USA / RUSSLAND
Diplomaten ausgewiesen
Washington - Als Vergeltung für einen Moskau zugeschriebenen Hackerangriff und Einmischung in die US-Wahlen weisen die USA zehn russische Diplomaten aus und verhängen neue Sanktionen. Unter den Diplomaten der Vertretung in Washington seien auch fünf Mitarbeiter russischer Geheimdienste, erklärte das Weiße Haus gestern. Zudem wird US-Banken und Finanzunternehmen demnach der Handel mit russischen Staatsschulden verboten, die ab Mitte Juni ausgestellt werden. Dies gilt für Rubel-Anleihen und für Titel in Fremdwährungen, also zum Beispiel Euro oder US-Dollar.
NORDIRLAND
Weitere Krawalle
Belfast - Ungeachtet aller Appelle zum Stopp der Gewalt haben vor wenigen Tagen in der nordirischen Hauptstadt Belfast erneut Randalierer gewütet. Jugendliche warfen im Westen der Stadt Steine, Feuerwerkskörper und Molotowcocktails auf Polizisten, wie die Nachrichtenagentur PA berichtete. Daraufhin habe die Polizei Wasserwerfer gegen die Randalierer eingesetzt - laut BBC zum ersten Mal seit sechs Jahren bei Krawallen. Sie habe zudem mit dem Einsatz von Plastikgeschossen gedroht. Hunderte Randalierer hätten sich versammelt, berichtete die Zeitung „Belfast Telegraph“. Die nordirische Justizministerin Naomi Long machte für die Krawalle auf Twitter „nationalistische Jugendliche“ verantwortlich.
ISRAEL
Unabhängigkeitstag
Tel Aviv - Israel hat gestern seinen 73. Unabhängigkeitstag begangen. Flugzeuge der Luftwaffe überflogen mehrere Städte des Landes. Präsident Reuven Rivlin kam in Jerusalem mit mehr als 100 besonders verdienten Soldaten zusammen, wie das Präsidentenbüro mitteilte. Die Feierlichkeiten hatten am Mittwochabend begonnen. Zahlreiche Israelis feiern den Unabhängigkeitstag traditionell mit Grillpartys im Freien. Vergangenes Jahr war dies wegen der Restriktionen durch die Corona-Pandemie schwer möglich. In diesem Jahr kehrte nach der Aufhebung vieler Beschränkungen Normalität zurück. Grund ist die erfolgreiche Impfkampagne in dem Land.
IRAN
Höhere Urananreicherung
Teheran/Wien - Der Iran will nach dem mutmaßlich israelischen Angriff auf seine Atomanlage in Natans den Grad seiner Urananreicherung auf 60 Prozent erhöhen. Das Land habe die IAEA über diese Pläne informiert, sagte ein Sprecher der UN-Atombehörde am Dienstag in Wien. Der Iran hat bis jetzt sein Uran schon auf 20 Prozent angereichert, obwohl nach einem internationalen Abkommen von 2015 eigentlich nur weniger als 4 Prozent erlaubt sind. Der Schritt wurde am Dienstag zuerst von Irans Vizeaußenminister Abbas Araghchi bekanntgegeben, drei Tage nach einem Angriff auf die Anreicherungsanlage in Natans, für den Teheran seinen Erzfeind Israel verantwortlich macht.
DÄNEMARK
Verzicht auf AstraZeneca
Kopenhagen - Dänemark verzichtet als erstes EU-Land auf den Corona-Impfstoff von AstraZeneca. Die Impfkampagne werde ohne das Präparat des britisch-schwedischen Unternehmens fortgesetzt, gab der Direktor der dänischen Gesundheitsverwaltung, Søren Brostrøm, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen bekannt. Es bestehe ein Zusammenhang zwischen dem Impfstoff von AstraZenca und sehr seltenen Fällen ungewöhnlicher Blutgerinnsel, Blutungen und niedriger Blutplättchenzahlen, teilte Brostrøms Behörde mit. Dies und die Tatsache, dass die Corona-Pandemie in Dänemark derzeit unter Kontrolle sei und andere Impfstoffe gegen Covid-19 zur Verfügung stünden, seien maßgeblich bei der Entscheidung gewesen.
JAPAN
Radioaktives Wasser
Tokio - Japan will trotz aller Bedenken und Proteste riesige Mengen von radioaktivem Kühlwasser, die sich seit der Atomkatastrophe in Fukushima vor gut zehn Jahren angesammelt haben, filtern und dann ins Meer leiten. Diese Entscheidung traf das Kabinett von Ministerpräsident Yoshihide Suga am Dienstag. Der Kraftwerksbetreiber Tokyo Electric Power Company (Tepco) will voraussichtlich in zwei Jahren damit beginnen, das Wasser ins Meer einzuleiten. Anwohner, Umweltaktivisten und Fischereiverbände fürchten um die Umwelt und den für Japans Bevölkerung so wichtigen Fisch als Nahrungsmittel. Nachbarländer wie China, Taiwan und Südkorea sind empört.
MOSAMBIK
Vom Hunger bedroht
Genf - In Mosambik sind nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) annähernd eine Million Menschen infolge von Terror und Gewalt vom Hunger bedroht. In dem Land im Südosten Afrikas wüten in der Provinz Cabo Delgado islamistische Terroristen, die ihre Angriffe seit Ende März deutlich ausgeweitet haben. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef richtet sich auf eine lang anhaltende humanitäre Krise ein, wie Unicef-Nothilfekoordinator Manuel Fontaine am Dienstag per Video-Schalte aus der Region berichtete. (dpa/mc)
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