top of page
  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

100 Jahre Instituto Ballester

Von Elena Estrella Wollrad

Instituto Ballester
Einzug der zeremoniellen Fahnen. (Foto: IB)

Buenos Aires - Alle waren gekommen, um gemeinsam zu feiern. Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Familienangehörige, Alumni, Vereins- und Vorstandsmitglieder, der Schulleiter und der deutsche Botschafter trafen sich am 6. Mai um 19 Uhr in Villa Ballester zum Festakt des 100-jährigen Jubiläums der Deutsche Schule. Nach zwei Jahren Pandemie war die Aula des Schulgebäudes erstmals wieder voller Leben.

Die Begrüßung zum Festakt lag in Händen der Beauftragten des Vorstands, Frau Silvia Dittler. „Der 30. April 1922 markiert den Beginn unserer Geschichte, zwanzig Männer, zumeist deutsche Einwanderer, taten sich zusammen und beschlossen die deutsche Schulgemeinschaft Ballester zu gründen. Von diesem Moment an sind heute 100 Jahre vergangen. 100 Jahre voller Geschichte. Heute wird gefeiert”, eröffnete Silvia Dittler ihre Rede.

Instituto Ballester
100-jähriges Jubiläum des Instituto Ballester Deutsche Schule in der Aula Magna. (Foto: IB)

Zur Hundertjahrfeier des Instituto Ballester war auch der deutsche Botschafter Dr. Ulrich Sante anwesend. Er gratulierte der Schulgemeinde und blickte auf die vergangenen 100 Jahre der Schule zurück. „Auch als Botschafter kommt es nicht alle Tage vor, dass man auf 100-jährige Geburtstage eingeladen wird - nicht zuletzt deshalb ist das Jubiläum des Instituto Ballester, das wir am heutigen Tag begehen, für mich persönlich etwas ganz Besonderes”, sagte der deutscher Botschafter.

Er bezog sich in seiner Rede auf die aktuelle Kriegssituation in der Ukraine und betonte die Wichtigkeit der Verteidigung der Demokratie, für die auch das Instituto Ballester stehe. „Die Geschichte und die aktuelle Situation zeigen uns, welche Werte es ganz besonders zu fördern und zu verteidigen gilt - mögen die nächsten 100 Jahre denen gehören, die sich mit Mut, Verstand, Einsatzbereitschaft und Empathie für sie einsetzen werden.” Botschafter Sante beglückwünschte die deutsche Schule für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre exzellente Bildung.

Instituto Ballester
Ansprache des Schulleiters, Ulrich Lohrbach. (Foto: IB)

„Die ersten 100 Jahre liegen nun hinter uns. Und wir stehen schon mitten in der Planung der nächsten 10, möglicherweise 30 und vielleicht auch 100 Jahre”, so Ulrich Lohrbach, der Gesamtschulleiter des Instituto Ballester in seiner Ansprache. „Viele von Ihnen, liebe Gäste, sind eng mit der Schule verbunden. Zuerst als Kindergartenkind, als Schülerin und Schüler, als Lehrkraft oder Angestellte, als Vereins- oder Vorstandsmitglied, als Familie und als Alumni. Es ist der gemeinsame Traum, der uns alle verbindet.” Lohrbach lobte die an der deutschen Schule erworbene Bildung, die international anschlussfähig sei. Dank dem International Baccalaureate, dem deutschen Sprachdiplom, dem englischen Cambridge-Zertifikat, der deutschen dualen Berufsausbildung und der Fachhochschulreife, könne jeder Schüler und jede Schülerin weltweit Anschluss finden.


Instituto Ballester
Grußwort des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland in Buenos Aires, Dr. Ulrich Sante. (Foto: IB)

Heike Toledo, Leiterin der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZFA) in Bonn und Berlin, gratulierte zur Feierlichkeit der deutschen Auslandsschule über Videobotschaft. „Das Instituto Ballester ist eine deutsche Auslandsschule, weltweit gehören 140 Schulen zu diesem einmaligen weltumspannenden Netzwerk.” Sie beschrieb das Instituto Ballester als erfahren, kreativ, beweglich, motivierend und neugierig.

