São Paulo (dpa) - Rund zehn Tage vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Brasilien hat der linke Ex-Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva bei den mächtigen Evangelikalen um Stimmen geworben. Die Evangelikalen gehören zur Wählerbasis des rechten Amtsinhabers Jair Bolsonaro.
Lula traf sich am Mittwoch in einem Hotel in São Paulo mit Vertretern evangelikaler Kirchen. In einer Verpflichtungserklärung versicherte er etwa, im Falle eines Wahlsieges die Religionsfreiheit zu wahren. Außerdem sprach er sich gegen Abtreibung aus.
Bei der zweiten Runde der Präsidentenwahl am 30. Oktober tritt der rechte Amtsinhaber Bolsonaro gegen den linken Ex-Präsidenten Lula an. Beide Kandidaten bemühen sich derzeit um die Stimmen der gläubigen Wähler. Die katholische Kirche hat die Instrumentalisierung der Religion im Wahlkampf kritisiert.
Zwar ist Brasilien immer noch das Land mit den meisten Katholiken weltweit, allerdings gewinnen die ultrakonservativen Freikirchen immer mehr Einfluss. Gerade Bolsonaro kann auf Unterstützung durch die Evangelikalen zählen.
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