BOLIVIEN
Quiroga gibt auf
La Paz - Eine Woche vor der Präsidentenwahl in Bolivien hat der ehemalige Staatschef Jorge Quiroga seine Kandidatur zurückgezogen. Er habe keinerlei Aussicht auf einen Wahlsieg und wolle einen Durchmarsch der linken MAS-Partei von Ex-Präsident Evo Morales im ersten Wahlgang verhindern, schrieb der frühere Staatschef (2001-2002) am Sonntag auf Twitter. Vor kurzem war auch Übergangspräsidentin Jeanine Áñez aus dem Rennen um das höchste Staatsamt ausgestiegen, um die Stimmen der konservativen Wählerschaft nicht unter zu vielen Kandidaten zu verteilen.
Quiroga lag in den Umfragen zuletzt bei gerade einmal 1,1 Prozent der Stimmen. MAS-Kandidat Luis Arce kam demnach auf 33,6 Prozent, der liberale Ex-Präsident Carlos Mesa auf 26,8 Prozent und der ultrarechte Bürgerkomitee-Führer Luis Fernando Camacho auf 13,9 Prozent der Stimmen. Für einen Wahlsieg in der ersten Runde braucht ein Kandidat über 50 Prozent der Stimmen oder über 40 Prozent und zehn Prozentpunkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten.
BRASILIEN
Heiliger Hotspot
São Paulo - Trotz grassierender Corona-Pandemie und Übertragung der Messen im Internet sind nach Medienberichten Tausende Gläubige am Feiertag zu Ehren der Schutzheiligen Brasiliens in den brasilianischen Wallfahrtsort Aparecida gepilgert. "Es ist das Herz, das die Füße der Pilger bewegt", sagte Orlando Brandes, Erzbischof von Aparecida (Deutsch: "Erschienene") im Bundesstaat São Paulo, dem Nachrichtenportal "Terra" vom Montagabend zufolge. Wie auf Fotos zu sehen war, fanden die Messen hinter verschlossenen Türen statt, nur wenige Gläubige durften teilnehmen.
In der riesigen Basilika "Nossa Senhora Aparecida" hatte im Juli erstmals nach vier Monaten Corona-Pause wieder ein Präsenz-Gottesdienst stattgefunden. Auf rund 18.000 Quadratmetern Fläche bietet sie 45.000 Sitz- und 25.000 Stehplätze. Sie gilt damit nach dem Petersdom im Vatikan als zweitgrößte Basilika der Welt. Aparecida hat gerade einmal rund 35.000 Einwohner, wird jedes Jahr aber von bis zu acht Millionen Pilgern besucht. Sie sind tagelang dorthin unterwegs, teilweise auf Knien, um ein Versprechen zu erfüllen, wenn ihre Gebete erhört wurden, oder um ihren Glauben zu erneuern. 1717 sollen dort drei Fischer eine knapp 40 Zentimeter hohe Marienstatue im Wasser entdeckt haben, die aus dem Dorf den bedeutendsten Wallfahrtsort Brasiliens und eine der größten Pilgerstätten der Welt machte. (dpa)
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