Frankfurt/Main (dpa) - Die Spitze des Deutschen Olympischen Sportbunds hat sich mit einem beispiellosen Rundumschlag gegen die Rolle des Sündenbocks für die gescheiterten Träume von Olympia an Rhein und Ruhr 2032 gewehrt. "Dass der DOSB elegant in die Ecke des Buhmanns gestellt wird, sehen wir als nicht akzeptabel an", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann am Montag in einer Videoschalte.
In einer 90-minütigen Präsentation von Daten, Dokumenten und internen Protokollen versuchte der DOSB, diskreditierende Darstellungen und Schuldzuweisungen vom Internationalen Olympischen Komitee und der Initiative Rhein-Ruhr zu entkräften. Vorausgegangen war das sehr frühe IOC-Votum für das australische Brisbane als bevorzugter Bewerber für 2032. Die IOC-Erklärung, der DOSB hätte bestätigt, das deutsche Sommerspiele-Projekt nicht zu unterstützen und keinen weiteren Dialog zu wollen, bestritt Hörmann: "Das sind Falschaussagen."
Allerdings hatte auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet unter dem Eindruck der Brisbane-Kür behauptet, der DOSB hätte kein Gespür, "was sich im IOC" tue. Laschet und Olympia-Initiator Michael Mronz erklärten, weiterkämpfen zu wollen und auch 2036 in den Blick zu nehmen.
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