SCHWEDEN
Schnelle NATO-Entscheidung
Stockholm - Die schwedische Regierung will auf dem Weg zu einem Beschluss zu einer möglichen Nato-Mitgliedschaft zügiger vorankommen. Man habe sich darauf geeinigt, dass eine für den 31. Mai geplante sicherheitspolitische Analyse der Parlamentsparteien bereits am 13. Mai veröffentlicht werden soll, sagte Außenministerin Ann Linde gestern in Stockholm. Dieses Datum hatte sie zuvor in einem Radio-Interview vorgeschlagen. Unter anderem angesichts einer bereits in Finnland vorgelegten Analyse stehe Schweden unter Druck, seine eigenen Abwägungen zu veröffentlichen, sagte sie darin. Beide Länder diskutieren seit dem Krieg in der Ukraine intensiv darüber, ob sie der Nato beitreten sollen.
TÜRKEI/IRAK
Offensive gegen PKK
Istanbul - Die Türkei hat eine neue Offensive gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK im Nordirak gestartet. Die Luftwaffe habe unter anderem Verstecke, Tunnel und Munitionsdepots bombardiert, teilte das Verteidigungsministerium am Montag mit. Dabei seien Kampfjets, Hubschrauber und bewaffnete Drohnen eingesetzt worden. Zudem seien Bodentruppen im Einsatz. Die Türkei begründete die Offensive mit dem Schutz vor Terrorangriffen und dem Recht auf Selbstverteidigung. Die PKK setzt sich für die Autonomie der kurdisch besiedelten Gebiete ein und steht in der Türkei, Europa und den USA auf der Terrorliste.
JEMEN
Waffenruhe gebrochen
Sanaa - Gut zwei Wochen nach Beginn einer Waffenruhe im Jemen gleitet das Bürgerkriegsland teils wieder in Gewalt ab. In der umkämpften Provinz Marib kam es seit Mittwochfrüh wieder zu schweren Gefechten zwischen den Huthi-Rebellen und Truppen der Regierung, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Militärkreisen erfuhr. Die mit dem Iran verbündeten Rebellen hätten an Maribs südlicher Front einen großen Angriff gestartet, teilte das Medienbüro der Regierungstruppen bei Twitter mit. In dem Land auf der Arabischen Halbinsel war am 2. April eigentlich eine Waffenruhe in Kraft getreten, die erste landesweite Feuerpause seit 2016.
LITAUEN
Gedenkstätte beschmiert
Vilnius - In Litauen sind in der Holocaust-Gedenkstätte Paneriai bei Vilnius erneut Denkmäler mit Symbolen für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beschmiert worden. Nach Angaben der Polizei des baltischen EU- und Nato-Landes wurde das Mahnmal mit dem Buchstaben V verunstaltet - bereits zum dritten Mal seit dem russischen Angriff auf die Ukraine. Bereits Anfang April war das von Befürwortern des Krieges genutzte Symbol auf Gedenksteine aufgesprüht worden, ebenso wie das Z-Symbol. Die Polizei hat deshalb der Agentur BNS zufolge Ermittlungsverfahren eingeleitet.
GROSSBRITANNIEN
Untersuchung gegen Johnson
London - Der britische Premierminister Boris Johnson muss sich wegen mutmaßlicher Lügen im Zusammenhang mit der Partygate-Affäre einer Untersuchung durch den zuständigen Ausschuss im Unterhaus stellen. Ein entsprechender Antrag der Labour-Opposition wurde am Donnerstag nach mehrstündiger Debatte von den Abgeordneten ohne Abstimmung durchgewunken. Für Johnson ist das eine schmerzhafte Niederlage. Er hatte noch am Morgen die Hoffnung geäußert, seine Fraktion werde die Entscheidung vertagen. Das Parlament zu belügen gilt in Großbritannien für Mitglieder der Regierung als Rücktrittsgrund. Sollte der Ausschuss befinden, dass Johnson gelogen hat, wäre das für ihn äußert heikel. Zuletzt ergab eine Umfrage, dass etwa 80 Prozent der Briten Johnson für einen Lügner halten.
AFGHANISTAN
Anschlagsserie
Kabul - Bei Anschlägen in mehreren Großstädten Afghanistans sind mindestens 28 Menschen getötet worden. Der größte Bombenanschlag galt einer schiitischen Moschee in der nordafghanischen Stadt Masar-i-Scharif und forderte am Donnerstag mindestens 20 Todesopfer und 60 Verletzte, wie ein Arzt in der Provinzhauptstadt der Deutschen Presse-Agentur sagte. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Attacke für sich. Auch in der Hauptstadt Kabul, in Kundus und der östlichen Stadt Nangarhar wurden Menschen bei Explosionen in den Tod gerissen oder verletzt. In den vergangenen Monaten nahm die Zahl der Anschläge in Afghanistan wieder zu. Einen Großteil reklamiert der IS für sich.
VATIKAN
Osterfest
Rom - Papst Franziskus hat erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder Ostern mit Zehntausenden Gläubigen gefeiert. Dabei nutzte er das Fest, um zum Ende des Krieges in der Ukraine aufzurufen. „Zwist, Kriege und Streitigkeiten mögen dem Verständnis und der Versöhnung weichen“, sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Ostermontag vor zahlreichen Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom. Unter dem Eindruck von „zu viel Blutvergießen, zu viel Gewalt“ in der Ukraine nutzte Papst Franziskus den christlichen Feiertag für emotionale Friedensappelle. Er sprach von einem „Ostern des Krieges“. (dpa/wvg)
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