KUBA
Teilnahme ausgeschlossen
Havanna - Inmitten des diplomatischen Ringens um die Einladungsliste für den Amerika-Gipfel hat der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel seine Teilnahme an dem Treffen in den USA ausgeschlossen. „Ich kann versichern, dass ich unter keinen Umständen teilnehmen werde“, schrieb der Staatschef der sozialistischen Karibikinsel in der Nacht gestern auf Twitter. Vom 6. bis 10. Juni treffen sich in Los Angeles die Staats- und Regierungschefs aus Nord-, Mittel- und Südamerika sowie der Karibik zum 9. Amerika-Gipfel. Allerdings will die US-Regierung die Präsidenten der linksautoritär geführten Staaten Kuba, Venezuela und Nicaragua offenbar nicht einladen. (dpa/mc)
EL SALVADOR
Ausnahmezustand verlängert
San Salvador - Im sogenannten Krieg gegen Banden in El Salvador ist der Ausnahmezustand um einen dritten Monat verlängert worden. Bei der Abstimmung am Mittwoch im Parlament wurden 67 Ja- und 16 Nein-Stimmen abgegeben, wie das Parlament mitteilte. Nach einer Mordwelle mit 62 Opfern allein an einem Tag hatte die Regierung am 27. März einen 30-tägigen Ausnahmezustand erklärt und das Parlament diesen um weitere 30 Tage verlängert. Seitdem wurden nach Polizeiangaben mehr als 34.500 mutmaßliche Mitglieder der mächtigen Banden festgenommen.
BRASILIEN
Tote bei Polizei-Einsatz
Rio de Janeiro - Bei einem Polizei-Einsatz in einem Armenviertel von Rio de Janeiro sind mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Dies berichteten brasilianische Medien wie die Zeitung „Folha de S. Paulo“ am Dienstag. Zehn der Toten waren der Polizei zufolge, auf die sich etwa das Nachrichtenportal „G1“ berief, Kriminelle. Demnach wurde zudem eine Bewohnerin von Vila Cruzeiro versehentlich von einer Kugel getroffen. Mindestens zwei weitere Personen wurden verletzt und ins Krankenhaus gebracht.
BOLIVIEN
U-Haft für Studentenführer
La Paz - Nach einer Massenpanik während einer Versammlung an einer Universität in Bolivien geht die Justiz gegen einen der obersten Studentenführer des Landes vor. Die Staatsanwaltschaft ordnete am Montag Untersuchungshaft für Max Mendoza an. „Die Straftaten, die die Staatsanwaltschaft zunächst untersucht, sind wirtschaftsfeindliches Verhalten sowie Amtsanmaßung“, zitierte die bolivianische Nachrichtenagentur ABI den für die Koordination der Korruptionsbekämpfung zuständigen Staatsanwalt, Eddy Flores.
MEXIKO
Frauenrechtsaktivistin getötet
Puebla - In Mexiko ist eine bekannte Anwältin und Frauenrechtsaktivistin getötet worden. Cecilia Monzón sei erschossen worden, als sie mit ihrem Wagen in San Pedro Cholula im Großraum Puebla unterwegs gewesen sei, berichtete die mexikanische Zeitung „El Universal“ am Samstagabend. Das Sekretariat für Bürgersicherheit von San Pedro Cholula sprach in einem Tweet von einem direkten Angriff auf eine namentlich nicht genannte Frau, der zwei Männer auf einem Motorrad gefolgt seien. Die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Puebla werde den Angriff untersuchen.
CHILE
Schüsse auf Forstarbeiter
Lumaco - Die Gewalt im Süden von Chile eskaliert: Bei Schüssen auf einen Bus mit Forstarbeitern in der Region Araucanía sind mindestens fünf Menschen verletzt worden. Ein Mann schwebte nach einem Kopfschuss in Lebensgefahr und wurde per Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht, wie der Radiosender Cooperativa am Dienstag berichtete. Die rund 30 Arbeiter gehören Medienberichten zufolge zum indigenen Volk der Mapuche und sollten im Rahmen eines Aufforstungsprojekts in der Region Bäume pflanzen.
