Vom 12.6. bis 19.6.
KOLUMBIEN
Guerrilla lässt Entführte frei
Bogotá - Die linke Guerrilla-Organisation ELN hat in Kolumbien binnen einiger Tage acht Entführte freigelassen. Dies berichtete die kolumbianische Tageszeitung „El Tiempo“ am Montag. Demnach entließ die ELN sechs Personen, die sie in ihrer Gewalt gehabt hatte, am Sonntag an zwei Orten in dem nordöstlichen Department Norte de Santander in die Freiheit. Die vier Zivilisten und zwei Polizisten wurden Abgesandten der nationalen Ombudsstelle für Menschenrechte, der katholischen Kirche und dem Roten Kreuz übergeben. Humanitären Hilfsorganisationen zufolge, auf die sich „El Tiempo“ berief, waren die Freigelassenen bei guter Gesundheit. Sie befanden sich teilweise bis zu vier Monate in der Gewalt der Guerrilla. Am vorigen Freitag hatte die ELN schon zwei Entführte, Mitarbeiter einer Ölfirma, in Arauca freigelassen.
EL SALVADOR / SPANIEN
Prozess wegen Massakers
Madrid - Gut 30 Jahre nach einem von einer Todesschwadron der Armee in El Salvador verübten Massaker an sechs Jesuiten und zwei Frauen kamen die zwei ersten der insgesamt 20 mutmaßlich Verantwortlichen vor Gericht. In Spanien begann vor wenigen Tagen der Prozess gegen den früheren salvadorianischen Vize-Verteidigungsminister Inocente Montano und gegen den Ex-Leutnant René Mendoza. Mendoza wurde allerdings am ersten Tag wegen mildernder Umstände und Zusammenarbeit mit der Justiz freigesprochen. Für den Ex-Oberst Montano (76) fordert die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von 150 Jahren. Er sei für die Planung und Durchführung des Attentats verantwortlich gewesen, hieß es. Montano weist die Vorwürfe zurück. Die mündliche Verhandlung vor dem Staatsgerichtshof in Madrid soll bis zum 16. Juni dauern.
DOMINIKANISCHE REPUBLIK
Wahlen: keine Temperatur-Messgeräte
Santo Domingo - Die Dominikanische Republik bereitet sich auf Präsidenten- und Parlamentswahlen inmitten der Corona-Pandemie vor - aus Mangel an Geräten kann den Wählern dabei nicht die Temperatur gemessen werden. Das erklärte der Präsident der Wahlbehörde JCE, Julio César Castaños, als er am Montag vor Journalisten über die Vorbereitungen der für den 5. Juli geplanten Wahlen Auskunft gab. Wähler müssten aber Mundschutz tragen, Abstand voneinander halten und an den Eingängen der Wahllokale ihre Hände desinfizieren. Als Favorit, die Präsidentenwahl des Karibikstaates zu gewinnen, gilt Umfragen zufolge Luis Abinader von der Oppositionspartei PRM. Dieser gab vergangene Woche bekannt, dass er positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Ärzte hätten ihm eine schnelle Genesung vorausgesagt, betonte er.
CHILE
Einigung auf Corona-Hilfen
Santiago de Chile - Angesichts der grassierenden Corona-Pandemie haben sich die Regierung und die Opposition in Chile auf zusätzliche Finanzhilfen für die Bevölkerung geeinigt. Die Notfallunterstützung solle bis zu 100.000 Peso (110 Euro) monatlich pro Person betragen, kündigte Präsident Sebastián Piñera in der Nacht auf Montag an. „Mit diesem Abkommen wollen wir die Einkünfte der Familien schützen sowie Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft zurückgewinnen“, sagte der Staatschef. Insgesamt plant die konservative Regierung zwölf Milliarden US-Dollar für die kommenden zwei Jahre ein, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzufedern. Zu dem Plan gehören öffentliche Investitionen, Steueranreize zur Schaffung von Arbeitsplätzen und leichterer Zugang zu Krediten.
BRASILIEN
Bolsonaro-Anhängerin festgenommen
Brasília - Die brasilianische Bundespolizei hat die rechte Aktivistin Sara Winter von der Gruppe „300 do Brasil“ (300 aus Brasilien) in Brasília festgenommen. Dies berichteten brasilianische Medien am Montag übereinstimmend. Die Bundespolizei antwortete auf Anfrage, dass sie die Ausführung von Gerichtsbeschlüssen nicht kommentiere. Der Haftbefehl war von dem Richter des Obersten Gerichtshofs, Alexandre de Moraes, erlassen worden. Winter gehört zu den Anhängern und Unterstützern des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro, gegen die wegen eines vermeintlichen Fake-News-Netzwerkes ermittelt wird. Nach einer Operation der Bundespolizei, die vor drei Wochen Durchsuchungen in sechs Bundesstaaten durchgeführt hatte, veröffentlichte Winter auf Twitter ein Video, in dem sie Moraes drohte. Sie versprach, dem Richter das Leben zur Hölle zu machen und ihn zu verfolgen. (dpa/mc)
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