(Vom 11.10. bis 18.10.)
Loma Negra
Dieses führende Zementunternehmen hat seine Fabrik in Sierras Bayas, Bezirk Olavarría, Provinz Buenos Aires, geschlossen. Es war die älteste Zementfabrik des Landes, die 1919 die Fabrikation aufgenommen hatte. Die Fabrik war technologisch veraltet, und eine Modernisierung hätte laut der Unternehmensführung mehr als eine neue Fabrik gekostet. Von der Belegschaft verbleiben von den 330 Menschen, die vor Jahren dort tätig waren, nur noch 45. Loma Negra hat auch bei anderen Fabriken rationalisiert, um Kosten zu senken. Loma Negra wurde 1926 von Alfredo Fortabat gegründet und nach seinem Tod von seiner Witwe Amalia Lacroze der Fortabat erfolgreich weitergeführt. 2005 wurde das Unternehmen für eine Milliarde Dollar an die brasilianische Camargo Correa verkauft. Die Firma betreibt 9 Zementfabriken, von denen eine jetzt vollständig aufgegeben wurde, nachdem sie vorher schon kaum noch produzierte.
SanCor
Dieses Großunternehmen der Milchindustrie, das formell eine Genossenschaft von Milchproduzenten ist, hat vor Jahren schon eine tiefe Krise erlebt, bei der das Unternehmen fast verschwunden wäre. Auf alle Fälle sind Sancor-Milchprodukte in den Supermärkten kaum noch vorhanden, nachdem sie früher mit La Serenínsima auf ähnlichem Niveau konkurrierten. SanCor hat zwei Milchfabriken plus die Marken Las Tres Niñas und Angelita für insgesamt u$s 45 Mio. an Adecoagro verkauft. Am 26. August 2019 wurde in der Generalversammlung bestimmt, dass der Vorstand von 12 auf 6 Mitglieder verringert wird, und der Zwang der Mitglieder, ihre Milch nur an SanCor zu verkaufen, und auch der Kaufzwang von SanCor, abgeschafft wurden. Auch andere statutarische Normen wurden geändert, so dass SanCor nicht mehr wie eine Genossenschaft, sondern wie ein gewöhnliches Unternehmen auftritt. SanCor empfängt gegenwärtig bis zu 750.000 Liter Milch pro Tag und beschäftigt kaum noch die Hälfte der 4.500 Personen, die es 2016 noch hatte. Beim außergerichtlichen Abkommen mit den Gläubigern wurden 60% der Schulden gestrichen, und der Rest wurde weitgehend bezahlt.
Georgalos
Dieses lokale Unternehmen, das Schokolade und allerlei Süßigkeiten u.dgl. erzeugt und vertreibt, u.a. das bekannte “Mantecol”, hat eine Investition von u$s 2,5 Mio. vollzogen, um die Fabrik in Rio Segundo, Provinz Córdoba, zu erweitern, was besonders für den “Turrón” (eine Süßigkeit aus Mandeln oder Erdnuss, Zucker, Milch und Ei) Marke „Namur” bestimmt ist. Das soll auch Exporte nach anderen lateinamerikanischen Staaten erlauben.
Guaymallén
Diese Firma, die führend auf dem Gebiet der “Alfajores” ist (ein Kuchen besonderer Art), hat eine neue Fabrik im Vorort Carlos Spegazzini, bei Ezeiza, für u$s 3 Mrd. fertiggestellt, in der eine Million “Alfajores” jährlich erzeugt werden sollen. Diese Fabrik kommt zu den zwei bestehenden im Bezirk Mataderos der Bundeshauptstadt hinzu, in denen 2 Mio. “Alfajores” im Jahr erzeugt werden. Gegenwärtig übersteigt die Nachfrage die Lieferungsmöglichkeiten. Die neue Fabrik hat somit schon eine gesicherte Nachfrage.
Aerolíneas Argentinas
Die Führung des staatlichen Luftfahrtunternehmens rechnet für dieses Jahr mit einem Subventionsbedarf von ca. u$s 300 Mio., was sich mit u$s 678 Mio. als Jahresdurchschnitt zwischen 2008 und 2015 vergleicht. Neue Geschäfte haben der Firma dieses Jahr schon zusätzliche Einnahmen von u$s 198 Mio. gebracht, und der Rekord von 13,5 Mio. Passagieren, der für dieses Jahr erwartet wird, bringt ebenfalls höhere Einnahmen. Jedes Flugzeug von AA fliegt dieses Jahr eine Stunde mehr als im Vorjahr. Jetzt soll einmal die Instandhaltung von Flugzeugen für Dritte ausgebaut werden, und dann wurde die Logistik beim elektronischen Pakethandel aufgenommen, indem auch Paketsendungen aus dem Ausland über AA bis zum Käufer in Argentinien gelangen. Auch wurden die Tourismuspakete ausgebaut. Die Zulassung von “low cost-Airlines” hat dem Unternehmen nicht geschadet. Die Zahl der Passagiere ist gesamthaft unter der Macri-Regierung um 60% gestiegen, und die von AA um 40%. Die Tarife von AA sind, in Dollar, in den letzten Jahren stark zurückgegangen.
Sociedad Comercial del Plata & Lamb Weston
Die lokale Sociedad Comercial del Plata hat in Verbindung mit der US-Firma Lamb Weston International 100% der lokalen Firma Alimentos Argentinos (AMSA) zu je 50% für u$s 70 Mio. gekauft, die bisher Ignacio Noel gehörte, Präsident von Sociedad Comercial del Plata. Das Abkommen sieht auch vor, dass der Firma Morixe Hnos., die eine Weizenmühle betreibt und auch von Ignacio Noel kontrolliert wird, mindestens 2.400 Jato vorgekochte gefrorene Kartoffeln während 6 Jahren liefert.
Lamb Weston, mit einem Börsenwert von u$s 11 Mrd., ist weltweit führend auf dem Gebiet der vorgekochten gefrorenen Pommes frites, mit 26 Fabriken, die 7.000 Menschen beschäftigen, und Anwesenheit in ca. 100 Ländern. Die Firma McCain, die bisher eine dominante Marktstellung in Argentinien hatte, erhält jetzt eine wichtige Konkurrenz.
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