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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Flugverbote und Quarantäne

Fernández kündigt scharfe Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie an

Coronavirus
Eingang zum Krankenhaus Argerich in La Boca, in dem ein mit dem Coronavirus infizierter Mann gestorben ist. (Foto: dpa)

Berlin (mc/dpa) - Das Coronavirus hält die Welt in Atem. In immer schnellerem Rhythmus geben Regierungen und Organisationen Maßnahmen bekannt, um eine weitere Ausbreitung der Pandemie einzudämmen. Für Argentinien, das als erstes lateinamerikanisches Land bereits einen Toten zu beklagen hat, unterzeichnete Präsident Alberto Fernández gestern Abend ein Notstandsdekret mit drastischen Maßnahmen.

Diese sehen die zeitweise Streichung von Flügen aus besonders vom Virus betroffenen Ländern nach Argentinien vor. Nach einem Bericht der Zeitung „Clarín“ werden darunter alle europäischen Länder, die USA, China, Japan, Südkorea und der Iran gefasst. Die Maßnahme soll zunächst 30 Tage lang andauern.

Gleichzeitig verhängte Fernández eine zweiwöchige Quarantäne für all diejenigen, die aus einem Land mit Coronavirus-Infektion nach Argentinien einreisen wollen. Das heißt, die Betroffenen dürfen während dieser Zeit ihre Unterkunft nicht verlassen. Zuwiderhandlungen sollen drastische Strafen nach sich ziehen.

In dem Dekret wird auch die Möglichkeit der Schließung von Museen, Sport- und Spieleinrichtungen, Restaurants, Schwimmbädern und sonstigen öffentlichen Einrichtungen erwähnt.

Bei der vor wenigen Tagen in Buenos Aires gestorbenen Person handelte es sich nach Auskunft des Gesundheitsministeriums um einen 64 Jahre alten Mann, der positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden sei, wie die Behörde am Samstag mitteilte. Der Mann war zuletzt nach Europa gereist und klagte über Fieber, Husten und Halsschmerzen. Er litt zuvor bereits an Diabetes, Bluthochdruck, chronischer Bronchitis und Nierenschwäche. Zuletzt waren in Argentinien 31 Infizierte registriert.

Für Buenos Aires gab der Regierende Bürgermeister Horacio Rodríguez Larreta gestern die Absage aller großen Musikkonzerte und Veranstaltungen mit großem Publikumsverkehr bekannt. In der Provinz Buenos Aires kündigten die zuständigen Behörden den Ausfall des internationalen Musikfestivals „Lollapalooza“ an, das Ende dieses Monats stattfinden sollte.

Am Mittwoch hatte die Weltgesundheitsorganisation den Ausbruch der Krankheit als Pandemie eingestuft. Das Virus habe sich inzwischen in 115 Länder ausgebreitet und zu fast 4300 Todesfällen geführt. Mehr als 118.000 Infizierte seien registriert. In Deutschland waren bis dato mindestens 1850 Corona-Infektionen bekannt, drei Menschen starben. Das geht aus einer Auswertung der Nachrichtenagentur dpa hervor, die die gemeldeten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Global spitzt sich die Situation immer weiter zu. Die USA versuchen mit einschneidenden Maßnahmen, eine Ausbreitung des Virus in ihrem Land zu vermeiden. US-Präsident Donald Trump kündigte an, die Grenzen für Ausländer aus Europa zu schließen. „Wir werden alle Reisen von Europa in die USA für die nächsten 30 Tage aussetzen“, sagte er in einer Ansprache an die Nation. Ausgenommen seien Reisende aus Großbritannien. Aus Europa kommende US-Amerikaner müssten sich entsprechenden Tests unterziehen. Die Maßnahme gilt nach Angaben des Weißen Hauses ab 23.59 Uhr am morgigen Freitag. Passagiere, deren Flug aus Europa vorher startet, dürfen demnach noch einreisen.

Noch krassere Maßnahmen ordnete die italienische Regierung an - Italien ist das am meisten von der Epidemie in Europa betroffene Land. Premierminister Giuseppe Conte sagte am Mittwochabend, Bars und Restaurants sowie fast alle Geschäfte würden geschlossen. Nur Supermärkte und Apotheken seien weiter geöffnet. 12.462 Nachweise des Virus wurden in Italien gemeldet. Es dürfte Experten zufolge eine hohe Dunkelziffer geben. Die Zahl der Toten stieg auf 827. In Österreich werden nun an Grenzübergängen zu Italien, etwa am Brenner, alle Einreisenden kontrolliert.

In Deutschland befassen sich die Bildungsminister der Bundesländer mit den Auswirkungen der Epidemie auf die Schulen. Dabei geht es unter anderem darum, ob das Virus den Ablauf der anstehenden Abiturprüfungen gefährdet. Einige Länder wie Italien, Österreich, Polen, Griechenland, Tschechien, Dänemark und die Ukraine planen landesweite Schulschließungen oder haben sie bereits geschlossen. Frankreich verkündete gestern vorerst die Schließung aller Schulen.


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