USA
Weniger Weiße
Washington - Die Zahl der weißen Bevölkerung in den Vereinigten Staaten ist im vergangenen Jahrzehnt geschrumpft. Wie aus Daten des US-Zensus hervorgeht, die am Donnerstag vergangener Woche veröffentlicht wurden, ging der Anteil der Weißen an der Gesamtbevölkerung zwischen 2010 und 2020 um 8,6 Prozent zurück auf rund 204 Millionen Menschen. Die „Washington Post“ schrieb, es sei das erste Mal in der Geschichte des Zensus, dass die Zahl der Weißen im Land gefallen sei. Nach offiziellen Angaben stellen sie jedoch weiter die größte Bevölkerungsgruppe dar - mit einem Anteil von 61,6 Prozent an der Gesamtbevölkerung von rund 330 Millionen. Laut Zensus-Daten wuchs die Zahl der Menschen mit spanischen oder lateinamerikanischen Wurzeln in den USA seit 2010 um 23 Prozent auf rund 62 Millionen. Sie machen damit 18,7 Prozent der Bevölkerung aus. Der Anteil der Afroamerikaner an der Gesamtbevölkerung liegt den aktuellen Zahlen nach bei 12,4 Prozent, asiatischstämmige Menschen machen demnach 6 Prozent der Bevölkerung aus.
POLEN
Grenzsicherung
Warschau - Wegen vieler illegal einreisender Migranten setzt Polen an seiner Grenze zu Belarus die Armee ein. Mehr als 900 Soldaten würden den polnischen Grenzschutz verstärken, schrieb Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Mittwoch auf Twitter. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte Ende Mai angekündigt, dass Minsk Migranten nicht mehr an der Weiterreise in die EU hindern werde - als Reaktion auf verschärfte westliche Sanktionen gegen die vom Westen isolierte Ex-Sowjetrepublik. Seitdem hatte vor allem Litauen mit einem verstärkten Andrang von Migranten aus dem Nahen Osten über die Grenze zu Belarus zu kämpfen. Zuletzt hat aber auch der Druck auf Polen zugenommen. Nach Angaben des Innenministeriums von Dienstag versuchten allein im August 1935 Menschen, illegal die Grenze von Belarus nach Polen zu überqueren. Der Grenzschutz habe 1175 Migranten von einem Grenzübertritt abhalten können. Weitere 760 Menschen seien festgehalten und in geschlossenen Unterkünften untergebracht worden.
KANADA
Vorgezogene Neuwahlen
Ottawa - Kanadas Premier Justin Trudeau hat vorgezogene Neuwahlen für den 20. September angekündigt. Die Generalgouverneurin habe seine Antrag auf Auflösung des Parlaments angenommen, sagte Trudeau am Sonntag. Er strebt nun an, eine Mehrheit der Sitze zu erringen. Seine Liberalen hatten bei der Wahl vor knapp zwei Jahren ihre absolute Mehrheit verloren und sind als Minderheitsregierung stets auf Stimmen der Opposition angewiesen. Trudeau war in der Vergangenheit unter Druck geraten - etwa wegen der Vergabe eines millionenschweren Regierungsauftrags an eine Wohltätigkeitsorganisation, zu der er enge familiäre Kontakte hat. Allerdings gilt seine Corona-Politik weithin als erfolgreich. Beobachter gehen davon aus, dass Trudeau davon profitieren will. „Covid-19 war nichts, was wir als Regierung erwartet hatten, genau wie Sie. Wir wussten, dass der einzige Weg nach vorne darin bestand, dem treu zu bleiben, was wir sind und woran wir glauben“, sagte Trudeau.
NIEDERLANDE
Touristenquote
Amsterdam - Amsterdam führt eine Touristen-Quote ein. Die Obergrenze liege bei 20 Millionen Übernachtungen im Jahr, geht aus einer Verordnung der Stadt hervor. Die niederländische Hauptstadt will mindestens zehn Prozent weniger Übernachtungen und damit die hohe Belastung durch den Massentourismus eindämmen. Zuvor hatte die WAZ darüber berichtet. Grundlage dieser Quote ist eine Bürgerinitiative. Rund 30.000 Bewohner der Grachtenstadt hatten eine Begrenzung des Tourismus auf höchstens 12 Millionen Übernachtungen im Jahr gefordert. Dem folgte die Stadt aber nicht. Sie legte die Obergrenze bei 20 Millionen fest. Im Jahr 2019 gab es fast 22 Millionen touristische Übernachtungen in Amsterdam. Durch die Corona-Pandemie ist der Tourismus aber nun total eingebrochen.
ISRAEL
Soldaten gegen Corona
Tel Aviv - Angesichts eines starken Anstiegs an Corona-Neuinfektionen schickt die israelische Armee nach eigenen Angaben erneut rund 200 Reservisten in Dutzende Krankenhäuser. Die Reservisten würden etwa bei logistischen Aufgaben helfen wie der Verlegung von Patienten oder dem Transport von medizinischer Ausrüstung, sagte ein Vertreter des Militärs am Donnerstag. Es gehe darum, das medizinische Personal zu entlasten, damit dieses sich besser um die Patienten kümmern könne. Die Zahl der schwerkranken Corona-Patienten stieg laut Gesundheitsministerium am Mittwoch auf 603. Dies ist der höchste Wert seit März. Die Zahl der innerhalb eines Tages gemeldeten Corona-Neuinfektionen lag Anfang der Woche bei mehr als 8500 Fällen - der höchste Wert seit mehr als einem halben Jahr. Die Zahlen in Israel steigen seit Juni massiv an, dabei sind mehr als 58 Prozent der rund 9,4 Millionen Israelis zweifach geimpft. (dpa)
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