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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

„Pollo“ Carvajal an die USA ausgesetzt

Spanien setzt Übergabe von Ex-Spionage-Chef von Venezuela an USA aus

Hugo „Pollo“ Carvajal
Hugo „Pollo“ Carvajal. (Foto: wikipedia)

Madrid (dpa) - Die spanische Justiz hat die Auslieferung des früheren Chefs des Militärgeheimdienstes von Venezuela, Hugo Carvajal, an die USA ausgesetzt. Der Grund für diese Entscheidung sei, dass Carvajal beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) Beschwerde gegen die Auslieferung eingelegt habe, teilte der Nationale Staatsgerichtshof am Freitag in Madrid mit. Dem 61 Jahre alten Venezolaner werfen die USA nach spanischen Justizangaben unter anderem Drogenhandel sowie auch Zusammenarbeit mit der früheren kolumbianischen Terrororganisation FARC vor.

Carvajal sitzt derzeit rund 75 Kilometer südöstlich von Madrid hinter Gittern. Die spanische Polizei hatte ihn am 9. September 2021 in einer gemeinsamen Aktion mit der US-Drogenbehörde DEA in einer Wohnung in Madrid aufgespürt. Carvajal stellte in Spanien einen Asylantrag, der aber vom Innenministerium abgewiesen wurde.

Es war bereits die zweite Festnahme von Carvajal in Spanien. Nachdem er mit falschen Papieren eingereist war, war der frühere Militär und Politiker im April 2019 erstmals in Madrid festgenommen worden. Damals hatte ein Gericht die Auslieferung an die USA zunächst abgelehnt. Der Venezolaner wurde daraufhin freigelassen. Als kurz darauf die nächsthöhere Gerichtsinstanz entschied, dass er doch ausgeliefert werden solle, tauchte Carvajal unter.

Anfang 2019 hatte der langjährige Berater des 2013 verstorbenen venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez weltweit für Aufsehen gesorgt, als er überraschend die Fronten gewechselt und dem selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó seine Unterstützung zugesagt hatte. Dem linksnationalistischen Präsidenten Nicolás Maduro warf er vor, für die schwere Krise in dem südamerikanischen Land verantwortlich zu sein. Spanische Medien vermuten, dass die USA auch deshalb Carvajal verhören wollen, weil er wie kaum ein Zweiter über “die wichtigsten Geheimnisse” der Chávez-Zeit Bescheid wisse.


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