GRÖNLAND
Vor Machtwechsel
Kopenhagen - Auf Grönland bahnt sich ein Regierungswechsel an. Die bisherige Oppositionspartei Inuit Ataqatigiit (IA) ist bei der Parlamentswahl auf der größten Insel der Erde stärkste Kraft geworden und kann damit Gespräche über eine neue Regierungskoalition beginnen. Die linke Partei um den 34 Jahre alten IA-Vorsitzenden Múte Bourup Egede erhielt bei der Wahl am Dienstag dank starker Zuwächse 36,6 Prozent der Stimmen, während die bisherige Regierungspartei und traditionell stärkste Kraft Siumut auf 29,4 Prozent kam.
SÜDKOREA
Oppositionskandidat gewinnt
Seoul - Bei der Wahl eines neuen Bürgermeisters in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul hat die konservative Opposition der Mitte-links-Regierungspartei eine herbe Niederlage zugefügt. Auf den Kandidaten der Oppositionspartei Macht des Volkes (PPP), Oh Se Hoon, entfielen bei der Wahl am Mittwoch 57,5 Prozent der abgegebenen Stimmen, wie die staatliche Wahlkommission am Donnerstag mitteilte. Ohs stärkste Rivalin Park Young Sun von der regierenden Demokratischen Partei bekam demnach 39,2 Prozent. Auch in der zweitgrößten Stadt Busan gewann der Kandidat der PPP die Bürgermeisterwahl. Die Nachwahlen galten als wichtiger politischer Stimmungstest für die Präsidentenwahl im nächsten Jahr.
ISRAEL
Weltweit weniger antisemitische Gewalt
Tel Aviv - Antisemitische Gewalttaten haben 2020 während der Corona-Krise weltweit abgenommen, dagegen gab es laut einer Studie mehr Schändungen von Synagogen und Grabstätten sowie neue Formen des Antisemitismus im Internet. In sozialen Netzwerken hätten sich Beschuldigungen von Juden als angebliche Verantwortliche für die Corona-Pandemie gehäuft, hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichten Antisemitismus-Bericht der Tel Aviver Universität. Die Zahl gewaltsamer antisemitischer Vorfälle fiel demnach von 456 im Jahre 2019 auf 371 im Jahre 2020. Gleichzeitig habe es einen Anstieg um 20 Prozent der Schändungen von Synagogen, Friedhöfen und Holocaust-Gedenkstätten gegeben.
NORDIRLAND
Neue Krawalle
Belfast - Bei neuen Krawallen in der nordirischen Hauptstadt Belfast ist am Mittwochabend ein Linienbus angegriffen und in Brand gesetzt worden. Die Polizei rief die Bevölkerung auf, mehrere Areale im Stadtgebiet zu meiden, in denen sich Menschen zusammengerottet hatten. Auf im Internet kursierenden Videos war zu sehen, wie ein Doppeldeckerbus zunächst mit Brandsätzen beworfen wurde und später komplett ausbrannte. Berichten zufolge wurde auch ein Pressefotograf attackiert. Der Vorfall ereignete sich an einer Kreuzung zwischen einem protestantischen und einem katholischen Wohnviertel.
MOSAMBIK
Militär kontrolliert Palma
Maputo - Nach der Attacke der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf die nordmosambikanische Küstenstadt Palma hat das Militär des Landes am Sonntag die Rückeroberung des Ortes bekanntgegeben. Die Stadt sei leer gewesen, teilte der für die Region zuständige Militärsprecher Chongo Vidigal am Abend mit. Palma im Norden des südostafrikanischen Landes war am 24. März von Extremisten überfallen worden. In der Region ist Total an einem knapp 17 Milliarden Euro teuren Flüssiggasprojekt beteiligt. Der Konzern hatte gut 1000 Mitarbeiter in Sicherheit gebracht. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte in einem Bekennerschreiben betont, IS-Kämpfer hätten die Kontrolle über die Stadt übernommen und 55 Sicherheitskräfte getötet.
RUSSLAND
Weg frei für Putin
Moskau - Mit einer Unterschrift hat sich Russlands Präsident Wladimir Putin den theoretischen Machterhalt bis 2036 selbst ermöglicht. Das Gesetz, das Putins bisherige Amtszeiten auf null setzt, wurde am Montag auf einem Regierungsportal veröffentlicht. Die Staatsduma hatte das Gesetz Ende März verabschiedet. Damit wurde ein zentraler Punkt der umstrittenen neuen Verfassung umgesetzt, über die die Russen im vergangenen Juli abgestimmt hatten. Nach der alten Verfassung von 1993 hätte Putin den Kreml 2024 verlassen müssen. Durch die Annullierung seiner bisherigen Amtszeiten seit 2000 darf er nun aber auch bei den nächsten beiden Präsidentenwahlen antreten.
IRAN
Neue Gespräche
Wien - Mit vorsichtigem Optimismus haben die Verhandlungen zur Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran begonnen. Vor dem Treffen von Spitzendiplomaten der verbliebenen Partner der einst gefeierten und später faktisch auf Eis gelegten Vereinbarung äußerte sich der Iran positiv zu dem Schritt. Der Beginn der Verhandlungen am Dienstag in Wien sei «der richtige Weg in die richtige Richtung», sagte Teherans Regierungssprecher Ali Rabiei. Zum Auftakt wurden nach russischen Angaben zwei Arbeitsgruppen von Experten zu Sanktions- und Nuklearfragen eingesetzt, die sofort ihre Arbeit aufnehmen sollen. (dpa/mc)
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