Tausende demonstrierten in Buenos Aires und weiteren Städten
Buenos Aires (AT/mc) - Viele Menschen sind unzufrieden mit der Regierung. Tausende versammelten sich am Montag in Buenos Aires und anderen Städten des Landes, um unter dem Motto „Für Rechtsstaatlichkeit und Freiheit“ auf die Straße zu gehen bzw. zu fahren. Die Proteste am „Tag der kulturellen Vielfältigkeit“, der sich datumsmäßig auf die Ankunft Kolumbus‘ in Amerika am 12. Oktober 1492 bezieht, organisierten sich über die sozialen Netzwerke.
Die Demonstranten wandten sich gegen die „heimliche Agenda“ des Regierungslagers, Straflosigkeit für die der Korruption angeklagte Vizepräsidentin Cristina Kirchner erreichen zu wollen. Gleichzeitig forderten sie Antworten auf die Wirtschaftskrise, die durch die Quarantäne-Maßnahmen der Regierung verschärft wurde.
Zum Obelisken kamen viele Teilnehmer mit argentinischen Fahnen. Immer wieder war der Schlachtruf „Argentina“ zu hören, was von der Stimmung her ein wenig an ein Heimspiel der argentinischen Fußball-Nationalelf erinnerte. Zu denen, die im Auto-Konvoi an dem Protest teilnahmen, gehörte Patricia Bullrich. Die einstige Sicherheitsminister in und heutige Vorsitzende der oppositionellen PRO-Partei erklärte, es gehe bei dem Protest „um die Wirtschaft, die Gesundheit, die Ausbildung und die Freiheit der Argentinier“.
Ein weiterer Brennpunkt des Protests war die Residenz von Präsident Alberto Fernández in Olivos. Dort fanden sich Gegner wie Anhänger der Regierung ein. Die Stimmung war gereizt. Der Polizei gelang es jedoch, die rivalisierenden Gruppen auf Distanz zu halten.
Für besondere Polemik sorgte, dass die Privatwohnung von Vizepräsidentin Kirchner im Stadtteil Recoleta als einer der Treffpunkte gewählt wurde, was auch von einer auflagenstarken Publikation kommuniziert wurde. Präsident Fernández kommentierte: „Anderer Meinung als die Regierung zu sein, ist Teil der Demokratie. Aber zu einer Protestveranstaltung vor der Wohnung einer Person aufzurufen, vertieft nur die Spaltung und schadet dem demokratischen Zusammenleben.“
Noch deutlicherer Worte wählte Eduardo de Pedro. Der Innenminister sagte: „Das Macri-Lager und Clarín rufen zu einem Marsch zur Privatwohnung der Vizepräsidentin auf. Es ist ganz klar, dass sie weder die Republik verteidigen, noch die Institutionen verteidigen wollen. Sie sind vielmehr Propheten des Hasses.“
Weitere Zentren des Protests am Montag waren Mar del Plata, Corrientes, Salta und Córdoba.
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