BRASILIEN
Kommunalwahlen
Rio de Janeiro/São Paulo - Der Olympia-Bürgermeister der Sommerspiele von 2016, Eduardo Paes, kehrt an die Spitze der Verwaltung von Rio de Janeiro zurück. Er gewann eine Stichwahl am Sonntag gegen den amtierenden Bürgermeister der brasilianischen Metropole, Marcelo Crivella, nach vorläufigem Ergebnis deutlich mit rund 64 Prozent der Stimmen. Paes ist wegen Korruption angeklagt. Dabei geht es unter anderem um Unregelmäßigkeiten beim Bau einer Sportanlage für die Olympischen Spiele in Rio vor vier Jahren. Der konservative 51-Jährige war dort bereits von 2009 bis 2016 Bürgermeister. Er profitierte von der Unbeliebtheit von Crivella, einem evangelikalen Pastor und Verbündeten des rechten Staatspräsidenten Jair Bolsonaro. Crivella hatte unter anderem mit seiner Abneigung gegen den berühmten Karneval der Kulturmetropole für Ärger gesorgt. Ebenfalls in einer Stichwahl wurde Bürgermeister Bruno Covas in der bevölkerungsreichsten Stadt des Landes, São Paulo, wiedergewählt. Der 40 Jahre alte Sozialdemokrat kam auf gut 59 Prozent der gültigen Stimmen und besiegte damit Guilherme Boulos von der Sozialistischen Partei. Auffällig war das schlechte Abschneiden des rechten Lagers von Bolsonaro. In Fortaleza gewann der Linke José Sarto von der Demokratischen Arbeitspartei (PDT).
GUATEMALA
Erneut Proteste
Guatemala-Stadt - Eine Woche, nachdem Guatemalas Parlamentsgebäude brannte, hat es dort erneut Proteste gegen die Regierung mit Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten gegeben. Tausende Menschen gingen am Samstag in der Hauptstadt und anderen Städten des bevölkerungsreichsten Landes Mittelamerikas zunächst friedlich auf die Straße. Sie forderten den Rücktritt des konservativen Präsidenten Alejandro Giammattei sowie weiterer Politiker, denen sie Korruption vorwerfen. Nach Berichten von Reportern vor Ort warfen einige Menschen aus der Menge im Zentrum von Guatemala-Stadt mit Steinen und Flaschen auf Polizisten, die wiederum Tränengas einsetzten. Es gab demnach mehrere Verletzte, darunter Polizisten und Journalisten. Ein Bus wurde angezündet. Zu den erneuten Protesten kam es nun, obwohl das Parlament den heftig kritisierten Haushaltsplan am Montag zurückgezogen hatte.
PERU
Schlag gegen "Sendero"
Lima - Bei einem Großeinsatz haben die Sicherheitskräfte in der peruanischen Hauptstadt Lima 70 mutmaßliche Mitglieder der Guerrillaorganisation Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad) festgenommen. An dem Einsatz seien 1200 Polizisten und rund 100 Ermittler der Staatsanwaltschaft beteiligt gewesen, teilte das Innenministerium am Mittwoch mit. Bei Auseinandersetzungen zwischen dem Sendero Luminoso und staatlichen Sicherheitskräften waren zwischen 1980 und 2000 fast 70.000 Menschen ums Leben gekommen. Im Gegensatz zu vielen anderen Bürgerkriegen in der Region war in Peru die Guerrilla für einen Großteil der Toten verantwortlich. Heute widmet sich die Guerrilla vor allem dem Drogenhandel.
BRASILIEN/VATIKAN
Deutscher Bischof
Rom - Papst Franziskus hat den aus Bonn stammenden Geistlichen Norbert Hans Christoph Foerster zum Bischof in der brasilianischen Stadt Ji-Paraná ernannt. Das teilte der Vatikan am Mittwoch mit. Das Bistum Ji-Paraná liegt im Amazonas-Bundesstaat Rondônia. Der 60-jährige, der auch für den Orden der Steyler Missionare aktiv war, stamme aus Bonn und habe in Münster Theologie und Philosophie studiert, hieß es. Er sei früh nach Brasilien gegangen und habe dort schon in vielen Positionen für die katholische Kirche gewirkt. Rondônia ist stark von landwirtschaftlicher Nutzung ehemaliger Regenwaldflächen und vom Abbau von Bodenschätzen geprägt. Der 83-jährige Franziskus stammt aus Argentinien. (dpa)
Abtreibungsgegner machen mobil
Demos gegen Legalisierungsprojekt der Regierung
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