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Proteste gegen Regierung

Demo am Nationalfeiertag / C5N-Wagen angegriffen

Demonstranten
Demonstranten fordern das Ende der Quarantäne. (Foto: dpa)

Buenos Aires (dpa/mc) - Am Nationalfeiertag sind in Argentinien zahlreiche Menschen gegen die Regierung auf die Straße gegangen. Rund um den Obelisken im Zentrum von Buenos Aires protestierten sie am Unabhängigkeitstag gegen die harten Ausgangsbeschränkungen während der Corona-Pandemie und schwenkten Nationalflaggen, wie im Fernsehsender TN zu sehen war.

„Wir marschieren für Freiheit, Gerechtigkeit und das Wohlergehen der Argentinier“, hieß es im Demonstrationsaufruf der Bewegung Campo Más Ciudad (Land plus Stadt). „Für die Gewerbetreibenden, die zugrunde gehen, während der Präsident auf einer nicht durchzuhaltenden Quarantäne besteht.“ Auch in anderen Städten des Landes gingen Demonstranten gegen die Regierung auf die Straße.

Ein besonderes Reizobjekt bei den Protesten in der Hauptstadt war ein Übertragungswagen des extrem regierungsnahen TV-Senders C5N. Demonstranten bedrohten und beleidigten die Journalisten. Eine Fensterscheibe des Kleinbusses wurde eingeschlagen. Angesichts der gereizten Atmosphäre zog sich das C5N-Team schließlich zurück. Die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile mehrere Personen festgenommen.

„Bekundungen dieser Art haben nichts mit Toleranz und den Ideen zu tun, die in einer Demokratie vorherrschen sollten. Sie schädigen in gravierender Weise die Meinungsfreiheit“, erklärte die Vereinigung der ausländischen Korrespondenten in einer Pressemitteilung.

Präsident Alberto Fernández sagte zuvor bei einer virtuellen Feierstunde in Gedenken an die Unabhängigkeit vor 204 Jahren: „Der Schutz der Gesundheit und des Lebens der Menschen steht über allem.“ Nach der Pandemie gelte es, das Argentinien von morgen gemeinsam wieder aufzubauen, so der Appell des Staatschefs von seiner Residenz in Olivos aus.

Fernández betonte, dass er mit allen 24 Gouverneuren des Landes gemeinsam an einem Strang ziehe, um die Gesundheit der Bürger zu schützen. So sei es gelungen, das Gesundheitssystem, das beschädigt gewesen sei, so aufzurichten, dass es gegenwärtig die Pandemie meistern könne. „Wir können ruhig sein, weil wir wissen: Wir haben alles möglich gemacht, sodass nirgends im Land ein Argentinier ohne die gesundheitliche Versorgung auskommen muss, die er verdient“, so Fernández am Nationalfeiertag.

Im Großraum Buenos Aires, wo fast 40 Prozent der Argentinier leben, gelten seit dem 20. März harte Ausgangs- und Betriebsbeschränkungen. Bei der Eindämmung der Corona-Pandemie war die Regierung zwar recht erfolgreich, allerdings wächst in Teilen der Bevölkerung der Unmut über die wirtschaftlichen und psychologischen Folgen der langen Quarantäne.

 

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