentina 2022: -42,34%; Argentina 2021: -37,82%, Argentina 2026: -42,51%; Argentina 2046; -41,64%, Bonar 2024: -41,55%.

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Gold wurde in Buenos Aires (Banco Ciudad) bei 24 Karat zu $ 2.777,12 pro Gramm gehandelt (Vorwoche: $ 2.070,07), und bei 18 Karat zu $ 1.708,16. Zum ersten Mal seit Wochen wurde Gold zu 18 Karat wieder gehandelt.

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Die Geldmenge, gemessen als monetäre Basis (Banknoten im Umlauf plus Bankdepositen bei der ZB) stieg in 12 Monaten zum 12.8.19 um 29,38%, bei einer Zunahme von 10% in einer Woche. Die Aufweichung der Geldpolitik kommt hier deutlich zum Ausdruck. Das monetäre Aggregat M2 (Banknoten im Umlauf plus Giro- und Spardepositen), das sich auf Zahlungsmittel im weiteren Sinn bezieht, verzeichnet in der gleichen Periode eine Zunahme von 23,82%.

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Die gesamten Pesodepositen der Banken stiegen in 12 Monaten zum 12.8.19 um 32,22% auf $ 3,28 Bio., und die gesamten Pesokredite nahmen um 77% auf $ 1,64 Bio. ab. Die Dollardepositen stiegen in der gleichen Periode um 11,12% auf u$s 35,30 Mrd, und die Dollarkredite nahmen um 0,72% auf u$s 16,44 Mrd. ab. Die Pesodepositen betragen zum gegenwärtigen Kurs u$s 53 Mrd. Die Fristdepositen (die mit den Dollardepositen vergleichbar sind) betrugen $ 1,57 Bio, was umgerechnet u$s 25,32 Mrd. ergibt, rund u$s 10 Mrd. weniger als die Dollardepositen. Die zunehmende Dollarisierung des Finanzsystems kommt hier deutlich zum Ausdruck.

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Der Index der Konsumentenpreise des INDEC verzeichnet im Juli eine Zunahme von 2,2% und in 12 Monaten eine von 54,4%. Die abnehmende Tendenz, die eingesetzt hatte, wurde diese Woche abrupt unterbrochen, so dass für August und auch September mit viel höheren Zunahmen gerechnet wird.

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Nächste Woche trifft eine Mission des Internationalen Wäsrungsfonds in Buenos Aires ein. Es ist die fünfte seit dem neuen Abkommen. Die Einstellung des IWF gegenüber der Krise, die diese Woche ausgebrochen ist, ist von großer Bedeutung.

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Im Juli wurden 1,26 Mio. Rinder geschlachtet, 12,2% über dem gleichen Vorjahresmonat, berichtet der Verband CICCRA (Cámara de Comercio de Carnes y Derivados). Die Fleischproduktion lag mit 282.000 Tonnen (mit Knochen) um 7,8% über dem Vorjahr. Der Rindfleischkonsum lag bei 52,8 kg pro Kopf, leicht über den Vormonaten. In 7 Monaten 2019 lag die Fleischproduktion bei 1,73 Mio. Tonnen, 2% unter dem Vorjahr.

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Die Weizenaussaat wurde beendet und erreichte 6,6 Mio. Hektar, 6,5% mehr als im Vorjahr. Es ist die zweitgrößte Fläche in 20 Jahren. 97% der Fläche befindet sich in sehr gutem Zustand, weil es ausreichend geregnet hat und der Boden die notwendige Feuchtigkeit enthält. Bei dieser Fläche wird eine Weizenernte von 21 bis 22 Mio. Tonnen erwartet, gegen 19,5 Mio. in der Periode 2018/19. Die Erträge hängen nicht nur vom Klima ab, sondern auch von der Düngung und der Technologie, die ständig fortschreitet.

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Die Maisaussaat wurde schon zu 80% vollendet, und es wird eine Rekordernte von bis zu 56 Mio. Tonnen erwartet, die Exporte von 34 Mio. Tonnen erlaubt, die Deviseneinnahmen von etwa u$s 5,6 Mrd. bedeuten. Im 1. Halbjahr wurden schon 16,3 Mio. Tonnen nach 41 Ländern exportiert, wobei Vietnam mit 3,29 Mio. an erster Stelle liegt, gefolgt von Ägypten mit 1,93 Mio., Argelien mit 1,99 Mio., Südkorea mit 1,44 Mio., Malaysia mit 1,44 Mio., und Saudi-Arabien mit 1 Mio. Tonnen.

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Die AFIP hat ein in Rio Gallegos ein Gelände für den Einzelhandel von importierten Produkten zugelassen, die dann erst beim Verkauf an einen Dritten, der in Argentinien wohnhaft ist, verzollt werden. Normalerweise werden diese sogenannten Freihandelszonen, die ein Gesetz auf den 90er Jahren erlaubt, nur für Grossistenverkäufe eingesetzt. Jetzt sollen auf dem Gelände in Santa Cruz Automobile u.a. Fahrzeuge, Computer u.dgl., Bekleidungsstücke, Baumaterialien, Kosmetikprodukte und Schmuck verkauft werden.

