PERU
Blutbad vor Präsidentenwahl
San Miguel del Ene - Zwei Wochen vor der Präsidentenwahl haben mutmaßliche Rebellen in Zentralperu 16 Menschen getötet. Unter den Opfern des Massakers in einer Bar im Dorf San Miguel del Ene in einer von Drogenanbau geprägten Unruheregion seien auch zwei Kinder, teilte das Verteidigungsministerium des Landes in der Nacht auf Dienstag mit. Die Leichen der Minderjährigen und vier weiterer Opfer seien verbrannt worden. Hinter dem Angriff steckt nach Einschätzung des Militärs die Guerillaorganisation Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad). In einem am Tatort zurückgelassenen Bekennerschreiben riefen die Täter dazu auf, bei der Präsidentenwahl am 6. Juni nicht für die Rechtspopulistin Keiko Fujimori zu stimmen.
MERCOSUR / EU
Zusatzerklärungen brauchen Zeit
Brüssel - Die Bemühungen zur Rettung der Pläne für eine riesige Freihandelszone der EU mit dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur werden nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier noch Zeit brauchen. Man sei sich einig, dass man die vorgesehenen Zusatzerklärungen schrittweise voranbringen wolle, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag am Rande des EU-Handelsministertreffens. Der Prozess werde aber noch einige Monate in Anspruch nehmen. "Da geht Qualität vor Eile", sagte Altmaier. Über die Zusatzerklärungen zu dem bereits ausverhandelten Freihandelsabkommen soll zum Beispiel besser als ursprünglich vorgesehen gewährleistet werden, dass sich die Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay für den Umwelt- und Klimaschutz einsetzen.
KOLUMBIEN
Justizpalast in Flammen
Tuluá - Nach rund einem Monat mit Protesten in Kolumbien ist der Justizpalast von Tuluá bei einem Feuer zerstört worden - mutmaßlich infolge von Brandstiftung. Das Gerichtsgebäude der nördlich von Cali, einem Epizentrum der Demonstrationen, gelegenen Stadt lag am Mittwoch in Trümmern, wie auf Fotos zu sehen war. Nur ein Kruzifix schien von den Flammen verschont worden zu sein. "Vandalen wollen mit Brandstiftungen wie (...) in Tuluá die Justiz behindern", schrieb der kolumbianische Verteidigungsminister Diego Molano auf Twitter. Justizminister Wilson Ruiz sprach von "Terrorakten". Dem Nationalen Streikkomitee nahestehende Organisationen versicherten, dass das Feuer auf bewaffnete Zivilisten außerhalb der Protestbewegung zurückgehe.
ECUADOR
Lasso verspricht Neuanfang
Quito - Nach einem polarisierenden Wahlkampf hat Ecuadors neuer Präsident Guillermo Lasso zur nationalen Einheit aufgerufen. "Wir werden demütig bleiben, wir werden für alle regieren, nicht nur für einen privilegierten Sektor", versprach der konservative Staatschefs bei seiner Amtseinführung am Montag im Parlament in Quito. "Wir beginnen den Kampf, um unsere demokratische Seele zurückzuerobern. Die Zeit der Führer ist vorbei. Ecuador war zuletzt von harten politischen Auseinandersetzungen zwischen linken und rechten Kräften geprägt. Lasso wurde im April zum neuen Staatschef gewählt.
NICARAGUA
Ermittlungen gegen Opposition
Managua - Ein halbes Jahr vor einer Präsidentenwahl ist Nicaraguas Führung gegen prominente Oppositionelle vorgegangen. Die Regierung des autoritären Staatschefs Daniel Ortega verkündete vor wenigen Tagen Ermittlungen wegen Geldwäsche gegen die als mögliche Präsidentschaftskandidatin gehandelte Politikerin Cristiana Chamorro. Das Innenministerium bestellte die Tochter der früheren Staatschefin Violeta Barrios de Chamorro sich. Einer Mitteilung zufolge ging es um finanzielle Unregelmäßigkeiten in der nach ihrer Mutter benannten Stiftung in den Jahren 2015 bis 2019, als sie diese leitete. Es gebe klare Indizien für Geldwäsche.
EL SALVADOR / USA
Gelder gestrichen
San Salvador - Nach der Entlassung der Verfassungsrichter in El Salvador streichen die USA mehreren Behörden des Landes die Hilfsgelder. Die Mittel sollen nun Menschenrechtsorganisationen und Gruppen der Zivilgesellschaft zugute kommen, wie die US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit (USAID) am Freitag mitteilte. Von der Streichung der Gelder sind das Parlament, die Verfassungskammer des Obersten Gerichtshofs, die Generalstaatsanwaltschaft, die Polizei und der Institut für den Zugang zu Öffentlicher Information betroffen. Die Gesamthöhe des Budgets wurde nicht erwähnt. (dpa/mc)
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