(Vom 20.12. bis 27.12.)
In Venezuela ist der US-Dollar faktisch zur Landeswährung geworden. Es ist nicht wie in Argentinien, wo der Dollar zum Sparen und für Wertmessung eingesetzt wird, aber der Peso weiter beim täglichen Zahlungsverkehr eingesetzt wird, sondern so, dass allgemein mit Dollarscheinen gezahlt wird, auch bei Käufen im Supermarkt, bei Tankstellen und selbstverständlich bei Kauf von Automobilen u.a. dauerhaften Konsumgütern und Immobilien. Die ärmere Bevölkerungsschicht, die keinen Zugang zum Dollar hat, greift weitgehend zum Tausch von Waren und Dienstleistungen. Arbeitnehmer, vor allem im öffentlichen Bereich, die umgerechnet in Dollar unter u$s 50 im Monat verdienen (gelegentlich nur u$s 15), müssen sich entweder irgendwie ein zusätzliches Dollareinkommen beschaffen, oder sie können ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten. Es ist eine chaotische Lage, bei der auch das ganze Steuersystem faktisch nicht mehr existiert.
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Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro kann 2019 mit Erfolgen aufwarten. Die Landesrisikorate hat sich etwa halbiert, die Aktienkurse sind an der Börse von Sao Paulo um 25% gestiegen und der Referenzzinssatz Selic beträgt jetzt 4,5%, nachdem er vor drei Jahren noch bei 14,5% lag. Auf dem internationalen Finanzmarkt wird Brasilien jetzt viel besser eingestuft, nachdem Bolsonaro die Reform des Pensionierungssystems durchgesetzt hat, die Reform der Arbeitsgesetzgebung (die sein Vorgänger Michel Temer durchgesetzt hat), sich zunehmend auswirkt und zahlreiche andere strukturelle Reformen in Gang gesetzt oder angekündigt wurden. Die brasilianische Wirtschaft hat begonnen, wieder zu wachsen.
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Der Gesundheitskonzern Fresenius baut sein Krankenhausgeschäft in Kolumbien aus. Das Dax-Unternehmen kaufe eine private Klinik in der Großstadt Cali für rund 300 Millionen Euro, teilte Fresenius am Montag in Bad Homburg mit. Die Übernahme des Centro Médico Imbanaco mit 350 Betten sei ein weiterer Schritt, um die Präsenz im attraktiven Markt Kolumbien zu stärken. Das Haus mit 17 Operationssälen erzielte 2018 etwa E 130 Mio. Umsatz. Fresenius rechnet mit einem Abschluss des Geschäfts im ersten Quartal 2020, sofern die kolumbianischen Wettbewerbsbehörden zustimmen. Der Deal solle bereits im Geschäftsjahr 2020 den Konzerngewinn steigern. Fresenius Helios, Deutschlands größter privater Klinikbetreiber, hatte 2017 mit der Übernahme der spanischen Klinikkette Quirónsalud den Sprung ins Ausland gewagt. Nun expandieren die Hessen über die Tochter in Kolumbien. Erst im November hatte Helios den Kauf der kolumbianischen Diagnostikfirma CediMed für E 40 Mio. verkündet. In den Monaten davor hatte Quirónsalud mehrere Kliniken in Kolumbien erworben. (dpa)
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