Buenos Aires (dpa) - Ein 24 Stunden langer Generalstreik hat Argentinien weitgehend lahmgelegt. Mit dem Ausstand hat der Gewerkschaftsbund CGT am Mittwoch erneut gegen die Wirtschaftspolitik von Präsident Mauricio Macri protestiert. Ihr lasten die Gewerkschafter eine hohe Inflation, eine fallende Industrieproduktion, den Anstieg der Kosten öffentlicher Dienstleistungen sowie die hohe Arbeitslosigkeit an.
Streikposten blockierten am Mittwochmorgen mehrere der wichtigsten Zufahrtsstraßen nach Buenos Aires. Die öffentlichen Transportmittel standen still. Die staatliche Luftfahrtgesellschaft Aerolíneas Argentinas strich 330 Flüge. In der Landwirtschaft machte sich der Streik weniger stark bemerkbar.
Das Land befindet sich in einer heftigen Rezession. „Wenn die Regierung nicht sofort Maßnahmen einleitet, wird die Wirtschaftskrise nur schlimmer werden“, erklärte CGT-Generalsekretär Rodolfo Daer einem örtlich Radiosender. Das Bruttoinlandsprodukt ist 2018 um 2,5 Prozent gefallen. Es war bereits der fünfte Generalstreik seit der Amtsübernahme Macris im Jahr 2015. Nach Schätzung der Regierung gingen mit dem Streik 40,5 Milliarden Peso verloren.
Die Regierung hofft auf Deviseneinnahmen dank einer guten Soja- und Getreideernte. „Wir sind überzeugt, dass wir uns auf dem Weg eines wirklichen Fortschritts befinden“, twitterte Macri am Dienstag.
Sicherheitsministerin Patricia Bullrich bezeichnete den Ausstand als „undemokratisch“. Der Streik sei von den Gewerkschaftern ausgerufen worden, weil sie nicht die Politik der Regierung teilten. Mehrere Gewerkschaftsführer unterstützen die Kandidatur des ehemaligen Kabinettschefs Alberto Fernández, mit Ex-Staatschefin Cristina Fernández als Bewerberin für das Vizepräsidenten-Amt.
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