Mastellone Hnos. S.A.
Diese führende Firma auf dem Gebiet der Milch und der Milchprodukte, die mit der Marke “La Serenísima” verkauft werden, hat im ersten Quartal 2021 einen Verlust von $ 828 Mio. ausgewiesen, der einem Verlust von $ 2,28 Mrd. im ganzen Jahr 2020 folgt. Der andauernde Verlust ist auf Höchstpreise zurückzuführen, die für Produkte gelten, die 80% des Umsatzes ausmachen. Die Preiseinfrierung wird auch auf die Milchproduzenten abgewälzt, die im März eine Preiserhöhug von 7,8% erhielten, so dass der Milchpreis für sie jetzt um die $ 26 pro Liter beträgt. Die Differenz zum Endpreise, den der Konsument zahlt, erscheint anormal hoch. Doch die Supermärkte haben bestimmte Margen, die sie allgemein anwenden, und in den letzten Jahren kaum geändert haben, so dass man sich nicht erklärt, wo das Problem liegt. Mastellone hat die Versorgung seiner 70.000 Verkaufsstellen garantiert. Die Firma hat keine staatlichen Subventionen erhalten, so dass man sich fragt, wie sie mit so hohen Verlusten und ohne Aussicht auf eine bedeutende Preiserhöhung überleben kann. Der Konkurrent SanCor geriet vor Jahren schon in eine Finanzkrise, die ihn zwang, zahlreiche Aktiven zu verkaufen und stark zu schrumpfen. Andere Firmen, wie Milkaut, sind dabei vorgedrungen. Doch wenn sie dabei Geld verdienen, wie anzunehmen ist, fragt man sich, wie es möglich ist, dass die weitaus größte der Branche Geld verliert, obwohl die Größe normalerweise Kostenvorteile schafft.
YPF
Dieses vom Staat durch eine Kapitalmehrheit beherrschte Unternehmen, das formell eine normale Aktiengesellschaft ist, deren Aktien auch an der Börse von New York gehandelt werden (so dass auch eine Bilanz in Dollar aufgestellt wird), weist im 1. Quartal 2021 einen Verlust von u$s 25 Mio. aus. Doch dabei wurde ein Betriebsgewinn von u$s 78 Mio. erreicht, der durch die hohe Zinslast aufgesogen wurde, wobei noch ein Nettoverlust verblieb. Die Gesamteinnahmen lagen im 1. Quartal mit u$s 2,64 Mrd. um 16% über dem 4. Quartal 2020. Der Umsatz stieg bei Dieselöl gegenüber dem 4. Quartal 2020 um 11,9% und bei Benzin um 24,2%, lag jedoch bei beiden Brennstoffen um insgesamt 5% unter dem 1. Quartal 2020. Beim Gas fand eine interannuelle Produktionsabnahme von 10,3% statt, bei einer Mengenabnahme von 16,8% und einer Preiszunahme von 4,5%, die auf dem neuen offiziellen Gasplan beruht. Die Erdölproduktion lag um 7,8% unter dem Vorjahr, aber die Produktion von nicht konventionellem Erdöl in Vaca Muerta stieg um 20%. Die Tätigkeit in diesem Gebiet wurde wieder voll aufgenommen, mit 34 horizontalen Bohrungen. YPF hat sich besonders um Kostenverringerungen bemüht, und schon erreicht, dass die operativen Kosten im 1. Quartal 2021 um 21% unter der gleichen Vorjahresperiode lagen. Dabei wurde auch die Belegschaft abgebaut, die jedoch immer noch stark überhöht ist, nachdem bei der staatlichen Übernahme im Jahr 2012 mehrere tausend unnötige Arbeitnehmer aufgenommen wurden, viele von der Cámpora-Gruppe.
IMPSA
Dieses von der Familie Pescarmona 1907 gegründete Unternehmen, mit Fabrik in Mendoza, in der Turbinen für Wasserkraftwerke u.a. Produkte hergestellt werden, war in finanzielle Schwierigkeiten geraten und stand vor dem Ende, wurde aber jetzt vom Staat gerettet. Der Bundesstaat trägt u$s 15 Mio. als Kapital bei, und die Provinz Mendoza u$s 5 Mio. Dadurch erhält der Nationalstaat einen Kapitalanteil von 63,7% und die Provinz einen von 21,2%. Die restlichen 15,1% verbleiben in Privatbesitz, davon 9,8% in Händen von Banken und 5,3% in Händen der Familie Pescarmona, die weiter bei der Leitung des Unternehmens eine entscheidende Rolle spielen soll. Enrique Pescarmona, der die Firma bisher geleitet hat, kennt die Tätigkeit sehr gut, und seine Präsenz ist für die Fortführung des Unternehmens entscheidend. IMPSA ist ein technologisches Unternehmen, das international mit bedeutenden Firmen auf dem Gebiet der Turbinen für Wasserkraftwerke konkurriert, in Argentinien an Yacyretá u.a. Kraftwerken beteiligt war, und aus diesem Grund von der Regierung nicht fallengelassen wurde. Das finanzielle Problem von IMPSA war bei einem Konflikt mit Lieferung von Windkraftstromanlagen an Brasilien entstanden. Bisher war IMPSA nicht auf diesem Gebiet tätig gewesen, bei der jetzt in Argentinien eine hohe Nachfrage besteht.
Banco Santander
Die lokale Bank Santander, Tochtergesellschaft der gleichnamigen spanischen Bank, und eine der führenden Privatbanken des Landes (die auch die Agenturen der Citibank übernommen hat), hat angekündigt, dass im zweiten Halbjahr 2021 Santander Consumers, die auf dem Gebiet des Konsumkredites führend in Europa und Lateinamerika ist, auch in Argentinien tätig sein wird. Als erstes geht es dabei um Kredite für den Kauf von Automobilen. Der Zugang zu Konsumkrediten soll dabei erleichtert werden.
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