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Alles wieder von vorne

Regionaler Lockdown wegen Corona-Ausbruch in Fleischfabrik

Das Museumscafe in Gütersloh
Das Museumscafe in Gütersloh musste wieder schließen. (Foto: dpa)

Gütersloh/Düsseldorf (dpa) - Der massive Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies trifft die Menschen in den westfälischen Kreisen Gütersloh und Warendorf hart. Die Behörden in Nordrhein-Westfalen schränkten am Dienstag den Alltag von mehr als 640.000 Einwohnern in der Region um die größte deutsche Fleischfabrik erheblich ein. Viele der im übrigen Bundesgebiet inzwischen weitgehend aufgehobenen Pandemie-Schutzmaßnahmen treten dort zumindest bis zum 30. Juni wieder in Kraft.

Schon jetzt zeichnet sich ab, dass der Ausbruch in NRW Auswirkungen auf die Urlaubsplanung vieler Menschen haben dürfte. Auf der Urlaubsinsel Usedom wurden am Montag 14 Menschen aus Corona-Hotspots aufgefordert, vorzeitig abzureisen. In Bayern dürfen Beherbergungsbetriebe künftig keine Menschen mehr aufnehmen, die aus einem Kreis einreisen, in dem die Zahl der Neuinfektionen in den zurückliegenden sieben Tagen bei mehr als 50 pro 100.000 Einwohner liegt. Ausnahmen gibt es nur für Menschen, die einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen könnten. In Schleswig-Holstein müssen Reisende aus Corona-Risikogebieten wie dem Kreis Gütersloh nach ihrer Einreise für 14 Tage in Quarantäne.

Bei dem Ausbruch rund um den Tönnies-Betrieb handele es sich um das bisher „größte Infektionsgeschehen“ in NRW und auch deutschlandweit, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Der Lockdown, der in der Nacht zum Mittwoch startete, sei nötig, um durch Tests feststellen zu können, „ob auch über die Mitarbeiter von Tönnies hinaus in der Bevölkerung das Virus bereits verbreitet ist“.

Laschet warnte indes davor, die Menschen aus dem Kreis Gütersloh unter „Generalverdacht“ zu stellen. „Dazu gibt es überhaupt keinen Anlass.“ Der Lockdown bedeute kein Ausreiseverbot, betonte der Regierungschef mit Blick auf geplante Urlaubsreisen.

Die jetzt verkündeten Einschränkungen seien weniger umfangreich als die Regelungen im März, sagte der Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer. So dürften zum Beispiel die Geschäfte geöffnet bleiben. Die Einhaltung der Quarantäne der rund 7000 Tönnies-Mitarbeiter, darunter viele Arbeiter aus Osteuropa, soll mit Hilfe der Polizei kontrolliert werden.

Insgesamt gebe es im Kreis 1952 positive Befunde.

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