(Vom 17.5.19 bis 24.5.19)
Die Nominierung von Alberto Fernández durch Cristina K. als Präsidentschaftskandidat ist wirklich merkwürdig, und nicht nur weil es das erste Mal in der Weltgeschichte ist, dass der Vizepräsident den Präsidenten stellt, und nicht umgekehrt. Alberto Fernández hatte die Regierung 2008 als Kabinettschef verlassen, als sich die Kirchners mit den Landwirten auch mit dem Clarín-Konzern gestritten hatten, mit dem Alberto F. gute Beziehungen unterhielt. Er wurde danach als Verräter beschimpft. Das quittierte A. Fernández mit einer starken Kritik an Cristina, von der er u.a. sagte, dass sie in ihrer zweiten Amtszeit überhaupt nichts Positives aufweisen könne. Er ist persönlich das Gegenteil von Cristina, weshalb man im Fall eines Wahlsieges sofort Kurzschlüsse erwarten kann. Cristina ist autoritär, vermeidet den Dialog und steht ideologisch den Montonero-Terrroristen nahe, die Perón schließlich hart bekämpfte. Alberto hingegen ist ein traditioneller Peronist, mit viel Pragmatismus, und stets zum Dialog bereit.
Wer den Schaden hat, muss sich um den Spott nicht bemühen. Das erfährt derzeit Österreichs Ex-Vizekanzler HC Strache, wobei das Kürzel nicht für „honoris causa“ steht. „Der langjährigen Forderung der FPÖ nach mehr Videoüberwachung wurde Rechnung getragen“, schreibt etwa der österreichischer Sportkommentator Walter Reiterer auf Twitter. Doch viel interessanter ist die Frage, warum sich Strache bei seiner Rücktrittserklärung auch bei seiner Frau entschuldigte. Die veröffentlichten Ausschnitte des Ibiza-Videos geben da keinen triftigen Grund her. Mit seinem mea culpa hat der Rechtspopulist die Spekulationen angeheizt, was auf den restlichen sieben Stunden des Videos zu sehen ist.
Strache hin oder her, dieser Platz gehört Donald Trump. Strache kann im Suff nicht annähernd so viel Blödsinn verzapfen wie der US-Präsident nüchtern twittern. In einem seiner jüngsten Tweets beschwerte sich Trump über seinen Leib- und Magensender Fox News. Dieser behandelt den Präsidenten in etwa so wie einst die „Prawda“ den Generalsekretär der KPdSU, aber das reicht Trump nicht. Seiner Meinung nach berichtet Fox News zu viel über Pete Buttigieg, einen demokratischen Vorkandidaten für die Präsidentschaftswahlen. Der 37-jährige Buttigieg ist Bürgermeister von South Bend (Indiana), homosexuell und wird wohl kaum ein Gegner bei den Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr werden. Aber vielleicht tut man Trump ja Unrecht. Vielleicht ist seine Furcht nicht grundlos. 2015 glaubte auch kein Mensch, dass ein mittelmäßig begabter TV-Entertainer und Möchtegern-Milliardär im Pensionsalter ein Jahr später US-Präsident werden würde.
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