Vom 15.5. bis 22.5.
CHILE
Corona-Proteste
Santiago de Chile - Bei Protesten wegen der wirtschaftlichen Härten in der Corona-Krise haben sich Demonstranten und Polizisten in einem Vorort von Santiago de Chile heftige Auseinandersetzungen geliefert. Bewohner von El Bosque im Süden der chilenischen Hauptstadt errichteten am Montag Barrikaden und warfen Steine auf Polizisten, wie der Radiosender Cooperativa berichtete. Die Beamten setzten Wasserwerfer und Tränengas ein. Die Ortschaft steht wegen der grassierenden Corona-Pandemie seit rund einem Monat unter Quarantäne. Viele Bewohner können deshalb ihrer Arbeit nicht nachgehen. In Chile haben sich bislang rund 50.000 Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, mehr als 500 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Wegen des starken Anstiegs der Infektionen hatte die Regierung des südamerikanischen Landes zuletzt den gesamten Ballungsraum um die Hauptstadt Santiago de Chile unter Quarantäne gestellt.
BRASILIEN
Gesundheitsminister geht
Brasília - Inmitten der sich verschärfenden Corona-Krise hat der brasilianische Gesundheitsminister Nelson Teich nach nur einem Monat im Amt seinen Posten am vergangenen Freitag wieder geräumt. Einen Grund dafür nannte er nicht. Sein Abschied ist bereits der zweite an der Spitze des Gesundheitsministeriums in der Covid-19-Pandemie. Präsident Jair Bolsonaro hatte Teichs Vorgänger Luiz Henrique Mandetta wegen Umstimmungen im Umgang mit dem Coronavirus entlassen. Während der rechtspopulistische Politiker das Virus verharmlost, nichts von Einschränkungen hält und auf eine Öffnung der Wirtschaft drängt, befürwortete der Mediziner Mandetta strenge Maßnahmen im Sinne der Weltgesundheitsorganisation WHO. Auch mit Teich hatte es zuletzt Unstimmigkeiten gegeben, vor allem über den Einsatz von Chloroquin in der Covid-19-Behandlung; Bolsonaro setzte Teich in dieser Frage unter Druck. Brasilien hatte in den vergangenen Tagen sowohl bei den Corona-Infizierten als auch bei den Verstorbenen im Zusammenhang mit dem Virus einen Negativrekord nach dem anderen vermeldet. Insgesamt sind in Brasilien nach offiziellen Angaben bislang mehr als 18.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. 280.000 Infizierte wurden inzwischen registriert. Nach den Daten der in den USA beheimateten Johns-Hopkins-Universität liegt das mit mehr als 200 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas bei der Zahl der Todesopfer auf Platz sechs und der Zahl der Infizierten nun auf Platz drei der am schwersten betroffenen Länder.
BRASILIEN
Ärzte aus Kuba
Brasília - Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Krise nimmt Brasilien 150 kubanische Mediziner auf. Das Gesundheitsministerium veröffentlichte am Montag einen entsprechenden Erlass für das Nachfolge-Programm von „Mehr Ärzte“. Kuba hatte das Programm zur medizinischen Zusammenarbeit mit Brasilien im November 2018 nach verbalen Angriffen des rechtspopulistischen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro beendet. Das ursprüngliche Programm war 2013 unter der Regierung der damaligen Präsidentin Dilma Rousseff gestartet.
KOLUMBIEN
Guerrilla-Chef getötet
Bogotá - Die kolumbianische Luftwaffe hat bei einem ungewöhnlich heftigen Bombenangriff auf ein Camp der Guerrilla-Organisation „Nationale Befreiungsarmee“ (ELN) einen gesuchten Anführer der Rebellen und drei weitere „Terroristen“ getötet. Dies sagte Verteidigungsminister Holmes Trujillo am Donnerstag vergangener Woche. Der Innenminister des nördlichen Department Bolívar, Carlos Feliz, hatte im kolumbianischen Fernsehen von mindestens 22 toten Guerrilleros - inklusive zwei regionalen Anführern - bei dem Angriff in einer ländlichen Gegend um die Gemeinde Montecristo gesprochen. Die Regierung Kolumbiens hatte dem Sender „Caracol“ zufolge eine Art Kopfgeld von 150.000 Euro auf einen der beiden Anführer ausgesetzt. (dpa)
Verlängerung der Frist für Umschuldungsabkommen
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