Eidgenossen unterliegen Portugal im Achtelfinale
Lusail (dpa/mc) - Die Schweiz ist raus. Mit 1:6 (0:2) unterlagen enttäuschende Eidgenossen am Dienstag gegen Portugal. Wie bei den beiden vorangegangenen Weltmeisterschaften ist somit für die Alpen-Kicker im Achtelfinale Schluss.
Bei den Portugiesen war der für Cristiano Ronaldo in die Startelf gerückte Gonçalo Ramos mit einem Dreierpack (17./51./67. Minute) der Matchwinner. Ersatzkapitän Pepe (33.), BVB-Profi Raphael Guerreiro (55.) und Rafael Leão (90.+2) erzielten die weiteren Tore für den Europameister von 2016. Ronaldo kam erst in der 73. Minute in die Partie. Für die Schweiz war vor 83.720 Zuschauern im Lusail Stadion das Tor von Manuel Akanji (58.) zu wenig. Portugal trifft am Samstag (12 Uhr) im Viertelfinale auf Marokko.
Die große Frage vor dem Spiel lautete: Verzichtet Portugals Trainer Fernando Santos tatsächlich auf Ronaldo? Der 68-Jährige entschied sich dafür, setzte den Superstar auf die Bank und gab stattdessen dem erst 21 Jahre alten Ramos eine Chance. Am Vortag hatte Santos Ronaldo, der wegen des angeblich bevorstehenden Wechsels zum saudischen Club Al-Nassr seit Tagen im Fokus steht, für dessen Frust-Auswechslung gegen Südkorea gerügt. Der 37-Jährige stand so erstmals seit 2008 und nach 31 Spielen bei einem großen Turnier nicht in Portugals Startelf.
Und die "strategische" Entscheidung von Santos zahlte sich nach einem zurückhaltenden Beginn beider Mannschaften schnell aus. Nach gut einer Viertelstunde traf Ramos von Benfica Lissabon aus spitzem Winkel ins Toreck, der Schweizer Keeper Yann Sommer sah dabei nicht gut aus. Der fast doppelt so alte Pepe traf dann nach einer Ecke per Kopf zum 2:0. Mit 39 Jahren und 283 Tagen ist er nun der älteste Torschütze in einem K.o.-Spiel einer WM.
Die vor dem Turnier von Nationaltrainer Murat Yakin als "eine der besten Schweizer Nationalmannschaften" gelobte „Nati“ war weitgehend abgemeldet. Ein Freistoß von Xherdan Shaqiri neben das Tor (30.) und ein Kopfball von Remo Freuler (38.), den Portugals Diogo Dalot für Keeper Diogo Costa auf der Linie rettete, waren zunächst die einzigen Chancen. Vor allem über ihre rechte Seite waren die Eidgenossen nach der Hereinnahme des Mainzers Edimilson Fernandes für seinen erkälteten Clubkollegen Silvan Widmer anfällig.
Und Portugal hatte noch nicht genug. Auch in der zweiten Halbzeit spielte der WM-Vierte von 2006 weiter nach vorne. Erneut der starke Ramos durch die Beine von Sommer und Guerreiro mit seinem ersten Turniertor trafen gegen die nun defensiv überforderten Schweizer. Das 1:4 durch den ehemaligen Dortmunder Akanji änderte nichts mehr am Ausgang der Partie, zumal Ramos wenig später sogar noch sein drittes Tor gelang. Den Schlusspunkt setzte Leão mit einem feinen Schlenzer in der Nachspielzeit.
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