Alberto Fernández schlägt Aktionsprogramm vor
Buenos Aires (AT/mc) - Unter dem Motto „Argentinien gegen den Hunger“ kündigte Präsidentschaftskandidat Alberto Fernández am Montag ein Aktionsprogramm an. Im Park der Agrarwissenschaftlichen Fakultät der Universität von Buenos Aires gab es ein breitgefächertes Stelldichein der Opposition, das Vertreter verschiedener politischer Strömungen vom linksgerichteten Kirchner-Lager bis hin zu traditionellen Peronisten, aber auch Repräsentanten von Gewerkschaften, Menschenrechtsgruppen und katholischer Kirche umfasste.
„Das erste, was wir neu ordnen wollen sind die Preise für die Grundnahrungsmittel, damit alle sie sich leisten können“, meinte Fernández. Dabei betonte er: „Das ist eine Schlacht, die wir als Gesellschaft ausfechten müssen.“ Dies betreffe nicht nur einen Präsidenten oder eine politische Partei.
Der Präsidentschaftskandidat brachte sein Unverständnis darüber zum Ausdruck, dass im „Land des Weizens und der Kühe“ die Preise für Brot und Milch nicht aufhörten zu steigen und auf den Tischen der Argentinier fehlten. Er rief dazu auf, Unterschiedlichkeiten hintan zu stellen und gemeinsam den Kampf gegen den Hunger zu führen. „Wir können nicht in Frieden leben mit einer solchen Plage“, so Fernández mit Blick auf die Not in der Bevölkerung.
Beauftragter für das Aktionsprogramm ist Daniel Arroyo, der als Spezialist auf dem Gebiet der Armutsbekämpfung gilt und als zukünftiger Minister für soziale Entwicklung gehandelt wird. Vorgesehen ist die Schaffung eines Ausschusses, der direkt dem Präsidenten unterstellt ist. In diesem sollen Unternehmer und Gewerkschafter genauso vertreten sein wie Vertreter von Universitäten und Kirchen. Das Gremium soll zweimal pro Jahr einen Bericht verfassen mit dem Ziel, die Fortschritte im Kampf gegen die Armut zu dokumentieren.
Gesetzlich soll festgelegt werden, dass die Grundnahrungsmittel für jedermann erschwinglich sind. Geplant ist die Bereitstellung günstiger Kredite, um die Produktion und die Vermarktung von Lebensmitteln zu fördern. Eine weitere Idee ist die Einführung einer Karte speziell für den Kauf von Lebensmitteln, was die Freistellung von der Mehrwertsteuer sicherstellen soll.
Ziel ist es, dass Familien wieder in ihren eigenen vier Wänden Mahlzeiten einnehmen. Die Räumlichkeiten, die momentan als öffentliche Tafeln dienen, sollen in kommunale Hilfszentren umgewandelt werden.
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