CELAC-Treffen in Buenos Aires / Fernández mit Grußwort
Buenos Aires (AT/mc) - Argentinien hat den turnusmäßigen Vorsitz der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) übernommen. Dies ergab die Sitzung der CELAC-Außenminister, die vor wenigen Tagen im San Martín-Palast von Buenos Aires stattfand. Die Entscheidung kam durch Akklamation zustande. Argentinien löst Mexiko ab und wird den Vorsitz während des gesamten Jahres innehaben.
Präsident Alberto Fernández forderte in seinem Grußwort, danach zu streben, dass „Lateinamerika und die Karibik nicht nur ein geographischer Begriff, sondern auch eine politische, wirtschaftliche und soziale Bezugsgröße sein mögen“.
Der argentinische Staatschef dankte den Anwesenden für die Unterstützung, die sie Argentinien bei seinen Umschuldungsverhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) geleistet haben. Gleiches gelte auch für die Rückendeckung bezüglich der Forderungen, die Argentinien in der Malwinen-Frage gegen Großbritannien erhebt. „Ich wertschätze das sehr. Denn man fühlt sich stärker, wenn man die lateinamerikanischen und karibischen Brüder an seiner Seite weiß“, würdigte Fernández.
Das Staatenbündnis CELAC sei nicht gegen irgendeine Institution gegründet worden, noch bestünde sein Sinn darin, sich in die politischen oder wirtschaftlichen Angelegenheiten irgendeines Staates einzumischen, so der Präsident weiter. Vielmehr gehe es um ein demokratisches Miteinander - ohne jede Form der Ausgrenzung. CELAC sei ein Forum, das den Länder der Region selbst nütze und welches immer Konsens und Pluralität anstrebe, meinte Fernández. Die Zielsetzung der argentinischen Präsidentschaft definierte er denn auch wie folgt: „Die „Konsenssuche ist unser vorrangiges Anliegen. Der Respekt vor der Vielfältigkeit ist unsere Leitlinie.“
Fernández beklagte, dass Lateinamerika bereits vor der Pandemie die Weltgegend mit den größten sozialen Ungleichheiten gewesen sei. Die Schere zwischen Arm und Reich habe sich durch die Corona-Krise noch einmal vergrößert. Als weitere Herausforderung, der sich das Staatenbündnis zu stellen habe, nannte der argentinische Staatschef den Klimawandel. Besonders die insulare Welt in der Karibik werde in einer „mehr als besorgniserregenden Weise“ von den Folgen der Erderwärmung in Mitleidenschaft gezogen, warnte Fernández. „Wir können einer solchen Realität nicht ungerührt gegenüber stehen.“ Anderenfalls erwiese man sich nicht als brüderlich.
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