Vom 9.4. bis 17.4.
VENEZUELA
Maßnahmen verlängert
Caracas - Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, hat die venezolanische Regierung den öffentlichen Notstand um 30 Tage verlängert. Das kündigte Vize-Präsidentin Delcy Rodriguez am Samstagabend an. In dem sozialistischen Krisenland gelten bereits seit Mitte März drastische Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Erlaubt sind nur noch Verteilung und Einkauf von Lebensmitteln, der Einsatz von Polizei und Militär sowie Tätigkeiten im Gesundheitswesen und im Transport. Die Zahl der Corona-Infizierten in Venezuela lag nach Angaben der Regierung zuletzt bei 175. Der Oppositionsführer und selbsternannte Übergangspräsident Juan Guaidó wirft der Regierung jedoch vor, das wahre Ausmaß der Corona-Infektionen zu verschleiern.
KUBA
Keine öffentliche Verkehrsmittel
Havanna - Um die weitere Ausbreitung des Corona-
virus einzudämmen, hat die kubanische Regierung öffentliche Verkehrsmittel eingestellt und große Einkaufszentren geschlossen. Die neuen Maßnahmen gelten seit Samstag, wie die Regierung auf Twitter bekanntgab. Nur für „Arbeitnehmer, die lebenswichtige Dienstleistungen anbieten“, - wie medizinisches Personal und Frachttransporte - sollen Ausnahmen gelten. Die Versorgung mit grundlegenden Produkten war auf der Karibikinsel wegen des Embargos der Vereinigten Staaten bereits vor der Coronavirus-Pandemie eingeschränkt gewesen. Der Ausbruch der Krise hat nach lokalen Medienberichten zu noch längeren Schlangen vor Lebensmittelgeschäften geführt.
KOLUMBIEN
Häftlinge in Hausarrest
Bogota - Die Regierung Kolumbiens hat ein Dekret erlassen, nach dem durch das Coronavirus besonders gefährdete Häftlinge wie Menschen über 60, Kranke, Schwangere oder Frauen mit Kindern unter drei Jahren in den Hausarrest wechseln können. Der Justizministerin Margarita Cabello zufolge, auf die sich die kolumbianische Zeitung „El Tiempo“ am Mittwoch berief, könnte dies 4000 Gefangene betreffen. Die Gefängnisse in Kolumbien sind wie auch andernorts in Lateinamerika, etwa in Brasilien, völlig überfüllt, was die Verbreitung des Coronavirus befördert. So starben etwa im Gefängnis von Villavivencio, 125 Kilometer südlich der Hauptstadt Bogotá, bislang zwei Insassen im Zusammenhang mit dem Coronavirus, 15 haben sich mit dem Virus infiziert.
NICARAGUA
Kritik an Ortega
Managua - Amnesty International hat der Regierung Nicaraguas vorgeworfen, mit ihrem Verhalten in der Corona-Krise das Leben Tausender Menschen zu gefährden. Anstatt auf die Empfehlungen internationaler Organisationen zu hören, organisierten die Behörden in dem mittelamerikanischen Land mitten in der Pandemie Massenveranstaltungen, teilte die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag mit. Sie verwies auch auf schlimme Verhältnisse in den Gefängnissen Nicaraguas, besonders für politische Häftlinge. Der von den linken Sandinisten regierte Staat hat bislang kaum Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus ergriffen. Es gibt weder Ausgangsbeschränkungen noch Verbote von Menschenansammlungen. In der Karwoche organisierte die Regierung eine Reihe von Veranstaltungen, darunter Musikfestivals, und warb um Touristen.
DOMINIKANISCHE REPUBLIK
Wahlen verschoben
Santo Domingo - Wegen der Coronavirus-Pandemie sind Präsidenten- und Parlamentswahlen in der Dominikanischen Republik verschoben worden. Statt wie bisher geplant am 17. Mai sollen sie nun wegen des Gesundheitsnotstands erst am 5. Juli stattfinden, wie die Wahlbehörde des Karibikstaates am Montag mitteilte. Falls nötig, gäbe es die zweite Runde am 26. Juli. Präsident Danilo Medina von der sozialdemokratisch orientierten Partei PLD regiert die Dominikanische Republik seit 2012. Er darf laut Verfassung nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren. Sein langjähriger Kommunikationsminister Gonzalo Castillo ist Kandidat der Partei, die seit 2004 die Präsidentschaft innehat. (dpa/mc)
Im Blickfeld: Corona-Wahl
Von Stefan Kuhn
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