Filmdrama von Sabrina Sarabi (2021)
Irgendwo im Nirgendwo. Fünf Häuser, eine Bushaltestelle, Kühe und jede Menge Felder. Christin (Saskia Rosendahl) lebt auf dem Bauernhof ihres Freundes Jan (Rick Okon) in Schattin, einem Dorf im Norden von Mecklenburg-Vorpommern. Außer dem Traktor, mit dem Jan über den Acker fährt, während sich Christin gelangweilt um die Kälber kümmert, bewegt sich nicht viel. Hier herrscht Frust, verborgene Aggression, und auch einige Flaschen Schnaps, die einen über das Schlimmste hinwegtrösten. In all der Lustlosigkeit ist Christin das Zentrum der Aufmerksamkeit. Man spürt und sieht in jedem ihrer Blicke, wie sehr sie sich wünscht, aus all dem auszubrechen. Wohin, weiß sie noch nicht. Doch als eines Tages der 46-jährige Windkraftingenieur Klaus (Godehard Giese) aus Hamburg auftaucht, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt.
Sabrina Sarabi, die deutsch-iranische Drehbuchautorin und Regisseurin („Prélude”), verfilmte Alina Herbings gleichnamigen Erfolgsroman von 2017: Das Ackerland ist hier nicht unbedingt jener friedliche Ort, von dem Städter träumen. Eine Geschichte über das Erwachsenwerden und die Einsamkeit, aber auch über das konservative und misogyne Landleben aus der Perspektive einer jungen Frau. Feinfühlig, aber dennoch ungeschönt, werden Fragen zu Geschlechterrollen und dem Verhältnis zwischen Moderne und Tradition hinterfragt. Die sinnlich-atmosphärische Inszenierung eines tristen Alltags auf dem Land machen diesen Film zu einem Ausnahmebeitrag. Das Filmdrama wurde im Rahmen des „Festival de Cine Alemán“ gezeigt. (eew)
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