VENEZUELA
Neue US-Sanktionen
Washington/Caracas - Vor der umstrittenen Parlamentswahl in Venezuela haben die USA Sanktionen gegen fünf weitere venezolanische Politiker verhängt. „Diese Leute haben als Teil eines umfassenderen Plans zur Manipulation der Parlamentswahl vom 6. Dezember gehandelt“, teilte das US-Finanzministerium am Dienstag mit. Ihnen werde vorgeworfen, mit der Regierung des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro zusammenzuarbeiten und die „Demokratie zu untergraben“. Ihre Vermögenswerte in den Vereinigten Staaten werden eingefroren und US-Bürger dürfen keine Geschäftsbeziehungen zu ihnen eingehen. Zu den Sanktionierten zählen Chefs und Generalsekretäre von Oppositionsparteien, die eigentlich regierungstreu sind und vom Maduro-nahen obersten Wahlgerichtshof in die Positionen berufen wurden. Die USA hatten bereits Anfang September Sanktionen gegen eine Reihe von regierungstreuen Funktionären verhängt.
PERU
Vizcarra bleibt
Lima - Der peruanische Präsident Martín Vizcarra hat das Amtsenthebungsverfahren im Kongress überstanden. Bei der Abstimmung am vergangenen Freitag votierten nur 32 Abgeordnete dafür, den Staatschef wegen „moralischer Unfähigkeit“ des Amtes zu entheben. 78 Parlamentarier stimmten dagegen und 15 enthielten sich. Für den Erfolg des Antrags auf Amtsenthebung wären 87 Stimmen nötig gewesen. In der vergangenen Woche hatte das Parlament das Amtsenthebungsverfahren gegen Vizcarra eingeleitet. Dem Staatschef wird vorgeworfen, Mitarbeiter in einer parlamentarischen Untersuchung zu aufeinander abgestimmten Aussagen gedrängt zu haben. Die politische Krise erschüttert Peru, während das Land mit der Corona-Pandemie zu kämpfen hat. Peru ist eines der am stärksten betroffenen Länder. Mit rund 750.000 Infektionen steht der Andenstaat weltweit an fünfter Stelle. Über 31.000 Patienten sind bereits im Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19 gestorben. Der parteilose Vizcarra war 2018 an die Staatsspitze gerückt, nachdem sein Vorgänger Pedro Pablo Kuczynski wegen Korruptionsvorwürfen zurückgetreten war.
GUATEMALA
Präsident hat Corona
Guatemala-Stadt - Guatemalas Präsident Alejandro Giammattei ist positiv auf das Coronavirus getestet worden und an Covid-19 erkrankt. Der 64-jährige Staats- und Regierungschef stehe unter ärztlicher Beobachtung und werde sich isolieren, teilte die Regierung des mittelamerikanischen Landes am vergangenen Freitag mit. „Ich fühle mich, als sei ich von einem Zug überfahren worden“, erklärte der gelernte Arzt. Es handle sich aber um einen leichten Fall, er sei guter Dinge.
BOLIVIEN
Áñez kandidiert nicht
La Paz - Die bolivianische Übergangspräsidentin Jeanine Áñez hat ihre Kandidatur für die Präsidentenwahl am 18. Oktober zurückgenommen. „Es ist kein Opfer, es ist eine Ehre“, schrieb Áñez auf Twitter am Donnerstag vergangener Woche. Demnach wollte sie mit ihrer Entscheidung vermeiden, dass sich die Stimmen im konservativen Lager auf zu viele Kandidaten verteilen und so einen Sieg der linken MAS-Partei des ehemaligen Präsidenten Evo Morales verhindern. Wenige Stunden zuvor waren die Ergebnisse einer Umfrage bekannt geworden, die Áñez nur auf dem vierten Platz gesehen hatte. Dagegen hatte MAS-Kandidat Luis Arce in Umfragen zuletzt geführt.
KOLUMBIEN
Proteste gegen Polizeigewalt
Bogotá - Tausende Kolumbianer sind in verschiedenen Städten des Landes gegen Polizeigewalt, Massaker bewaffneter Gruppen und die Arbeitspolitik der Regierung auf die Straße gegangen. Rund 5600 Menschen folgten nach Angaben der kolumbianischen Polizei vom Montag dem Protestaufruf von Gewerkschaften, Studentenorganisationen und anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen mit Karawanen, Märschen und Konzerten. Gewaltbereite Demonstranten griffen unter anderem eine Bank im Zentrum der Hauptstadt Bogotá an, die Polizei setzte Tränengas ein. Schon in der zweiten Septemberwoche hatte es tagelange Proteste und Zusammenstöße mit Sicherheitskräften gegeben. Der gewaltsame Tod eines Jurastudenten im Zuge einer Polizeikontrolle in Bogotá hatte diese Proteste ausgelöst. Medienberichten zufolge kamen bei den Unruhen 13 Menschen ums Leben, Hunderte wurden verletzt. Vor allem in Bogotá erinnerten manche Stadtteile an Kriegsgebiete. Bürgermeisterin Claudia López warf der Polizei vor, wahllos Waffengewalt einzusetzen. (dpa)
Quarantäne verlängert
Neue Phase bis 11. Oktober / Lockerungen in der Stadt
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