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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Alberto zwischen den Stühlen

Russen werfen ihm Verrat und Scheinheiligkeit vor

AF - Putin
Alberto Fernández und Wladimir Putin im Februar in Moksau. (Foto: Presidencia)

Buenos Aires (AT/mc) - Den Unmut Moskaus hat sich Alberto Fernández durch seine Verurteilung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine eingehandelt. „Der Verrat und die Scheinheiligkeit des argentinischen Präsidenten haben keine Grenzen“, kommentierte die staatliche russische Nachrichtenagentur Sputnik entsprechende Äußerungen, die Fernández bei seinem Besuch in Berlin in der Vorwoche getätigt hat. Dort sprach der argentinische Staatschef von einer „Aggression“ durch Russland, die er als „unmoralisch“ bewertete. Nur drei Wochen vor Kriegsbeginn war Fernández noch in Moskau bei seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin gewesen und hatte den Russen Argentinien als „Eintrittstor nach Lateinamerika“ angeboten.

In dem Sputnik-Meinungsartikel, den der in Moskau ansässige uruguayische Journalist Javier Benítez verfasste, wurde Fernández nun vorgehalten: „Nachdem Russland Argentinien durch die Lieferung von Sputnik-V-Impfstoffen zur Bekämpfung der Pandemie eine große Hilfe war, was Fernández selbst gegenüber Präsident Wladimir Putin bei seinem Besuch in Moskau im Februar anerkannte, und nachdem der argentinische Staatschef die ‚Ruhmestat‘ vollbracht hatte, auf den Ausschluss Russlands aus dem UN-Menschenrechtsrat zu drängen, sagte Fernández nun bei seinem Besuch in Deutschland, wonach ihm gerade der Schnabel gewachsen war.“

Fernández’ Verrat gegenüber seinem russischen Amtskollegen stehe außerhalb jeden Zweifels. Der argentinische Präsident decke somit den „Genozid“ Kiews in der Donbass-Region und die „Nazi-Bataillone, die seit acht Jahren ihr Unwesen treiben“, so die verquere Sichtweise des Kremls auf den selbst angezettelten Krieg.

In dem Artikel wird Fernández zudem vorgeworfen, sich gegenüber dem deutschen Kanzler Olaf Scholz damit gebrüstet zu haben, Lebensmittel an Deutschland zu verkaufen. Dabei hätten in Argentinien Millionen von Menschen keinen ausreichenden Zugang zu Lebensmitteln. Und weiter: „Fernández wird Schiefergas einem Land wie Deutschland anbieten, das angeblich bestimmte Verpflichtungen in Bezug auf die Umwelt und die 2030-Agenda unterzeichnet hat. Wie man so schön sagt, hat die Not das Gesicht eines Ketzers“, heißt es in dem polemischen Text.


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