BOLIVIEN
Arce räumt auf
La Paz - Rund ein Jahr nach den gewalttätigen Zusammenstößen in Bolivien hat der neue bolivianische Präsident Luis Arce die Spitzen der Polizei und des Militärs neu besetzt. Arce ernannte unter anderem die Offiziere, die das neue Militärische Oberkommando bilden, mit der Bitte, die „Institutionalität“ der Streitkräfte und das „Vertrauen“ der Bürger wiederherzustellen, wie die bolivianische Zeitung „Página Siete“ in der Nacht von Montag auf Dienstag berichtete.
Der damalige Staatschef Evo Morales hatte nach der Präsidentenwahl im Oktober 2019 auf Druck des Militärs zurücktreten müssen. Morales wurde Wahlbetrug vorgeworfen, auch wenn manche Studien inzwischen zu anderen Ergebnissen kommen. Er setzte sich ins Ausland ab und eine Interimsregierung mit der erzkonservativen Übergangspräsidentin Jeanine Áñez übernahm. Morales‘ Anhänger und Verbündete in der Region sprechen von einem Putsch. Bei den Zusammenstößen im vergangenen Jahr zwischen Morales-Anhängern und Sicherheitskräften kamen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zufolge 35 Menschen ums Leben. Nach den neu angesetzten und mehrmals verschobenen Wahlen im Oktober 2020 und der Amtseinführung Arces, des früheren Wirtschaftsministers von Morales‘ linker MAS-Partei Anfang November, war Morales aus dem Exil in Argentinien in sein Heimatland Bolivien zurückgekehrt.
BRASILIEN
Schlappe für Bolsonaro
Rio de Janeiro - In Brasiliens zwei größten Städten wird es Stichwahlen um das Amt des Bürgermeisters geben. Bei Kommunalwahlen am Sonntag kam weder in São Paulo noch in Rio de Janeiro ein Kandidat auf mehr als 50 Prozent der Stimmen. In Rio lag der wegen Korruption angeklagte Olympia-Bürgermeister Eduardo Paes nach Auszählung aller Stimmen mit 37 zu 21,9 Prozent vor dem Amtsinhaber Marcelo Crivella, einem evangelikalen Pastor und Verbündeten des rechten Staatspräsidenten Jair Bolsonaro.
In São Paulo landete der von Bolsonaro unterstützte Kandidat, Celso Russomano, abgeschlagen auf dem vierten Platz. Dort wird in der Stichwahl am 29. November der sozialdemokratische Bürgermeister Bruno Covas gegen Guilherme Boulos von der Sozialistischen Partei antreten. Auch in Fortaleza, der viertgrößten Stadt des südamerikanischen Landes, geht die Bürgermeisterwahl in eine zweite Runde. (dpa)
Im Zeichen britisch-deutscher Partnerschaft
Prinz Charles zum Volkstrauertag in Berlin
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