PERU
Beisetzung nach 37 Jahren
Accomarca - 37 Jahre nach einem der schwersten Massaker während des bewaffneten Konflikts in Peru haben die Angehörigen die Opfer beigesetzt. Die Überreste von 79 Menschen wurden am Freitag in dem Dorf Accomarca im Süden des Landes bestattet, wie das Justiz- und Menschenrechtsministerium mitteilte. Zuvor waren die Überreste aus Massengräbern geborgen und von der Staatsanwaltschaft und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz an die Opferfamilien übergeben worden. „Wir sind hier aus Respekt vor Ihnen und im Gedenken an jene, die Hoffnung auf ein besseres Land gehegt haben“, sagte Justiz- und Menschenrechtsminister Felix Chero.
ECUADOR
Jill Biden wirbt um Einheit
Quito - Vor dem Amerika-Gipfel in anderthalb Wochen hat die First Lady der USA in Ecuador um Einheit unter den Demokratien der Region geworben. „Wir sind miteinander verbunden, vor allem auf dem amerikanischen Kontinent. Wenn eine Nation von Autoritarismus, einer Gesundheitskrise oder Armut betroffen ist, dauert es nicht lange, bis die gleichen Probleme uns alle erreichen“, sagte Jill Biden vor wenigen Tagen bei einer Rede im Präsidentenpalast in Quito. „Aber wenn Nationen hier in Südamerika sich die Demokratie zu eigen machen, sind sie der lebende Beweis dafür, dass Regierungen für die Menschen, die sie vertreten, etwas leisten können, und sie inspirieren andere, ihrem Beispiel zu folgen.“
NICARAGUA
Kein Interesse an Gipfel
Managua - Nach Diskussionen um einen Ausschluss Nicaraguas von einem Amerika-Gipfel Anfang Juni in den USA hat der Präsident des Landes, Daniel Ortega, sein Fernbleiben signalisiert. „Ich sage dem Yankee von hier aus: Vergesst es; wir sind nicht daran interessiert, an diesem Gipfel teilzunehmen“, sagte der autoritäre Staats- und Regierungschef des Landes vor wenigen Tagen bei einer Veranstaltung in Managua.
MEXIKO
Elf Tote bei Angriff auf Hotel und Bars
Celaya - In Mexiko sind bei einem Angriff auf zwei Bars und ein Hotel elf Menschen getötet worden. Sieben Frauen und drei Männer starben nach Polizeiangaben in der Nacht zum Dienstag am Tatort in der Stadt Celaya. Ein weiteres Opfer erlag Medienberichten zufolge später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Die Polizei sei wegen eines Angriffs mit Schusswaffen alarmiert worden, teilten die Sicherheitsbehörden mit.
MEXIKO
Migrantenboot gekentert
Tonalá - Beim Untergang eines Bootes mit Migranten vor der mexikanischen Golfküste sind drei Menschen ums Leben gekommen und vier weitere gerettet worden. Nach dem Unglück werde noch nach vier Vermissten gesucht, sagte der Gouverneur des Bundesstaates Veracruz, Cuitláhuac García, am Montag. Das Boot kenterte aus noch unbekannten Gründen vor der Küste von Mexiko nahe der Gemeinde Tonalá. Alle Menschen an Bord stammten den Angaben zufolge aus Honduras.
HAITI
Verstörende Gewalt
Genf/Port-au-Prince - Die Sicherheitslage in Haiti hat nach Angaben der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, einen unerträglichen Zustand erreicht. Sie sei über die schwerwiegenden Auswirkungen der zunehmenden Gewalt durch schwer bewaffnete Gangs auf die Menschenrechte zutiefst verstört, sagte Bachelet vor wenigen Tagen. Zwischen dem 24. April und dem 16. Mai seien in der Hauptstadt Port-au-Prince Berichten zufolge mindestens 188 Menschen getötet worden - darunter 92, die keine Verbindungen zu den kämpfenden Gangs gehabt hätten. (dpa/mc)
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