Vom 1.5. bis 8.5.
KOLUMBIEN
Militärspionage
Bogotá - Die Vereinten Nationen in Kolumbien und Journalisten fordern Aufklärung in einem vermeintlichen Spionage-Skandal des Militärs. Man sei zutiefst besorgt über öffentliche Beschwerden unter anderem über Angriffe auf die Arbeit von Menschenrechtsverteidigern, hieß es am Sonntag in einer Erklärung der Vertretung der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet. Die Zeitschrift „Semana“ hatte am vorigen Freitag berichtet, dass das Heer im vergangenen Jahr mindestens 130 Personen ausspioniert habe. Um an die persönlichen Daten kolumbianischer und ausländischer Journalisten, Politiker, Anwälte und Nichtregierungsorganisationen zu kommen, seien finanzielle Mittel aus der Kooperation anderer Länder mit den kolumbianischen Streitkräften verwendet worden.
PERU
Keiko Fujimori aus U-Haft entlassen
Lima - Nach drei Monaten in Untersuchungshaft ist die peruanische Oppositionsführerin Keiko Fujimori aus dem Gefängnis entlassen worden. Die 44-Jährige verließ am Montag die Haftanstalt Chorrillos im Süden der Hauptstadt Lima, wie die Zeitung „El Comercio“ berichtete. In der vergangenen Woche hatte ein Gericht ihre Freilassung angeordnet. Sie muss sich künftig einmal pro Monat bei den Behörden melden, eine Kaution in Höhe von 70.000 Soles (rund 19.000 Euro) zahlen und darf ihren Wohnort nicht verlassen. Zudem darf sie keinen Kontakt zu Zeugen oder Mitangeklagten aufnehmen.
AMAZONAS
Indigene bitten um Hilfe
Quito - Angesichts der grassierenden Corona-Pandemie haben Vertreter indigener Organisationen aus dem Amazonasgebiet die internationale Gemeinschaft um finanzielle Unterstützung gebeten. Der Dachverband der indigenen Gruppen im Amazonasbecken (Coica) startete am Mittwoch eine Kampagne, um zunächst drei Millionen US-Dollar für einen Notfallfonds einzusammeln. Mit dem Geld sollen Lebensmittel und Medikamente beschafft sowie Maßnahmen zum Schutz der Lebensräume der Urvölker vor Eindringlingen finanziert werden.
BRASILIEN
Beamte entlassen
Brasília - Die brasilianische Regierung hat zwei wichtige Beamte ihres Umweltbundesamtes Ibama entlassen, nachdem diese gegen illegale Holzfäller und Goldsucher in Amazonien vorgegangen sind. Wie Medien berichteten, waren die Entlassungen eine Reaktion auf einen Fernsehbeitrag über eine Mega-Operation des erwähnten Amtes in indigenen Gebieten im Amazonas-Bundesstaat Pará vor zwei Wochen. Dabei wurden illegale Gruben der Goldsucher geschlossen und Maschinen zerstört. Damals war bereits ein Direktor des Ibama entlassen worden. Präsident Jair Bolsonaro ist dafür, indigene Gebiete für die wirtschaftliche Nutzung wie den Bergbau zu öffnen. Seit seinem Amtsantritt im Januar 2019 hat er deshalb die Umweltbehörde gezielt geschwächt.
KUBA / USA
Schüsse auf Botschaft
Havanna - Nach den Schüssen auf die kubanische Botschaft in Washington hat Präsident Miguel Díaz-Canel den Vorfall als „terroristischen Angriff“ verurteilt. Die Attacke sei von Hass geprägt und passe zur Feindseligkeit der US-Regierung gegen Kuba, schrieb er am vorigen Freitag auf Twitter. Er veröffentlichte mehrere Fotos von Einschusslöchern an der Gebäudefassade. Am Tag zuvor hatte ein Mann offenbar mit einen Sturmgewehr mehrere Schüsse auf die kubanische Botschaft in Washington abgefeuert. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Die Polizei nahm einen 42-jährigen Verdächtigen fest. Das Motiv war zunächst unklar.
NICARAGUA
Sanktionen gegen Ortega-Helfer
Brüssel - Die EU hat Sanktionen gegen Unterstützer von Nicaraguas Präsident Daniel Ortega verhängt. Die restriktiven Maßnahmen zielten auf sechs Personen ab, die für schwere Menschenrechtsverletzungen verantwortlich seien, teilte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Montagabend mit. Gegen sie würden nun EU-Einreiseverbote und Vermögenssperren gelten. Konkret trifft der Sanktionsbeschluss der EU zum Beispiel den Generaldirektor der nicaraguanischen Nationalpolizei, Francisco Javier Díaz Madriz sowie Ortegas Sicherheitsberater Néstor Moncada Lau. Mit Sonia Castro González ist auch eine Frau dabei. Die Sonderberaterin des Präsidenten in Gesundheitsfragen soll zum Beispiel den Zugang von verletzten Demonstranten zu notärztlicher Versorgung behindert haben. (dpa/mc)
Im Blickfeld: Krise der Vernunft
Von Wim van Geenen
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