Vom 7.2. bis 14.2.
Während die Kircheneristen in der Regierung behaupten, dass es sich bei den hohen Beamten der Regierung von Cristina und ihren Strohmännern, die sich jetzt wegen Korruptionsprozessen in Haft befinden, um “politische Gefangene” handelt, hat Präsident Alberto Fernández beteuert, dass es keine solche gibt. Ein politisch Verhafteter ist jemand, bei dem die Regierung die Haft ohne Prozess verfügt hat. Wenn jedoch ein Richter dies bestimmt hat, trifft die Bezeichnung nicht zu. Bei dieser Diskussion handelt es sich um mehr als ein Wortspiel. Cristina will schließlich erreichen, dass die Prozesse gegen sie und viele ihre Mitarbeiter als politische Verfolgung eingestuft und somit beendet werden. Und Alberto Fernández, der schließlich Professor des Strafrechts ist, weiß, dass die Prozesse auf nachgewiesenen Tatsachen beruhen, und er bei der Justiz nicht eingreifen kann, weil er dann gelegentlich, wenn er nicht mehr Präsident ist, selber einen bösen Prozess riskiert.
Ein bisschen schmunzeln darf man schon. Wenn Alexander Gauland vorschlägt, dass die AfD den Linken Bodo Ramelow wählen sollte, um ihn als Ministerpräsident zu verhindern. Setzt Ramelow für sich die selben Maßstäbe wie für seinen Nachfolger Thomas Kemmerich (FDP), dann dürfte er die Wahl nicht annehmen. Das könnte funktionieren, obwohl die Wahl geheim ist. Wenn CDU und FDP erklären, nicht für den Kandidaten zu stimmen, und die AfD zu seiner Wahl aufruft, dann bekommt Thüringen keinen Regierungschef. Die Thüringer AfD ließ umgehend dementieren. Das war überflüssig. Einer Partei, die einen Kandidaten aufstellt, den sie dann nicht wählt, ist alles zuzutrauen.
Spät geht er, aber er geht. Heute nimmt Tidjane Thiam als Chef der Credit Suisse (CS) den Hut. Er war eine Ausnahmeerscheinung auf dem Schweizer Finanzplatz. Sein Führungsstil war nur bedingt kompatibel mit dem Leitbild der zweitgrößten Schweizer Bank. Aber mit seinem vielfältigen Background - Minister in der Regierung der Elfenbeinküste, Unternehmensberater in Frankreich, Versicherungschef in Großbritannien, Bankchef in der Schweiz - war er eine Bereicherung für die Finanzwelt. Ungewohnt ist auch sein Faible für Reggae. Die Hits von Bob Marley kennt er auswendig. Nun zieht der Reggae-Liebhaber eine Hausnummer weiter, wohin ist noch ungewiss. Immerhin verabschiedet er sich mit ansprechenden Zahlen. Und das ist bei einer Bank nicht gerade unwichtig.
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