AFGHANISTAN
Frauen aus Unis verbannt
Kabul - Die islamistischen Taliban haben in Afghanistan Frauenrechte erneut drastisch beschnitten: Frauen dürfen ab sofort keine Universitäten mehr besuchen. In einer Regierungserklärung wurden alle privaten und öffentlichen Universitäten angewiesen, das Bildungsverbot bis auf weiteres durchzusetzen. Die Mitteilung wurde vom Ministerium für Höhere Bildung am Dienstag geteilt und lag der Deutschen Presse-Agentur vor. Unterzeichnet wurde die Erklärung vom amtierenden Minister Scheich Neda Mohammed Nadim. Eine Begründung gab es nicht. Der Minister soll dem Taliban-Führer Haibatullah Achundsada nahestehen.
JAPAN
Historischer Kurswechsel
Tokio - Japan reagiert mit einer massiven militärischen Aufrüstung auf das Machtstreben Chinas und die Bedrohung durch Nordkorea. Die Regierung von Ministerpräsident Fumio Kishida beschloss am Freitag vergangener Woche eine historische Änderung der japanischen Sicherheitsstrategie: In Abkehr von der bislang ausschließlich auf Verteidigung ausgerichteten Sicherheitsdoktrin will sich der US-Verbündete künftig in die Lage versetzen, feindliche Raketenstellungen auszuschalten. Rund 43 Billionen Yen (297 Milliarden Euro) will Japan über die nächsten fünf Jahre für Verteidigung ausgeben. Der Wehretat soll sich statt bisher auf ein künftig auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts belaufen. Der Kurswechsel geschieht angesichts eines Sicherheitsumfelds, das die Regierung als das „ernsteste und komplizierteste“ seit dem Zweiten Weltkrieg beschreibt. Das militärische Auftreten Chinas in der Region stelle „die größte strategische Herausforderung“ aller Zeiten dar, heißt es in dem neuen Sicherheitspapier.
IRAN
Alidoosti verhaftet
Teheran - Im Iran ist die bekannte iranische Schauspielerin Taraneh Alidoosti im Zusammenhang mit den mittlerweile drei Monate anhaltenden Protesten verhaftet worden. Der 38-Jährigen wurde nach Angaben der regierungsnahen Nachrichtenagentur Tasnim „Verbreitung von Falschinformationen und Unterstützung von konterrevolutionären Kreisen“ vorgeworfen. Darauf steht meist eine langjährige Haftstrafe. Die Verhaftung erfolgte demnach am Samstagabend. Alidoosti gehört zu den bestbezahlten und international erfolgreichsten iranischen Schauspielerinnen. Vergangenen Monat hatte sie auf ihrer Instagram-Seite ein Foto von sich ohne das im Iran obligatorische Kopftuch veröffentlich und sich so öffentlich mit der neuen Frauenbewegung und den systemkritischen Protesten solidarisiert.
ISRAEL
Regierungskoalition steht
Jerusalem - Israels designierter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu strebt eine rasche Vereidigung seiner neuen rechts-religiösen Regierung an. Sein Ziel sei es, dies noch kommende Woche zu schaffen, sagte der 73-jährige Vorsitzende der rechtskonservativen Likud-Partei dem Staatspräsidenten Izchak Herzog am Mittwoch. Formell muss dies spätestens bis zum 2. Januar geschehen. Erstmals in der Geschichte Israels werden auch rechtsextreme Kräfte an der Regierung beteiligt sein. Neben Netanjahus Likud-Partei sind künftig das rechtsextreme Religiös-Zionistische Bündnis sowie zwei strengreligiöse Parteien in der Koalition vertreten. Mehrere Ministerposten sollen mit umstrittenen Politikern besetzt werden.
CHINA
Corona-Wellen bis März
Shanghai - Wegen des massiven Corona-Ausbruchs in China haben Grund- und Mittelschulen sowie Kindergärten und Kindertagesstätten in Shanghai seit Montag wieder geschlossen. Die Schüler machen Online-Unterricht, wie die Bildungsbehörden der Hafenmetropole mitteilten. Hingegen können Oberschüler wählen, ob sie weiter zur Schule gehen oder von zu Hause lernen wollen. Epidemiologen erwarten, dass bis Mitte März drei Infektionswellen durch das bevölkerungsreichste Land der Erde rauschen werden. Nach der Explosion der Infektionszahlen vor zwei Wochen hatte China seine bis dahin verfolgte strikte Null-Covid-Strategie aufgehoben und viele Maßnahmen wie Lockdowns, Zwangsquarantäne und Massentests beendet.
IRLAND
Varadkar neuer Taoiseach
Dublin - In einem geplanten Wechsel an der Regierungsspitze in Irland hat der bisherige Vize-Premier Leo Varadkar das Amt des Premierministers übernommen. Der irische Präsident Michael D. Higgins ernannte den 43-Jährigen nach einer Sondersitzung des Parlaments am Samstagnachmittag zum neuen Regierungschef, wie der irische Sender RTÉ berichtete. Varadkar von der bürgerlichen Partei Fine Gael löst damit Micheál Martin von der ebenfalls konservativen Partei Fianna Fail ab. Dieser wird von nun an Vize. Auf den Wechsel hatte sich die Koalition, zu der auch die irischen Grünen gehören, bereits zu Beginn ihrer Zusammenarbeit im Jahr 2020 geeinigt. Mit dem geplanten Austausch des Premierministers wechseln auch einige Minister ihre Posten. Die nächsten Wahlen in Irland stehen spätestens 2025 an. (dpa)
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