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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Anbetung, Hochachtung, Danksagung

Von Pastorin Karin Krug

Anbetung der Könige
Anbetung der Könige. El Greco 1568. Museo Soumaya, Mexiko

Da Jesus geboren war zu Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihn anzubeten.“ Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. (Aus Matthäus 2)

Die Weisen kommen aus dem Orient, die Heimat der Astrologie. Sie sind „Heiden“, so sah man das damals. Sie kennen die Heiligen Schriften Israels nicht, aber sie kennen die Sprache der Sterne. Sie suchen die Wahrheit und machen sich auf, sie zu entdecken. Sie lassen sich vom Mysterium leiten, sie haben das Bedürfnis "anzubeten". Ihre Anwesenheit provoziert einen Aufruhr in ganz Jerusalem. Die Weisen interpretieren, dass "der König der Juden" bereits geboren ist und sie kommen, "ihn anzubeten". Dieser König ist nicht der Kaiser Augustus. Auch nicht König Herodes.

So ist Herodes gründlich erschrocken. Die Nachricht macht ihm keine Freude. Es ist ihm klar: das ist der Rivale! Und er weiß, er muss das Neugeborene töten, sonst wäre er nie mehr seiner Macht sicher. Aber: wo ist dieser Rivale? Die Schriftgelehrten kennen die Schriften und wissen, dass er in Bethlehem geboren werden soll, aber sie interessieren sich nicht für das Kind und machen sich auch nicht auf, um es anzubeten.

Was heißt „anbeten“? Man denkt vielleicht zuerst an etwas Geistiges... Mystisches... an Versenkung... oder etwas Esoterisches. Aber „Anbeten“ heißt nach seiner Urbedeutung: „sich widmen, sich zur Verfügung stellen“. Diese Geschichte wirft also die entscheidende Fragen auf: Wem widmen wir unser Leben? Vor wem knien wir? Wie heißt der "Gott", den wir im Grunde unseres Wesens anbeten?

Herodes und sein Hof in Jerusalem repräsentieren die Welt der Mächtigen. Alles gilt in dieser Welt, die eigene Macht zu sichern: Berechnung, Strategie und Lügen. Sogar Grausamkeit, Terror, Verachtung des Menschen und die Zerstörung der Unschuldigen. Es ist eine Welt, die wir kennen. Es scheint eine große und mächtige Welt zu sein, sie wird uns als Verteidiger von Ordnung und Gerechtigkeit präsentiert, aber sie ist schwach und mickrig, weil sie immer nach dem Kind sucht, "um es zu töten". Das Kind... das Schwache, Hilfebedürftige, Zarte. Myrrhe (eins der Geschenke der Weisen) ist ein Medikament zur Heilung von Krankheiten und zur Linderung von Leiden. Der Mensch braucht Fürsorge und Trost, nicht Gewalt und Aggression.

Mit seiner Aufmerksamkeit für die Schwachen und seiner Zärtlichkeit für die Erniedrigten, wird dieses Kind die Kraft der Liebe in die Welt einführen, die Kraft, die erlöst und - die alle mächtigen „Herodes“ von nun an zittern lässt.

Der heutige Mensch ist weitgehend zu verkümmert, um Gott zu entdecken oder gar, ihn anzubeten. Es ist nicht so, dass er Atheist sei. Er ist "gottesunfähig" geworden. Der große Theologe Pater Alfred Delp, von den Nazis hingerichtet, sah in dieser inneren Verhärtung "die größte Gefahr für den modernen Menschen. Die Unfähigkeit, zu lieben, zu verehren, anzubeten hat seine Ursache in seinem übermäßigen Ehrgeiz und in der Verhärtung der Existenz."

Diese Verhärtung und die Unfähigkeit, Gott anzubeten, hat auch viele Gläubige erfasst, die nur einen "nützlichen Gott" suchen. Sie sind an einem Gott interessiert, der ihren privaten Projekten dient. Gott wird so zu einem "Konsumgut", über das wir nach Belieben und Interessen verfügen oder ihn fallen lassen können.

Aber Gott ist etwas anderes. Gott ist unendliche Liebe und doch ist und bleibt er der Herr. Und vor diesem Gott ist die einzig angebrachte Haltung: Anbetung, Hochachtung, Danksagung.

Der christliche Glaube, wie ich ihn verstehe, ist vor allem die Entdeckung der Güte Gottes, eine dankbare Erfahrung, dass nur Gott rettet. Die Geste der Weisen vor dem Kind von Bethlehem drückt die erste Haltung jedes Gläubigen vor Gott aus. Denn Anbeten heißt nach seiner Urbedeutung: „sich widmen, sich zur Verfügung stellen“.

 

Bald ist Weihnachten

Adventsgedicht

Liegt ein Geheimnis in der Luft

Spürst du heimlich süßen Duft

ist alles voller Heiterkeit

beginnt die schöne Weihnachtszeit.


Pocht dir das Herz vor Spannung laut

fühlst du ein Kribbeln der Haut

ist alles voller Wachsamkeit

dann ist Weihnacht nicht mehr weit.


Liegen Pakete unterm Baum

duftet es süß in jedem Raum

sind alle voller Fröhlichkeit

ist das Christkind nicht mehr weit.

Elke Bräunling

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