Ex-Präsident Trump im Visier der Justiz
New York/Washington (dpa) - Donald Trump hat seit Jahrzehnten zahlreiche Konflikte mit der US-Justiz ausgefochten. Schon als Baumogul war er in Rechtsstreitigkeiten verstrickt. Auch während seiner Präsidentschaft in den Jahren 2016 bis 2020 geriet er immer wieder ins Visier der Justiz. Seit dem Ende seiner Präsidentschaft kämpft Trump an mehreren Fronten mit juristischen Problemen oder mit Untersuchungen, die rechtliche Konsequenzen für den 76-Jährigen haben könnten:
UNTERSUCHUNGSAUSSCHUSS ZUM STURM AUF DAS KAPITOL: Nach einer aufhetzenden Trump-Rede stürmten Anhänger des Republikaners am 6. Januar 2021 das Kapitol. Sie wollten verhindern, dass der Kongress den Wahlsieg des Trump-Herausforderers und Demokraten Joe Biden offiziell macht. Der Druck auf das Justizministerium wächst, eine strafrechtliche Verfolgung Trumps einzuleiten.
FBI-DURCHSUCHUNG: Die Bundespolizei FBI durchsuchte am vergangenen Montag (8. August) Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Palm Beach (Florida) - der Vorgang gilt als beispiellos in der US-Geschichte. Hintergrund ist offenbar Trumps Umgang mit geheimen Dokumenten aus seiner Amtszeit. Trump hatte dem Nationalarchiv bereits im Januar mehrere Dokumente übergeben, die er nach seinem Ausscheiden mitgenommen hatte. Ermittler hätten den Verdacht gehabt, dass Trump oder sein Team rechtswidrig weitere wichtige Unterlagen zurückhalte, schrieb die „Washington Post“.
ZIVILKLAGE IN NEW YORK: New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James leitet seit Jahren zivilrechtliche Ermittlungen gegen Trumps Firmenimperium. Den Vorwürfen zufolge sollen Trump und die Trump Organization ihre Finanzen je nach Bedarf größer oder kleiner gerechnet haben, um beispielsweise einfacher an Kredite zu kommen oder um weniger Steuern zu zahlen. Trumps Konzern weist das zurück. Am vergangenen Mittwoch (10. August) musste Trump unter Eid aussagen. Die „New York Times“ schrieb unter Berufung auf seinen Anwalt Ronald Fischetti, der Ex-Präsident habe in der Befragung über vier Stunden hinweg alle Aussagen bis auf die zu seinem Namen verweigert.
STRAFRECHTLICHE ERMITTLUNGEN IN NEW YORK: In New York laufen auch strafrechtliche Ermittlungen wegen der Geschäftspraktiken der Trump Organization. Ihr wird vorgeworfen, über mindestens 15 Jahre hinweg systematisch Steuern hinterzogen zu haben.
STREIT UM STEUERUNTERLAGEN: Der Finanzausschuss des von den Demokraten kontrollierten Repräsentantenhauses kämpft seit langem darum, Trumps Steuerunterlagen ausgehändigt zu bekommen. Entgegen der politischen Gepflogenheiten in den USA hatte Trump seine Steuererklärung weder als Präsidentschaftskandidat noch nach seinem Einzug ins Weiße Haus öffentlich gemacht. Kritiker vermuten, er habe etwas zu verbergen. Am vergangen Dienstag (9. August) musste Trump eine erneute juristische Niederlage in dem Streit einstecken: Ein Gericht in der Hauptstadt Washington entschied, dass Trump die Unterlagen herausgeben müsse. Trump kann dagegen Berufung einlegen.
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