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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Argentinien und die USA

Von Juan E. Alemann

Die Vereinigten Staaten von Amerika haben nach dem Zweiten Weltkrieg eine führende Rolle in der freien Welt eingenommen, die sie vorher nicht hatten. Das beruht darauf, dass die USA den Krieg an zwei Fronten gewonnen hat, einmal in Europa gegen Nazideutschland und dann in Asien gegen Japan. Ohne die USA hätte Hitler den Krieg gewonnen. Großbritannien spielte eine sekundäre Rolle. Auch die Sowjetunion konnte die deutsche Invasion erst aufhalten, als sie Waffen aus den USA erhielt. Nach dem Krieg haben die USA mit dem Marshall-Plan dem deutschen Wirtschaftswunder einen entscheidenden Schub gegeben und dabei politische Weitsicht gezeigt. Es waren, in heutigen Werten, um die 100 Mrd. Dollar. Der Krieg hat auch die US-Wirtschaft von Grund auf verändert, mit viel neuer Technologie und einer phänomenalen Leistungsfähigkeit. Das BIP hat sich in den Vorkriegs- und Kriegsjahren verdoppelt.

Die Vereinigten Staaten bemühen sich um den Weltfrieden. Sie fordern dabei von anderen Staaten der freien Welt Solidarität, was selbstverständlich sein sollte, aber gelegentlich missverstanden wird, wie es jetzt in Argentinien der Fall ist. Würde unser Land von einem anderen überfallen, wie es jetzt Russland mit der Ukraine getan hat, so wäre es auf die militärische Hilfe der USA angewiesen. Denn die eigenen Streitkräfte sind nach der Militärregierung stark geschrumpft und schaffen es nicht einmal, die illegalen Besetzungen ihrer Landgüter im Süden durch die Mapuche-Terroristen zu verhindern.

Abgesehen davon, sind die USA nicht nur das Finanzzentrum der Welt, sondern auch das Technologiezentrum, von dem auch Argentinien weitgehend abhängt. Darüber hinaus sind auch der Internationale Währungsfonds und die Weltbank in den USA, entstanden und haben ihren Sitz in diesen Land. Die Vereinigten Staaten haben einen entscheidenden Einfluss auf diese Institutionen und auch auf die interamerikanische Entwicklungsbank, die viel später gegründet wurde.

Argentinien benötigt besonders jetzt den guten Willen der USA, einmal damit es bei den Beziehungen zum IWF nicht zu einem Kurzschluss kommt, und dann auch, damit die Weltbank und die BID Kredite in hohem Ausmaß erteilen, einmal um zum Wirtschaftswachstum beizutragen, und dann, um bei der Zahlungsbilanz die Amortisation bestehender Schulden auszugleichen.

All dies scheint Präsident Fernández nicht bewusst zu sein. Bei der jüngsten Konferenz der amerikanischen Staaten in Kalifornien hat er entschieden gegen die Lateinamerikapolitik der USA Stellung bezogen, und den Megakredit des Fonds von 2018 als eine politische Hilfe von Trump an Macri dargestellt, damit dieser die Wahlen von 2019 gewinnen könne. Dass mit dem Kredit ein Default oder bestenfalls eine schwere finanzielle Krise vermieden wurde, hat er verschwiegen. Unterschwellig hat er Präsident Biden dabei gesagt, dass er jetzt nicht beim IWF zu Gunsten Argentiniens intervenieren soll. Schlimm!

Doch noch schlimmer war, dass Alberto Fernández Kuba, Venezuela und Nicaragua verteidigt hat, die elementare Menschenrechte grob missachten und deshalb nicht eingeladen wurden. Außerdem hat in Kuba der Kommunismus total versagt, und das hat nichts mit den gestörten Beziehungen zu den USA zu tun. In Venezuela hat der Weg in diese Richtung eine Katastrophe herbeigeführt. Das sollte abschreckend für Argentinien wirken und politisch nicht unterstützt werden.

Die Reise des Präsidenten mit seiner Gefährtin und zahlreichen hohen Beamten in einem speziellen Flugzeug hat sehr viel gekostet und dem Land gewiss nicht genützt. Die Rede von Fernández hat uns, im Gegenteil, sehr geschadet.

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