„Wir wollen die Schüler*innen auf eine Welt der Vielfalt, der Internationalität, der demokratischen Werte, der Achtung von Menschenrechten, des gesellschaftspolitischem Engagements, der Toleranz und der Verantwortung vorbereiten.“ Der Vorsitzende des Weltverbands Deutscher Auslandsschulen (WDA) in Berlin, Peter Fornell, grüßte die Schulgemeinde ebenfalls herzlichst per Video.

Instituto Ballester
Musikalische Darbietung von Sopranisten und Alumni, Sofía Centelles. (Foto: IB)

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts war Villa Ballester ein beliebter Vorort unter deutschen Familien und ihren Nachfahren. Um die deutsche Sprache und Kultur zu fördern, wurde im Jahr 1922 die deutsche Schulgemeinschaft Villa Ballester gegründet, damals unter dem Namen „Bismarck-Schule“.

Im Jahr 1930 übernahm Martin Lange die Leitung der Schule. So verwandelte sich die Schule bald in ein Gemeinschafts- und Kulturzentrum für die Deutschsprachigen der Umgebung. Zwei Jahre nach der Aufhebung der Staatsintervention im Jahr 1950, öffnete die Schule am 20.März 1952 wieder ihre Pforten, unter dem neuen Namen „Instituto Ballester“.

Wieder unter der Leitung von Martin Lange, begannen 210 Schüler den Unterricht in der Straße Rivadavia. 1977 wurde zusammen mit der Deutsch-Argentinischen Handelskammer das Berufsbildungszentrum gegründet. Seither bildet das BBZ junge Menschen aus Argentinien, Uruguay und Paraguay in kaufmännischen Berufen aus. Die für Deutschland so charakteristische duale Ausbildung genießt international einen hervorragenden Ruf.

Im Jahr 2011 erhielt das Instituto Ballester das Qualitätssiegel als „Exzellente deutsche Auslandsschule“, mit der besten Punktzahl unter allen deutschen Schulen.

Außerdem fand die Vorstellung und die Preisverleihung des Jubiläumsprojekts „Schule der Zukunft” statt. Ein Wettbewerb, vom Architekten Roberto Seckel verwaltet, an dem vier renommierte Architekturstudios teilnahmen, die die zukünftige Schule entwerfen sollten. „Unsere Zukunftswerkstatt, die wir in den vergangen Jahren mit sehr viel Kreativität durchführten, mündete in einen spannenden Architektur-Ideenwettbewerb.

Das Fenster mit Ausblick auf die Zukunft, werden wir heute Abend ein klein wenig öffnen”, so Schulleiter Ulrich Lohrbach, Teil der Jury. Die Jury setzte sich zusammen aus Daniel Kumert, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes, Gesamtschulleiter Ulrich Lohrbach, Cristina Arheit als Vertreterin der Elternschaft, Reinaldo Tude in Vertretung der Mitglieder des Schulvereins und Roberto Seckel als Projektverwalter.

Der Preis wurde an das „Estudio Dodero + AM Arquas” des Architekten Ramón Diego Dodero und der Architektin Carina Russo verliehen. Sie wurden auf der Bühne mit einer Urkunde ausgezeichnet.

Musikalisch untermalt wurde die Feier von Sofía Centelles, Absolventin des Abschlussjahrs 2010 und Sopranistin und dem Schulchor.

Das Instituto Ballester zeichnet sich seit vielen Jahren durch die Frische und Fröhlichkeit seines Chores unter der Leitung von Professor Gustavo Pérez aus.

(AT / Fotos: Instituto Ballester - Deutsche Schule)

Instituto Ballester
Musikalische Darbietung des Schulchores des Instituto Ballester unter der Leitung des Musiklehrers Gustavo Pérez. (Foto: IB)


1 visualización
bottom of page