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Quarantäne auch nach Ostern

Präsident kündigt Verlängerung an/ Nur geringe Lockerungen

Alberto Fernández
Alberto Fernández beriet sich am Dienstag per Videokonferenz mit den Gouverneuren. (Foto: dpa)

Buenos Aires (AT/mc) - Die Ausgangssperre wird auch nach Ostern aufrecht erhalten. Dies kündigte Präsident Alberto Fernández gestern in einem Interview mit dem TV-Sender „Canal 13“ an. Demnach werde es vorerst keine Flexibilisierung der „sozialen Isolierung“ geben, so der Staatschef. Er kündigte bei der Gelegenheit an, in den städtischen Zentren des Landes noch strengere Kontrollen als bislang durchführen zu wollen. Ein Datum, wann die Maßnahmen wieder gelockert werden, nannte Fernández nicht.

War Anfang der Woche noch damit gerechnet worden, dass die Regierung nach Ostern die Ausgangssperre schrittweise aufheben werde, müssen sich die Bürger nun auf eine weitere Zeit in den eigenen vier Wänden einstellen. Auch der Unterricht an den Schulen bleibt bis auf Weiteres ausgesetzt. Der Präsident betonte, dass alle Anstrengungen der Regierung darauf gerichtet seien, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Er sagte, dass sich zum jetzigen Zeitpunkt niemand beruhigt zurücklehnen könne. Die „härtesten Tage“ stünden erst noch bevor.

In Argentinien waren bis gestern Nachmittag 1715 Infektionen und 63 Corona-Tote registriert.

In der Regierung besteht die Furcht vor einer „zweiten Ansteckungswelle“ oder einem „Rückfall“, wie bei anderen Ländern zu beobachten sei, die meinten, das Virus bereits unter Kontrolle gebracht zu haben. Auch die Wirtschaft werde sich so gedulden müssen: „Die ökonomischen Aktivitäten zu flexibilisieren hätte den gleichen Effekt wie den öffentlichen Personenverkehr wieder zu beleben: Beides sind hauptsächliche Brennpunkte der Infektion“, erläuterte Fernández.

Es sei derzeit „politische Notwendigkeit“, sich nicht von Wirtschaftskreisen unter Druck setzen zu lassen, die ihre Interessen über das allgemeine gesundheitliche Wohl stellten, so der Staatschef. Gleichwohl deutete er an, dass derzeit analysiert werde, einigen wenigen Branchen zu ermöglichen, in begrenztem Umfang und unter Auflagen den Betrieb wieder aufzunehmen.

So berichtete die Zeitung „La Nación“ unter Berufung auf nicht näher genannte Regierungskreise, dass die Banken ab Montag wieder für alle Personen geöffnet sein sollen - nicht wie zuletzt nur für die Rentner und Empfänger staatlicher Unterstützung. Allerdings nur, wenn der betreffende Kunde einen Termin bekommen habe.

Seine grundsätzliche Haltung beschrieb der Präsident wie folgt: „Das, was mich am meisten besorgt, ist die Gesundheit der Argentinier. Das bedeutet nicht, dass ich die Wirtschaft nicht im Blick habe. Aber im Moment ist es wichtig, dass alle sich schützen. Ich garantiere, dass ich alles Notwendige unternehmen werde, damit die Unternehmen nicht schließen müssen und die Argentinier ihren Arbeitsplatz nicht verlieren.“ Er versicherte zudem, dass die Lebensmittelunterstützung für die Armenviertel aufrecht erhalten bleibe.

Fernández zeigte sich besorgt, dass mancherorts die Disziplin in Sachen Einhaltung der Quarantäne offenbar gelitten habe. So habe er am Dienstag mehr Autos auf der Straße gesehen als an den Tagen zuvor. Er habe daraufhin umgehend Innenminister Eduardo De Pedro und Sicherheitsministerin Sabina Frederic angewiesen, die Straßenkontrollen zu verschärfen.

Am Montag im Interview mit dem Sender „TN“ war Fernández mit Blick auf diejenigen Händler und Lieferanten energisch geworden, die in der gegenwärtigen Notsituation Überpreise für Lebensmittel vom Staat kassieren wollten. Anfang der Woche waren Berichte erschienen über entsprechende Käufe, die das Sozialministerium getätigt hatte. Der Präsident kündigte an, dass solche Preise nicht gezahlt würden. Niemand dürfe sich in dieser Notlage bereichern. Im Sozialministerium wurden mittlerweile 15 Funktionäre vor die Tür gesetzt, die für die Kaufaufträge verantwortlich zeichneten.

 

Lange Schlangen vor den Banken

Senioren wollten ihre Renten kassieren

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