Managua (dpa) - Die prominente Oppositionspolitikerin und frühere Präsidentschaftskandidatin Cristiana Chamorro ist in Nicaragua wegen Geldwäsche schuldig gesprochen worden. Auch ihr Bruder und Ex-Abgeordneter Pedro Joaquín Chamorro und mehrere Mitarbeiter ihrer Stiftung wurden verurteilt, wie die oppositionelle Zeitung «El Confidencial» am Freitag (Ortszeit) berichtete. «In den wenigen Minuten, die ihnen zur Verfügung standen, haben meine Geschwister ihre Unschuld beteuert», schrieb der Bruder der beiden Verurteilten, Carlos Fernando Chamorro, auf Twitter. Das Strafmaß wurde zunächst nicht bekannt. Die Staatsanwaltschaft hatte Freiheitsstrafen zwischen 8 und 13 Jahren für die Angeklagten gefordert.
Vor seiner umstrittenen Wiederwahl im vergangenen Jahr hatte der autoritäre Präsident Daniel Ortega alle ernstzunehmenden Gegner aus dem Weg räumen lassen. Cristiana Chamorro, die Tochter der früheren Staatschefin Violeta Barrios de Chamorro, war bereits im Juni vergangenen Jahres unter Hausarrest gestellt worden. Bis zum Wahltag wurden sieben Anwärter auf das Präsidentenamt festgenommen. Unter anderem sprachen die Europäische Union und die USA der Abstimmung in dem mittelamerikanischen Land die Legitimität ab.
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