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Der Zinssatz der Leliq-Schatzscheine sprang am Montag um 10 Punkte in die Höhe und schloss mit 74.78%. Das hat jedoch nicht genügt, um die Anleger anzuziehen, so dass die Zeichnung gesamthaft um $ 154 Mrd. unter dem Verfall bestehender Leliq lag, was eine entsprechende expansive monetäre Wirkung hat. Am Montag verfielen Leliq für $ 252,06 Mrd., und es wurden nur $ 98 Mrd. neue Leliq gezeichnet.

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Die Verschuldung des Bundesstaates stieg im Juli 2019 um $ 4,17 Mrd., und in 7 Monaten 2019 um u$s 9,76 Mrd., berichtet das Finanzsekretariat. Ende 2019 betrug die gesamte Staatsschuld umgerechnet u$s 341,95 Mrd., was etwa 95% des Bruttoinlandsproduktes (zum damaligen Wechselkurs umgerechnet) darstellt. In den ersten 7 Monaten 2019 hat die Regierung neue Schulden für u$s 73,48 Mrd. aufgenommen (was auch u$s 10,83 Mrd. und u$s 5,42 Mrd. einschließt, die der IWF im April, bzw. im Juli, beitrug). Gleichzeitig wurden Schulden für u$s 61,23 Mrd. gezahlt, so dass die Staatsschuld um $ 12,25 Mrd. zunahm. Die Differenz zu den u$s 9,78 Mrd., die als Nettozunahme ausgewiesen werden, beruht auf der Wirkung der Abwertung auf Pesoschulden, die dabei verwässert wurden. Etwas unter die Hälfte der Staatsschulden entfällt auf die ZB, die ANSeS und die Banco Nación, und wird automatisch erneuert. Im Wesen ist es keine staatliche Verschuldung, weil Gläubiger und Schuldner schließlich derselbe sind, sondern nur eine Form der staatlichen Buchhaltung. Der Anteil der Schulden gegenüber internationalen Finanzanstalten stieg von u$s 20,97 Mrd. im März 2018 auf u$s 68,09 Mrd. ein Jahr danach, was hauptsächlich auf den Beitrag des IWF zurückzuführen ist, aber auch auf höhere Kredite der Weltbank und der BID. All diese Kredite werden niedrig verzinst und langfristig amortisiert. Die Schulden auf dem Finanzmarkt, die etwas über u$s 100 Mrd. liegen, sind die einzigen, die bei der gegenwärtigen Finanzkrise Sorgen bereiten.

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Das Schatzamt hat am Dienstag Schatzscheine (Letes) für u$s 409 Mio. untergebracht, die 7% abwerfen und am 29. 11.19 verfallen. Die Ausschreibung für Schatzscheine, die im Februar 2020 verfallen (für u$s 500 Mio.), wurde aufgehoben. Insgesamt verfallen Ende November Schatzscheine in Höhe von u$s 1,16 Mrd.

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Die Preise der Automobile sind allgemein in dieser Woche über 20% gestiegen, aber mit Ausnahmen, die für eine kurze Zeit gelten. Die Regierung hat bestätigt, dass die Subvention von $ 50.000 für kleine Automobile und $ 90.000 für mittlere, im August weiter gilt.

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Die Kapazitätsauslastung der Industrie lag im Juni bei 59%, 2,7 Prozentpunkte unter einem Jahr zuvor und 2,9 Punkte unter Mai 2019, berichtet das INDEC. Über dem Durchschnitt lagen Stahl und Aluminium (80,2%), Erdölraffinerien (73,8%). Papier und Pappe (68,7%), nicht metallische Erze (67,1%), Nahrungsmittel und Getränke (59,8%) und Verlage & Druckereien (59,1%). Unter dem Durchschnitt lagen Chemie (57,2%), Tabakwaren (54,6%), Textilien (53,5%), Kautschuk & Kunststoffe (53,5%), Metallmechanik (48,2%) und Kfz (34%).

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Der Construya-Index, den die Fabrikanten von Baumaterialien auf Grund ihrer Lieferungen aufstellen, lag im Juli um 7,5% unter dem Vorjahr, aber 10,3% über Juni 2019. In 7 Monaten 2019 lag der Index um 14,5% unter dem Vorjahr.

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Im Juli wurden 166.401 gebrauchte Automobile, Lastwagen und Pick-ups verkauft, 8,6% über dem gleichen Vorjahresmonat, berichtet die Handelskammer der Fahrzeuge (Cámara de Comercio Automotor). In 7 Monaten 2019 waren es 980.560 Einheiten, 4,7% unter dem Vorjahr.

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