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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Anmerkungen zum Jahresende 2021

Zwei Jahre Charlas del Centro DIHA und andere Erfolge

Von Regula Rohland

Aus der Not der Isolierung während der Pandemie entstanden im Centro DIHA die Vortragszyklen, eine erfreuliche Bereicherung. In fünf Zyklen mit je fünf charlas haben argentinische und auswärtige Vortragende die Freunde und Mitglieder des Centro DIHA mit ihren Darlegungen bereichert und sich in der anschließenden Diskussion auch selbst bereichern lassen. Die Themen waren denkbar weit gefasst: Es gab Vorträge zur Erforschung und Darstellung unbekannter Gegenden im XIX. Jahrhundert, zur Kolonisation, zur Entwicklung großer Handelshäuser, zur Kulturvermittlung durch Schriftsteller und in der Politik, zu Zeitschriften bestimmter Gruppen unter den Einwanderern, zu politischen Gruppierungen, zur Musik, zu Fotos und zu Lebensabrissen herausragender Persönlichkeiten, schließlich auch zur Sprachentwicklung der Wolgadeutschen und der Immigration allgemein. Einige der Themen betrafen bekannte Leute oder Institutionen, wie den Geologen Brackebusch oder den Dichter Paul Zech oder die Handelshäuser Weil und Staudt und das Collegium Musicum. Jedoch wurden in allen Fällen dem bekannten Bild neue Facetten hinzugefügt und eine Reihe ganz oder fast neuer Themen vorgestellt. Die Vortragenden waren Historiker, Literatur- und Musikwissenschaftler, oder Fachleute verschiedener Richtungen aus Buenos Aires, Mendoza, Misiones und anderen Provinzen, Nordamerika und Europa. Die Vorträge wurden aufgenommen und können in YouTube abgerufen werden.

Das soziale Erlebnis, das in normalen Zeiten stattfindet, kann freilich in diesen Fernvorträgen nur andeutungsweise entstehen – aber bei den größer gewordenen Verkehrsschwierigkeiten ergreifen anscheinend immer mehr Zuhörer die Möglichkeit, sich ohne großen Zeitaufwand interessante Themen anzuhören. Und es ist ein großer Vorteil, dass man alle einfach zusammen bringen kann, von Deutschland und Nordamerika, von Mexiko und Paraguay, von Bolivien und Patagonien. Im kommenden Jahr sollen deshalb wieder charlas per Internet organisiert werden, und es gibt schon eine Reihe spannender Themen. 2022 soll jeden Monat ein Thema vorgetragen werden. Frau Bujaldón wird über Rugendas sprechen, Rodolfo Frank über die Familie Bleek und die estancia Los Leones, Cristina Mellinger über ihren aus Bayern nach dem Chaco eingewanderten Großvater - dies nur zum Anfang.

Die Bestände des Archivs sind durch Unterstützung der Stiftungen Bunge & Born und Williams jetzt per Internet zugänglich. Die Bibliothek wird nach neuen Prinzipien geordnet und ihre Daten werden ebenfalls per Internet zugänglich gemacht. Die Publikationen des Centro DIHA sind nahezu unbeschadet durch diese zwei Jahre gekommen, das Mitteilungsblatt ist komplett versendet worden. Bei den Cuadernos gibt es zwar eine Verzögerung, aber sie werden erscheinen. Das eine enthält Aufsätze und Texte von dem mysteriösen Arzt Ludwig/Luis Ruez, das andere bringt Arbeiten zu ganz verschiedenen Themen und ein paar Buchbesprechungen. Im Archiv ist viel Arbeit geleistet worden und das Gute dabei ist: Die Nützlichkeit der Einrichtung wird spürbar anerkannt, denn es kommen immer mehr Anfragen und Anregungen.

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