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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Argentinien und der Klimawandel

Von Juan E. Alemann

AF
Alberto Fernández.

Die Konferenz in Glasgow über den Klimawandel war ein besonders wichtiges Ereignis. Argentiniens Präsident Alberto Fernández hat diese Gelegenheit jedoch verpasst, um darauf hinzuweisen, dass Argentinien schon sehr viel getan hat, viel mehr als die großen Staaten, um den Rhythmus der Erwärmung des Planeten Erde zu verringern. Das hätte ihm Sympathien der anwesenden Staatsmänner gebracht, die er gewiss benötigt.

Argentinien hat bei der Bewältigung dieses Schicksalsproblems für die Menschheit schon sehr viel getan, und ist weiterhin aktiv, obwohl das Umweltproblem wegen der geringen Bevölkerungsdichte und dem starken Wind, der in Patagonien u.a. Orten weht, ohnehin viel weniger akut als in dicht bevölkerten Ländern oder solchen mit hohem Wohlstand ist.

Argentinien hat seit vielen Jahrzehnten schon kein einziges Wärmekraftwerk, das mit Kohle betrieben wird. Kohle wird nur beim Hochofen in San Nicolás eingesetzt, aber das ist quantitativ unbedeutend. Präsident Fernández hätte noch darauf hinweisen können, dass das Kohlebergwerk in Rio Turbio seit längerer Zeit schon keine Kohle fördert. Und er hätte hinzufügen können, dass es geschlossen werde. Dies ist leider noch nicht beschlossen, ist aber aus rein wirtschaftlichen Gründen bitter notwendig. Die Klimakonferenz wäre ein guter Anlass gewesen, um die Entscheidung anzukündigen und dabei international Punkte zu gewinnen.

Bei den bestehenden Wärmekraftwerken ist Argentinien fast vollständig auf Gas übergegangen, bei dem der Ausstoß von CO2 geringer als bei Dieselöl ist, und nur einen Bruchteil im Vergleich zur Kohle ausmacht. Abgesehen davon hat Argentinien einen großen Fortschritt beim Einsatz von sauberer Energie gemacht. Bis vor einigen Jahren bezog sich dies auf Wasserkraftwerke, die aber ein Drittel des Stromkonsums decken, wobei zwei weitere große sich in Santa Cruz in Bau befinden und weitere in Aussicht stehen. Aber in den letzten Jahren, ganz besonders unter der Macri-Regierung, hat Argentinien einen großen Sprung bei der Nutzung von Wind und Sonne als Energiequelle erreicht. Hätte Fernández diese Leistung von Macri hervorgehoben, statt ihn ständig böswillig zu kritisieren, könnte er auch eine Annäherung mit der Opposition erreichen, die er dringend benötigt, um die Krise zu bewältigen.

Abgesehen davon ist Argentinien auf landwirtschaftlichem Gebiet führend bei der direkten Aussaat, die einen viel geringeren Einsatz von Dieselöl beim Pflügen beansprucht und somit den CO2-Ausstoss auf ein Bruchteil verringert. Ebenfalls hat Argentinien seit über 60 Jahren eine intensive Aufforstung vollzogen, die steuerlich gefördert wurde. Auch angelegte Wälder nehmen CO2 auf, das sich in der Atmosphäre befindet.

Argentinien hat schon 1978 die Müllverbrennung abgeschafft, die die Umwelt, in diesem Fall besonders die Stadt Buenos Aires, belastete. Zunächst wurde der Müll begraben und jetzt wird eine bessere Lösung eingeleitet, mit Trennung des Mülls, so dass Kunststoffe, Metalle, Glas und Papier und Pappe sortiert und dann wiederverwendet werden, während der organische Müll dem Boden zugefügt wird. Dies steckt erst in den Anfängen, aber die Richtung ist die korrekte. Auch das gehört in das Kapitel Umwelterhaltung. Die großen Staaten, ganz besonders die Vereinigten Staaten und China, liegen bezüglich Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen weit hinter Argentinien zurück, sind aber bei der Müllentsorgung viel weiter fortgeschritten.

Offensichtlich hat niemand den Präsidenten über all dies aufgeklärt, auch nicht der dafür zuständige Umweltminister Juan Cabandié, der vom Thema überhaupt nichts versteht.

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