Laboratorios Roemmers
Dieses führende lokale Pharmaunternehmen ist auch auf dem Gebiet der Forschung von Mitteln gegen Covid-19 tätig, und arbeitet in diesem Sinn mit dem Universitätshospital Austral zusammen. Dr. Marcelo Silva, der Forschung in diesem Hospital betreibt, weist darauf hin, dass eine Studie über die Wirksamkeit und Sicherheit eines Medikamentes benannt “nitazoxanida” zusammen mit Laboratorios Roemmers eingeleitet worden sei. Die Wirksamkeit dieses Medikamentes gegen Infektionen mit Parasiten, Viren im allgemeinen und Bakterien ist schon nachgewiesen. Luciano Boccardo, Geschäftsführer der Firma Roemmers, wies darauf hin, dass diese Forschung, die in Argentinien entworfen, koordiniert und durchgeführt wird, sich methodologisch an internationale Standards hält.
Im April wurden die Studien gleichzeitig in Argentinien und Brasilien aufgenommen, und danach wurde auch eine Untersuchung von Dr. Fernando Polack, von der Stiftung Infant, über den Einsatz von Plasma bei Covid-Infiszierten von Roemmers unterstützt.
Laboratorios Roemmers wurde 1921 gegründet, und hat sich seither einen Spitzenplatz in der lokalen Pharmaindustrie erobert, und auch Filialen in anderen lateinamerikanischen Staaten aufgebaut.
FIAT+Peugeot = Stellantis
Die weltweite Fusion der italienischen FIAT-Chrysler mit der französischen Peugeot-Citroen (PSA) wird jetzt mit dem Firmennamen Stellantis getauft. FIAT hat vor einigen Jahren die US-Firma Chrysler aufgekauft, nachdem deren Fusion mit der deutschen Daimler Benz geplatzt war, und hat dabei in den USA Fuß gefasst. Peugeot hat schon vor vielen Jahren den Konkurrenten Citroen übernommen. Insgesamt hat der neue Konzern somit vier Kernmarken, mit unzähligen Modellen, die jedoch oft mit Motoren anderer Marken ausgestattet werden, wie der Jeep von Chrysler, der jetzt einen FIAT-Motor hat. Es ist eben wirtschaftlicher einen Motor ein größeren Mengen herzustellen als zwei unterschiedliche. Synergieeffekte wie dieser kann man jetzt in höherem Umfang erwarten.
In Argentinien steigt der neue Konzern zur Kfz-Firma mit der größten Kapazität auf. Die 1996 errichtete FIAT-Fabrik in Córdoba hat eine Kapazität von 140.000 Einheiten pro Jahr, und die von Peugeot in El Palomar, in der Nähe der Bundeshauptstadt, eine von rund 100.000. Vor etwa zwei Jahrzehnten hatte der Macri-Konzern SOCMA beide Marken übernommen, nachdem sich sowohl FIAT wie Peugeot von Argentinien zurückgezogen hatten. Die Firma hieß damals Sevel, und war sehr erfolgreich. Doch in den 90er Jahren, zur Zeit der Konvertibilität, erschien Argentinien wieder interessant, und beide Firmen kamen zurück. Peugeot übernahm die Fabrik in El Palomar, und FIAT baute eine völlig neue Fabrik in der Nähe der Stadt Córdoba. FIAT vertrat damals das Konzept, dass die Technologie der Erzeugung von Automobilen sich grundsätzlich verändert hatte, so dass es günstiger war, eine völlig neue Fabrik aufzubauen. Das erforderte jedoch eine hohe Investition, während Peugeot für die alte Fabrik und deren Instandsetzung viel weniger investieren musste.
Die Kapazität des Konzerns, von insgesamt 260.000 Kfz pro Jahr, die weit über der von Toyota mit 140.000 Einheiten liegt (bisher die höchste Kapazität einer lokalen Firma) war schon vor der Corona-Krise nicht gut ausgelastet und ist es jetzt viel weniger. 2019 wurden von allen Marken der zwei Firmen insgesamt 60.000 Kfz in das offizielle Register eingetragen (also verkauft), mehr als der damalige Marktführer VW, der 39.000 Kfz erreichte, aber im Verhältnis zur Kapazität sehr wenig.
