Ankündigung von Olaf Scholz / Interessen der Schwellenländer
Dakar (dpa/mc) - Am G7-Gipfel auf dem bayerischen Schloss Elmau wird Ende Juni neben Indien, Indonesien, Südafrika und Senegal auch Argentinien als fünftes Gastland teilnehmen. Das sagte Bundeskanzler Olaf Scholz am Sonntag bei einem Besuch im Senegal. Damit werden bei dem Gipfel Länder aus Europa, Nordamerika, Südamerika, Asien und Afrika vertreten sein.
Der Gruppe führender demokratischer Wirtschaftsmächte gehören neben Deutschland die USA, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und Kanada an. Deutschland hatte Anfang Januar für ein Jahr den Vorsitz übernommen.
Der Gipfel findet vom 26. bis 28. Juni 2022 in den bayerischen Alpen statt. Der Gastgeber lädt traditionell mehrere Gastländer ein. Die Teilnahme der anderen vier Länder war bereits Anfang Mai bekanntgegeben worden.
Indonesien hat derzeit den Vorsitz in der G20 der führenden Industrie- und Schwellenländer, der auch China und Russland angehören. Indien, Südafrika und Argentinien sind G20-Mitglieder. Senegal hat den Vorsitz in der Afrikanischen Union, in der sich 55 Länder zusammengeschlossen haben.
Thematisch im Mittelpunkt stehen werden neben dem Ukraine-Krieg der Klimaschutz, die Pandemiebekämpfung, die aktuelle Ernährungskrise sowie die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit und der Demokratien weltweit.
Derweil warb Argentiniens Außenminister Santiago Cafiero für eine Bündelung der Kräfte der Schwellenländer im internationalen Dialog. „Die Bedürfnisse der Schwellenländer werden seit Jahrzehnten missachtet“, sagte Cafiero vor wenigen Tagen bei einem virtuellen Treffen der Außenamtschefs der BRICS-Staaten. „Wir müssen die Interessen unserer Länder in das Zentrum internationaler Gespräche und Verhandlungen rücken.“
Zu den BRICS-Staaten der aufstrebenden Volkswirtschaften gehören Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Gemeinsam stehen sie für 42 Prozent der Weltbevölkerung und 24 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Argentinien möchte Mitglied der BRICS-Staaten werden. Präsident Alberto Fernández wird auf Einladung Chinas am virtuellen BRICS-Gipfel am 24. Juni teilnehmen.
„Auch wenn wir es gerade mit einer weltweiten Krise zu tun haben, sind die Schwellen- und Entwicklungsländer stärker von dem historischen Anstieg der Lebensmittel-, Düngemittel- und Energiepreise sowie dem erhöhten finanziellen Druck betroffen, da wir nicht über ausreichende Ressourcen verfügen, um diese neuen Herausforderungen in so kurzer Zeit zu bewältigen“, sagte Cafiero. „Es besteht die ernste Gefahr, dass sich die Kluft zwischen Entwicklungs- und Industrieländern weiter vergrößert.“
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