Vom 14.2. bis 21.2.
Beim Verhalten von Cristina Kirchner, mit Erklärungen, die störend auf die Verhandlungen von Präsident Alberto Fernández mit den Gläubigern und auch auf die Stimmung der Wirtschaftswelt wirken, kann man kaum vermeiden, an die Geschichte vom Skorpion und dem Frosch zu erinnern. Der Skorpion bittet den Frosch, ihn über einen Fluss zu tragen. Dieser weigert sich zunächst, weil er Angst hat, dass der Skorpion ihn stechen könnte. Der wiederum überzeugt ihn mit dem Argument, dass dann beide ertrinken, und der Frosch nimmt ihn schließlich auf dem Rücken mit. Doch mitten in Fluss sticht er ihn. Der sterbende Frosch fragt ihn verzweifelt, warum er das getan habe. Und der Skorpion antwortet: Es liegt eben in meiner Natur.
Inzwischen hat Thüringens Ex-Ministerpräsident Bodo Ramelow gezeigt, dass er sich auch auf politische Winkelzüge versteht. Er hat die CDU ebenso übertölpelt wie das die AfD zuvor getan hat. Ramelow hat seine CDU-Vorgängerin Christine Lieberknecht als Ministerpräsidentin einer Übergangsregierung mit rot-rot-grünen Ministern vorgeschlagen. Das Problem für die CDU war dabei nicht etwa die Zusammenarbeit mit der Linken, sondern die zeitliche Begrenzung. Man mag das für heuchlerisch halten, ist aber schierer Selbsterhaltungstrieb. Gäbe es jetzt Neuwahlen in Thüringen käme die Linke auf 40 Prozent der Stimmen. Das ist mehr als die CSU in Bayern hat. Die Thüringer CDU würde dagegen ein Drittel ihrer Stimmen verlieren.
Unvereinbar ist unvereinbar, da gibt es keine Hintertürchen. Die CDU Thüringens kann nicht mit der Linken oder der Ultrarechten, weil sie es nicht darf. Das heißt selbst Enthaltungen bei der Wahl Ramelows zum Ministerpräsidenten würde einem Parteitagsbeschluss widersprechen. Da die Christdemokraten Neuwahlen aus nachvollziehbaren Gründen nicht wollen gibt es nur noch einen gangbaren Weg. Die FDP muss her. Diese steht zwar rechts von der CDU, gleichsam in der „bürgerlichen Mitte“ zwischen dieser und der AfD, ist aber flexibler. Zudem hätte sie bei Neuwahlen noch mehr zu verlieren. Die Liberalen wären dann nämlich nicht mehr im Landtag.
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