MEXIKO
Frau gegen Kartelle
Mexiko-Stadt - Eine Frau soll die nächste Sicherheitsministerin von Mexiko werden. Präsident Andrés Manuel López Obrador will Rosa Icela Rodríguez für den wichtigen Posten im Kampf gegen die mächtigen Drogenkartelle in dem lateinamerikanischen Land nominieren. Der Senat muss die Personalie noch bestätigen. Mexiko erlebt seit Jahren sehr hohe Gewaltraten. Diese gehen zu einem großen Teil auf das Konto von Kartellen und Banden, die in den Drogenhandel in die USA, aber auch etwa Entführung und Erpressung verwickelt sind. Oft haben sie Verbindungen zu Sicherheitskräften. Nach jüngsten Zahlen gibt es in dem lateinamerikanischen Land mit rund 130 Millionen Einwohnern jeden Tag knapp 100 Morde. Die meisten Verbrechen werden nie aufgeklärt.
BRASILIEN
Wälder brennen weiter
Rio de Janeiro - Die schlimmen Waldbrände in Brasilien wüten im Pantanal, einem der größten Binnenland-Feuchtgebiete der Welt und im Amazonas-Gebiet weiter. Das brasilianische Institut für Weltraumforschung (Inpe), das Satellitenbilder auswertet, registrierte im Oktober 17 326 Brandherde. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Oktober 2019, als das Inpe 7855 Feuer verzeichnete, und die zweitmeisten - nach 2015 (19 469)- für den Monat Oktober in den vergangenen zehn Jahren. Das Pantanal hatte in der vergangenen Woche bereits kurz vor Monatsende einen der Oktober mit den meisten Brandherden seit dem Jahr 2002 verzeichnet. Die Brände wüten seit Monaten, obwohl die brasilianische Regierung das Abbrennen von Flächen im Amazonas-Gebiet und im Pantanal im Juli per Dekret verboten hatte. Seit Mai ist das Militär im Kampf gegen die Flammen im Amazonas-Gebiet im Einsatz. Es war jedoch fraglich, ob Brasilien nun tatsächlich seine Bemühungen gegen die Brände erhöhen würde. Kritiker werfen dem rechten Präsidenten Jair Bolsonaro vor, ein Klima geschaffen zu haben, in dem sich Farmer zu immer mehr Brandrodungen ermutigt fühlen. Wie das Amazonas-Gebiet wird auch das Pantanal durch Landnahme für landwirtschaftliche Nutzung bedroht.
KOLUMBIEN
Ex-Farc-Protest
Bogotá - Hunderte ehemalige Kämpfer der kolumbianischen Farc-Guerrilla sind auf ihrem „Marsch für das Leben und den Frieden“ in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá angekommen. Wie im kolumbianischen Fernsehsender „Caracol TV“ am Sonntagabend zu sehen war, versammelten sie sich auf dem Bolívar-Platz im Herzen der Stadt. Die Ex-Guerrilleros, die weiße Fahnen schwenkten, fordern einen besseren Schutz und ein Gespräch mit Präsident Iván Duque. Die früheren Kämpfer waren vor rund zehn Tagen aus verschiedenen Regionen des Landes aufgebrochen und hatten auf ihrem Weg an mehreren Orten um Entschuldigung für ihre Taten gebeten. Auslöser für den Marsch war die Ermordung des als „Albeiro Suárez“ bekannten Juan de Jesús Monroy, der die Wiedereingliederung im zentralen Department Meta angeführt hatte. Kolumbien litt mehr als 50 Jahre unter einem bewaffneten Konflikt zwischen den Streitkräften, linken Guerrillagruppen und rechten Paramilitärs, den das Friedensabkommen 2016 beendete.
BRASILIEN
Klage gegen Bolsonaro jr.
Rio de Janeiro - Der Sohn des brasilianischen Präsidenten und Senator Flávio Bolsonaro ist wegen organisierter Kriminalität angeklagt worden. Dem ältesten Sohn von Staatschef Jair Bolsonaro wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Veruntreuung, Unterschlagung und Geldwäsche während seiner Zeit als regionaler Abgeordneter zwischen 2007 und 2018 vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft von Rio de Janeiro am Mittwoch mitteilte. Die Klage richtet sich auch gegen Flávio Bolsonaros früheren Berater Fabrício Queiroz und 15 weitere Verdächtige. Queiroz war bereits im Juni im Rahmen von Geldwäscheermittlungen festgenommen worden. Auf seinem Konto wurden zwischen 2016 und 2017 „untypische Bewegungen“ von 1,2 Millionen Reais (umgerechnet 200.000 Euro) festgestellt, wie es damals hieß. Flávio Bolsonaro soll als regionaler Abgeordneter mehrere Angestellte auf seine staatlich finanzierte Gehaltsliste gesetzt haben, die tatsächlich gar nicht arbeiteten. Einen Teil ihres erschlichenen Gehalts sollen sie dann an Bolsonaro abgegeben haben. Der Senator wies die Vorwürfe zurück.
PERU
Vizcarra unter Druck
Lima - Nach weniger als zwei Monaten muss sich der peruanische Präsident Martín Vizcarra erneut einem Amtsenthebungsverfahren stellen. Bei einer Abstimmung am Montag votierten 60 Kongressabgeordnete für die Einleitung des Verfahrens, 40 stimmten dagegen und 18 Parlamentarier enthielten sich. Ab kommenden Montag soll über die Amtsenthebung abgestimmt werden. Um Vizcarra abzusetzen, sind 87 Stimmen nötig. Vizcarra wird vorgeworfen, während seiner Amtszeit als Gouverneur der Region Moquegua von 2011 bis 2014 Bestechungsgelder von einer Baufirma in Höhe von 2,3 Millionen Soles (546.000 Euro) angenommen zu haben. Der Staatschef wies die Vorwürfe zurück und warf der Opposition vor, das Land zu destabilisieren. Erst Mitte September hatte Vizcarra ein Amtsenthebungsverfahren im Kongress überstanden. Der parteilose Vizcarra war 2018 an die Staatsspitze gerückt, nachdem sein Vorgänger Pedro Pablo Kuczynski wegen Korruptionsvorwürfen zurückgetreten war. (dpa)
Steuereinnahmen im Oktober: +43,9%
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