KENIA
Streit nach Präsidentenwahl
Nairobi - Einen Tag nach der Präsidentschaftswahl in Kenia hat Wahlverlierer Raila Odinga angekündigt, das Ergebnis anzufechten. Der bisherige Vizepräsident William Ruto ging bei der Abstimmung vom 9. August laut Wahlkommission mit 50,49 Prozent als Sieger hervor; Odinga erhielt demnach 48,85 Prozent der Stimmen. Die verkündeten Ergebnisse seien „null und nichtig“, schrieb Odinga am Dienstag auf Twitter. Kurz zuvor hatten sich vier der sieben Mitglieder der kenianischen Wahlkommission ebenfalls geweigert, das offizielle Wahlergebnis anzuerkennen. Ihren Angaben nach seien rund 140.000 mehr Stimmen abgegeben worden, als es registrierte Wahlberechtigte gab.
USA
Trump unter Druck
Washington - Der Fund streng geheimer Dokumente in seinem Anwesen im US-Bundesstaat Florida bringt den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump in Erklärungsnot. Am Wochenende kamen weitere brisante Details zu der Durchsuchung ans Licht. Die „New York Times“ berichtete, Trumps Team solle unvollständige Angaben über den Verbleib von Geheimdokumenten in Trumps Besitz gemacht haben. Der FBI-Liste zufolge fanden die Agenten am vergangenen Montag in Trumps Anwesen Mar-a-Lago unter anderem einen Satz Dokumente der Geheimhaltungsstufe „Top Secret/SCI“, die streng geheim sind und nur in besonderen Regierungseinrichtungen eingesehen werden dürfen.
ISRAEL/TÜRKEI
Beziehungen verbessert
Tel Aviv/Ankara - Nach jahrelangen Spannungen wollen Israel und die Türkei ihre diplomatischen Beziehungen vollständig wieder aufnehmen. Beide Länder haben entschieden, Botschafter und Generalkonsuln wieder einzusetzen, wie das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Jair Lapid am Mittwoch mitteilte. Dies sei Ergebnis von Lapids Besuch in Ankara im Juni und eines Gesprächs mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan. Die Türkei bestätigte die Entscheidung. „Die Wiederaufnahme von Beziehungen mit der Türkei ist ein wichtiger Gewinn für regionale Stabilität und eine wichtige wirtschaftliche Nachricht für die israelischen Bürger“, sagte Lapid demnach.
UNO/CHINA
Vorwurf der Zwangsarbeit
Genf/Peking - Der unabhängige UN-Menschrechtsexperte für Sklaverei prangert an, dass Minderheiten in Chinas Xinjiang-Region zu Zwangsarbeit genötigt werden. Der vom UN-Menschenrechtsrat in Genf beauftragte japanische Experte für Menschenhandel, Tomoya Obokata, schreibt in einem neuen Bericht: „Der Sonderberichterstatter hält die Schlussfolgerung für angemessen, dass Zwangsarbeit unter uigurischen, kasachischen und anderen ethnischen Minderheiten in Sektoren wie der Landwirtschaft und der verarbeitenden Industrie in der autonomen Uiguren-Region Xinjiang in China vorgekommen ist.“ Das chinesische Außenministerium in Peking wies seine Schlussfolgerung am Mittwoch empört zurück.
ÄGYPTEN
41 Tote nach Brand
Kairo - Bei einem Brand in einer koptischen Kirche im Großraum von Kairo sind mindestens 41 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte das ägyptische Gesundheitsministerium am Sonntag mit. Unter den Todesopfern sollen Kinder sein, zudem kam der Priester der Kirche ums Leben. 14 weitere Menschen seien verletzt worden. Lokale Medien veröffentlichten Bilder eines ausgebrannten Raumes mit Kirchenbänken und mit Heiligenbildern an der Wand. Gesundheitsminister Chalid Abdel Ghaffar erklärte, in dem dichten Rauch sei Panik ausgebrochen. Das Feuer brach nach Angaben der Kirche während eines Gottesdienstes am Sonntagmorgen aus. Das Innenministerium erklärte, eine defekte Klimaanlage habe den Brand ausgelöst.
ISRAEL
Neuer Polit-Akteur
Tel Aviv - Zweieinhalb Monate vor der Parlamentswahl ist Israels ehemaliger Generalstabschef Gadi Eisenkot in die Politik eingestiegen. Der 62-Jährige schließt sich dem Bündnis des gegenwärtigen Verteidigungsministers Benny Gantz und des Justizministers Gideon Saar an, wie eine Sprecherin von Gantz am Sonntag bestätigte. Gantz und Saar hatten sich im vergangenen Monat angesichts der bevorstehenden Wahl zusammengeschlossen. Das neue Mitte-Rechts-Bündnis heißt auf Hebräisch Hamachane Hamamlachti (etwa: Das staatliche Lager). Ziel des neuen Bündnisses ist es, bei der Wahl am 1. November eine Rückkehr Netanjahus in das Amt des Ministerpräsidenten zu verhindern.
NIEDERLANDE
Klage wegen Flüchtlingsunterbringung
Den Haag - Der niederländische Staat muss sich wegen der dramatisch schlechten Unterbringung von Asylsuchenden vor Gericht verantworten. Das Flüchtlingshilfswerk reichte am Mittwochabend in Den Haag Klage ein. Als Folge staatlicher Sparmaßnahmen müssten seit fast einem Jahr tausende Flüchtlinge unter „unmenschlichen Umständen“ in Zelten oder Sporthallen leben, hieß es. Mit einer einstweiligen Verfügung will die Organisation erzwingen, dass die gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllt werden. Dazu gehörten etwa Privatsphäre, ein Bett und anständiges Essen. (dpa/wvg)
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