Die hohen Dollarguthaben müssen in das Finanzsystem eingegliedert werden
Von Juan E. Alemann
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Arcor
Dieses führende Lebensmittelunternehmen hat in der Vorwoche die Gasleitung in Betrieb genommen, die das nationale Gasnetz mit der Fabrik in Arroyito, Provinz Córdoba, verbindet. Gouverneur Juan Schiaretti und der Vorstandsvorsitzende der Firma, Luis Pagani, waren bei der Einweihung per Fernverbindung dabei, während Vizegouverneur Manuel Calvo und andere leitende Beamte der Firma persönlich anwesend waren. Die Verbindung mit der nationalen Gasleitung wurde erst möglich, als diese 2016 ausgebaut wurde. Die Leitung für Arcor kostete u$s 230 Mio. und wurde von der Provinzregierung und der Firma finanziert. Mit dieser Gasleitung kann die Fabrik von Arcor die Produktion erhöhen und die Kosten senken.
YPF
Das staatlich kontrollierte Erdölunternehmen, dessen Präsident jetzt Guillermo Nielsen ist (der die Umschuldung von 2005 geleitet hat, und danach Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland war), ist eine Umschuldung gelungen, die sich auf u$s 584,2 Mio. eines Bonds von u$s 1 Mrd. bezieht, die unmittelbar verfielen. Zu diesem Zweck konnte eine neue Obligation für u$s 539,9 Mio. zu 8,5% (die halbjährlich bezahlt werden), mit Verfall am 23.3.25 ausgegeben werden. Gleichzeitig wurden u$s 73 Mio. in bar bezahlt. Außerdem hat YPF allen Gläubigern angeboten, sich an der Zeichnung von u$s 925 Mio. zu beteiligen, bei der auch eine Barzahlung von u$s 125 Mio. vorgesehen ist. YPF hat jetzt verhindert, dass am finanziellen Horizont unmittelbar Turbulenzen auftauchen, dafür jedoch einen hohen Preis bezahlt. Denn Zinsen von 8,5% in Dollar sind gegenwärtig anormal hoch.
Edesur
Das Stromverteilungsunternehmen Edesur, das den südlichen Teil der Bundeshauptstadt und die südlichen und westlichen Bezirke der Umgebung bedient, gab bekannt, dass es in den letzten 3 Jahren u$s 720 Mio. investiert habe und dabei u.a. erreicht habe, dass die Dauer der Unterbrechungen des Dienstes um 40% gesunken seien. Drei Bürgermeister der betroffenen Bezirke hatten vorher gefordert, dass Edesur vom Staat übernommen werde. Weder Gouverneur Kicillof noch Präsident Fernández haben dies unterstützt. Denn das würde jedoch keine Lösung herbeiführen, sondern zu einer Verschlechterung des Dienstes führen, der zur Zeit der staatlichen Verwaltung (vor der Privatisierung, die Menem 1992 vollzog) unverhältnismäßig schlechter als unter Edesur war. Der Staat ist nicht in der Lage eine so komplexe Tätigkeit wie diese einigermaßen ordentlich zu verrichten, und verfügt auch nicht über die finanziellen Mittel, die eine Verstaatlichung kosten würde, auch wenn nichts für das Unternehmen oder Teile desselben bezahlt würde. Das eigentliche Problem besteht in den Elendsvierteln, deren Bewohner Strom beziehen, ihn aber nicht zahlen. Die Gemeindeverwaltungen hatten sich verpflichtet, diesen Stromkonsum zu zahlen und das Netz dieser Viertel instand zu halten, haben jedoch weder gezahlt noch sich um diese Stromnetze gekümmert. Sie schulden insgesamt einen Betrag von 3 Mrd. Pesos. Edesur gehört der italienischen Enel, die an diesem lokalen Unternehmen nichts verdient, u.a. weil der Konzessionsvertrag von der Regierung ab 2002 nicht eingehalten wird. Die Stromtarife sind seit über einem Jahr eingefroren, und die Subventionen des Staates gleichen dies nicht aus. Dass dabei auch an Instandhaltung gespart werden muss, und noch mehr an Investitionen zur Erweiterung des Dienstes, ist unvermeidlich.
Die Zukunft hat schon begonnen
Von Juan E. Alemann
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