INDONESIEN
U-Boot vermisst
Jakarta - Die Sorge um das Schicksal der 53 Seeleute an Bord eines vermissten indonesischen Militär-U-Bootes wächst. Die „KRI Nanggala-402“ liege vermutlich 600 bis 700 Meter unter Wasser, teilte die Marine gestern mit. „Das Schiff ist dafür ausgelegt, bis zu einer Tiefe von 250 bis 500 Metern zu tauchen. Jenseits davon ist es gefährlich“, sagte Militärsprecher Julius Widjojono. An Bord sind 49 Besatzungsmitglieder, drei Kanoniere und der Kommandant. Das knapp 60 Meter lange U-Boot, das vor 40 Jahren von dem Unternehmen Howaldtswerke-Deutsche Werft in Kiel gebaut wurde, hat Behördenangaben zufolge den Kontakt am frühen Mittwochmorgen während einer Angriffsübung mit einem Torpedo verloren.
RUSSLAND
Mehr als 1000 Festnahmen
Moskau - Mehr als 1000 Menschen sind in Russland bei Demonstrationen zur Unterstützung des im Straflager inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny festgenommen worden. Das Menschenrechtsportal ovdinfo.org listete am frühen Abend für mehr als 80 Städte über 1000 Festnahmen auf, darunter allein mehr als 300 in St. Petersburg. Die Menschen forderten, dem in Haft schwer erkrankten 44-Jährigen ärztliche Hilfe zu leisten. Nawalny ist seit drei Wochen im Hungerstreik, um so eine Behandlung von einem unabhängigen Arzt zu erwirken. Nach Angaben des russischen Strafvollzugs wird er auf einer Krankenstation im Straflager behandelt.
USA
Impf-Ziel erreicht
Washington - US-Präsident Joe Biden hat in der Corona-Pandemie ein zentrales Versprechen eingelöst: 200 Millionen verabreichte Impfungen innerhalb seiner ersten 100 Tage im Amt. Mit den Impfzahlen, die am Donnerstag veröffentlicht würden, werde die Schwelle von 200 Millionen gespritzten Impfdosen überschritten, kündigte Biden am Mittwoch in Washington an. Er sei stolz auf seine Regierungsmannschaft, aber auch auf die Bevölkerung, die das möglich gemacht hätten. „Dies ist eine amerikanische Leistung, ein kraftvolles Beispiel für Einheit und Entschlossenheit.“
TSCHAD
Militärrat übernimmt
N‘Djamena - Nach dem überraschenden Tod des tschadischen Langzeitherrschers Idriss Déby Itno hat der neue Übergangs-Militärrat die Machtverhältnisse in einer Regierungscharta geregelt. Die Führung des zentralafrikanischen Landes setze sich ab sofort aus dem Militärrat, einem Nationalen Übergangsrat und einer Übergangsregierung zusammen, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Dokument. Als Präsident des Übergangsmilitärrates übernehme Débys Sohn Mahamat die Aufgaben des Präsidenten der Republik und Obersten Chefs der Armeen.
TSCHECHIEN / RUSSLAND
Diplomatischer Streit
Prag - Die Beziehungen zwischen Tschechien und Russland bleiben äußerst angespannt. Der tschechische Regierungschef Andrej Babis bekräftigte am Dienstag den Vorwurf, russische Agenten seien 2014 für Explosionen in einem Munitionslager in Vrbetice mit zwei Toten verantwortlich gewesen. Es habe sich um einen „beispiellosen terroristischen Anschlag auf tschechischem Territorium“ gehandelt. Die Minderheitsregierung in Prag hatte als Reaktion darauf 18 angebliche russische Spione des Landes verwiesen. Moskau wies die Vorwürfe entschieden zurück und reagierte mit der Ausweisung von 20 tschechischen Botschaftsangehörigen.
ISRAEL
Feindseligkeiten
Tel Aviv/Gaza - Nach einem weiteren Raketenangriff aus dem Gazastreifen hat das israelische Militär erneut mehrere Ziele in dem Palästinensergebiet attackiert. Ziele des Vergeltungsangriffs seien ein Trainingszentrum der islamistischen Hamas sowie eine Luftabwehrstellung, eine Produktionsstätte für Beton und Tunnelanlagen gewesen, teilte die Armee in der Nacht zu Samstag mit. Militante Palästinenser im Gazastreifen hatten kurz zuvor - wie schon am Donnerstag der Vorwoche - eine Rakete auf israelisches Gebiet abgefeuert.
GRÖNLAND
Koalition gebildet
Nuuk - Grönlands neue Regierung steht. Nach ihrem Sieg bei der Parlamentswahl vor anderthalb Wochen geht die linke Partei Inuit Ataqatigiit (IA) eine Koalition mit ihrem Juniorpartner Naleraq ein. Der erst 34 Jahre alte IA-Vorsitzende Múte B. Egede und Naleraq-Chef Hans Enoksen unterzeichneten am vorigen Freitag bei einer feierlichen Zeremonie in der grönländischen Hauptstadt Nuuk den gemeinsamen Koalitionsvertrag, wie in einer Live-Übertragung des Rundfunksenders KNR zu sehen war.
EU
Grünes Licht für Johnson
Amsterdam - Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hat nach einer erneuten Überprüfung grünes Licht für den Corona-Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson gegeben. Jedoch könne er tatsächlich in sehr seltenen Fällen Blutgerinnsel auslösen, teilte die EMA am Dienstag in Amsterdam mit. Die Behörde hält aber daran fest, dass die Vorzüge, Covid-19 zu verhindern, höher zu bewerten seien als Risiken von Nebenwirkungen. (dpa/mc)
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