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Überschwemmungen in Pakistan

UN fordern Hilfe für Flutopfer

Pakistan
Die Menschen in Pakistan versuchen, das Nötigste vor den Fluten zu retten. (Foto: dpa)

Islamabad/Genf (dpa) - Die verheerenden Überschwemmungen in Pakistan haben schon mehr als 1100 Menschen das Leben gekostet und etwa eine Million Häuser beschädigt - ein Ende der Katastrophe ist nicht in Sicht. Vielmehr werde sich die Lage wohl noch weiter zuspitzen, sagte Außenminister Bilawal Bhutto Zardari am Dienstag. In Gebieten, die schon seit zwei Monaten von Stürmen und Hochwasser heimgesucht würden, dauerten die schweren Monsun-Regenfälle an. In Genf stellten die UN und Pakistans Regierung einen ersten Hilfsplan für sechs Monate im Umfang von 160 Millionen Dollar vor.

„Die Katastrophe ist in ihrem Ausmaß und ihrer Verwüstung kolossal und hat sowohl unsere Ressourcen als auch unsere Kapazität überstiegen“, ergänzte der Außenminister. Ebenso wie zuvor Experten machte er den Klimawandel für die Katastrophe verantwortlich. „Pakistan ist zum ‚Ground Zero‘ der größten existenziellen Bedrohung dieses Jahrhunderts geworden - der globalen Erwärmung“, sagte er. Die schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten seien für sein Land nichts minder als ein nationaler Notstand.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen mahnte angesichts dessen stärkere Anstrengungen im Kampf gegen die Klimakrise an. „Lasst uns aufhören mit dem Schlafwandeln hin zur Zerstörung unseres Planeten. Heute ist es Pakistan. Morgen könnte es euer Land sein“, sagte António Guterres am Dienstag in einer Videobotschaft. Auch er rief zu einer millionenschweren Soforthilfe für die Flutopfer auf.

Die südasiatische Atommacht mit ihren rund 220 Millionen Einwohnern leidet seit Mitte Juni unter ungewöhnlich starkem Monsunregen. Betroffen ist besonders die Region Belutschistan im Südwesten. Doch auch der Nordwesten Pakistans hat wegen der Fluten inzwischen mit großen Schäden zu kämpfen. Naturkatastrophen wie Fluten, Dürren und Erdrutsche haben in Pakistan in den vergangenen Jahren zugenommen.

Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde sind unter den Todesopfern auch fast 400 Kinder. Nahezu 3500 Kilometer Straßen seien zerstört und etwa 160 Brücken eingestürzt. Bauern hätten rund 700.000 Tiere verloren.

Am vergangenen Donnerstag hatte die Regierung in Islamabad bereits den Notstand ausgerufen und um internationale Hilfe zur Bewältigung der Katastrophe gebeten. Die Regierung selbst stellt nach eigenen Angaben 173 Millionen Dollar bereit. Insgesamt seien mehr als 33 Millionen Menschen von den Überschwemmungen betroffen, hieß es. Nach Schätzungen des Planungsministeriums beläuft sich der Schaden für die pakistanische Wirtschaft auf rund zehn Milliarden Dollar.

Wie der Sprecher des UN-Nothilfebüros (OCHA), Jens Laerke, in Genf erläuterte, sind etwa eine halbe Million Menschen obdachlos geworden. Viele seien von Verwandten und anderen aufgenommen worden, andere lebten in Camps. Es müssten schnell neue Behausungen gebaut werden.


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