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Merkel signalisiert Hilfsbereitschaft

Alberto Fernández zu Gast in Berlin

Angela Merkel und Alberto Fernández.
Angela Merkel und Alberto Fernández. (Foto: dpa)

Berlin (mc/dpa) - Angela Merkel (CDU) hat dem wirtschaftlich angeschlagenen Argentinien Unterstützung in Aussicht gestellt. „Wir wissen, dass Argentinien sich in keiner einfachen wirtschaftlichen Lage befindet“, sagte die Bundeskanzlerin am Montagabend in Berlin beim Besuch des argentinischen Präsidenten Alberto Fernández. Man überlege, wie man dem Land von deutscher oder europäischer Seite helfen könne. Merkel begrüßte die Gespräche der Regierung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF).

Der IWF hatte Argentinien 2018 mit dem größten Kredit seiner Geschichte vor einer drohenden Zahlungskrise gerettet. Fernández war in dieser Woche nun in Europa unterwegs, um größere IWF-Mitglieder dazu zu bewegen, spätere Rückzahlungen der IWF-Anleihe gutzuheißen. Er regte einen Aufschub der Zahlungsfristen bis 2024 an. Fernández erklärte, dass Merkel diesen Vorschlag für „vernünftig“ halte und sie ihn unterstützen werde.

Der argentinische Präsident kritisierte bei der Gelegenheit auch den IWF unter dessen damaliger Chefin Christine Lagarde. Die Kreditvergabe sei nicht hinreichend auf Nachhaltigkeit geprüft worden. „Er wäre schön, wenn der IWF das, was im Privaten schon geschieht, auch öffentlich einräumte“, so Fernández. Deutschland hat beim IWF einen Stimmanteil von 5,3 Prozent. Durch seinen starken Einfluss in Europa (insgesamt 16 Prozent) ist Berlins Stimme von großer Wichtigkeit.

Ein weiteres wichtiges Thema auf der Agenda der beiden Regierungschefs war das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und dem Mercosur. Dieses wurde im Vorjahr nach langjährigen Gesprächen ausgehandelt. Es muss aber noch in den Parlamenten der beteiligten Länder ratifiziert werden. Merkel gehört zu den größten Fürsprechern des Abkommens.

Fernández hatte sich in der Vergangenheit skeptisch geäußert. In Berlin erklärte er nun, er wolle das „Kleingedruckte“ des Vertrags überprüfen. Grundsätzlich meinte er aber: „Ich möchte, dass das Abkommen umgesetzt wird und dass alle gewinnen.“ Fernández versuchte, die schwierige wirtschaftliche Situation seines Landes und die Freihandelsofferte wie folgt zu umreißen: „Ich befinde mich auf der Intensivstation, und es lädt mich jemand zum Tango ein.“

Im Anschluss an die Gespräche in der deutschen Hauptstadt fuhr Fernández weiter nach Spanien und Frankreich, wo er ebenfalls für seine Vorschläge zur Umschuldung warb.

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